Rottaler Knödel

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Rottaler Knödel mit Geselchtem und Kraut.
Mit den kleinen Knödeln aus Roggenmehl konnte man sogar Billard spielen, wie diese Zeichnung aus dem Jahr 1880 zeigt.

Die Rottaler Knödel (teils auch Rottaler Roggenknödel oder Mehlknödel, ugs. Gwixte) sind kleine Knödeln aus Roggenmehl. Das traditionelle Rottaler Gericht wird heute meistens als Beilage zu Bratenfleisch oder Geselchtem gegessen.

Geschichte

Die Alltagskost der Menschen im Rottal bestand im 19. Jahrhundert vorwiegend aus Mehlspeisen. Vor allem Dienstboten bekamen sie täglich vorgesetzt. Fleischgerichte gab es selten. Wichtiger Bestandteil des Speiseplans aus Kraut, Nudeln und Dörrobst waren die Knödel. Die Söhne wohlhabender Rottaler Bauern meuterten mitunter sogar während ihrer Militärszeit, weil sie an der kargen Kasernen-Kost die Knödel vermissten.

Brauchtum

Man sagt, dass die Bäuerin bei der Herstellung des Rottaler Knödels in die Hände spuckte, um die für das Drehen nötige Geschmeidigkeit zu erreichen. Das Ergebnis ihrer Bemühungen war im Idealfall klein, fest und glitschig. Die nötige Festigkeit hat man der Überlieferung nach geprüft, indem man den „Gwixten“ über drei Hausdächer warf, ohne dass er beim Aufprall zerplatzte.

Bestandteile

Während die Grundlage des niederbayerischen Knödels von alters her das Brot ist, wird der Rottaler Knödel aus Roggenmehl hergestellt. Anstatt Roggenmehl kann auch Weizenmehl verwendet werden.

Siehe auch

Literatur