Rottaler Seifenkistenrennen

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Die Seifenkistenpiloten Adolf Zitzlsberger, Ludwig Hebensberger und Josef Kimbeck (v.l.).
Franz Wiesbauer brettert den Wurmannsquicker Berg hinunter.

Das Rottaler Seifenkistenrennen ist eine Sportveranstaltung in Huldsessen im Rottal. Es geht auf eine lange Tradition zurück, wurde jedoch erst 2009 wiederbelebt.

Ursprünge

Nach dem Zweiten Weltkrieg forcierte das amerikanische Militär im Rahmen einer Umerziehungsmaßnahme für die deutsche Jugend den Seifenkistensport. Ende Juni 1949 fand am Wurmannsquicker Berg das erste Eggenfeldender Seifenkistenrennen statt. „Die alte Straße vom Wald bis zur Brücke“, beschreibt Franz Randak den Streckenverlauf. Der damalige Lehrer und Leiter des Kreisjugendrings war Hauptinitiator, als 48 Seifenkisten-Piloten vor über 4.000 Zuschauern die knapp einen Kilometer lange Strecke hinunter bretterten. „Es war eine ganz großartige Sache“, erinnert sich Randak.

1950 ging auch Rupert Grubwinkler aus Eggenfelden an den Start und gewann in 1,36 Minuten ein Fahrrad. Wegen seiner ausgefeilten Fahrtechnik bekam er den Namen eines berühmten Automobil-Rennfahrers jener Zeit: „Caracciola“. Er qualifizierte sich für die niederbayerische, bayerische und sogar deutsche Meisterschaft. „Die Amerikaner haben uns damals mit dem Lkw nach München und Stuttgart gefahren“, erinnert sich Grubwinkler.

Anfang Juli 1950, in einem Irrsinnsrennen vor über 20.000 Zuschauern schaffte es der damals 14-Jährige auf den 2. Platz. „Ich hätte leicht Erster werden können“, ärgert sich der Seifenkistenchampion der fünfziger Jahre noch heute. Bei den vielen Ausscheidungsrennen hatte sich die Hinterachse gelockert und so geriet das Gefährt im Finale ins Schlingern. Der Erstplatzierte erhielt, von den Amerikanern finanziert, eine Reise mit der ganzen Familie in die USA, um an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können. Grubwinkler gewann ein Leichtkraftmotorrad, eine NSU-Fox.

Ein Jahr später flaute das Seifenkistenfieber jedoch ab, so dass es erst 60 Jahre später, am 19. Juli 2009, im Rahmen des SV-Dorffestes zu einer Neuauflage kam.

Übersicht

Literatur

Weblinks