Rottaler Stockhaus

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Der Schusteröderhof mit seinem repräsentativen Stockhaus 1920/30 in der Einöde Schusteröd bei Malling

Das Rottaler Stockhaus gibt es nur in einer eng begrenzten Region Niederbayerns[1]. Der Altlandkreis Eggenfelden im oberen Rottal ist seine Heimat.
Das Stockhaus ist in Blockbau aus Fichten- und Tannenholz errichtet. Sein Satteldach ist gering geneigt und ursprünglich mit Legschindeln eingedeckt, an allen Seiten steht es weit über. Der Giebel ist über der Längsseite des Hauses errichtet.

Dieses Bauernhaus braucht eine freistehende Hofstelle. Die Felder, Wiesen und Weiden und das zugehörige Holz (Wirtschaftswald) liegen in einer Blockflur rund um den Hof. Wohnhaus, Stall, Stadel und Schupfen (eine Remise, zumeist mit dem Getreidekasten obenauf) gruppieren sich als Vierseithof um einen weiten Innenhof. Ab 1800 wird das Stockhaus vom höher entwickelten Rottaler Bauernhaus abgelöst.

Gefüge und Geschichte

Das Rottaler Stockhaus ist giebelseitig erschlossen, die Haustüre führt in eine geräumige Fletz, die bis zu einer Türe an der Rückseite des Hauses reicht. Von der Fletz führen Türen an einer Seite in Stube und Küche, an der anderen Seite in den Rinderstall. Die Stube ist mittig, sie hat drei (vereinzelt nur zwei) Fenster zur Sonnenseite. Eine Türe führt aus der Stube direkt in den Rossstall. D.h., der Wohnbereich wird beim Stockhaus vom Stall für das Milchvieh und dem Stall für die Zugpferde flankiert.

Am Stockhaus von Rimbach (Falkenberg) waren beide Stallungen bereits nachträglich in Mauerwerk errichtet, als der Hausforscher Theodor Heck um 1950 seine Dokumentationsreisen durch das Rottal unternahm.
Der Rossstall wurde an diesem Stockhaus in Schmiedsberg (Gangkofen) abgebrochen, ein Wohnhaus mit voll ausgebautem Obergeschoss wurde angesetzt. (Foto: Theodor Heck, um 1950)

Das Obergeschoss ist nur über dem Wohnbereich ausgebaut. Drei Kammern und der Schrot werden von einer Diele aus erschlossen, in der die aus der Fletz aufsteigende Stiege mündet. Eine vierte kleine Kinderschlafkammer ist hinter der geräumigen Schlafkammer der Bauerneheleute gefangen. Die Stiege zum Dachboden (Oberboden) ist eingehaust.
Fenster und Türen des Stockhauses öffnen sich nach Süden (wenige notwendige Fenster auch nach Norden), sie blicken auf den Hof und zu dessen Einfahrt. Am Haus verläuft eine befestigte Gred. Ein Schrot (Balkon) erstreckt sich über die ganze Breite des Hauses, Darüber ist ein weiterer Schrot (Oberbodenschrot), unter dem weit vorgezogenen Dach ist er geschützt vor Regen und Schnee.

Das Rottaler Stockhaus ist ein Haustyp des 18. Jahrhunderts für vollbäuerliche Anwesen, der sich offenbar nicht bewährt hat. Über den ehemaligen Landkreis Eggenfelden hinaus war sein Vorkommen gering. Vor allem der Einführung der ganzjährigen Stallhaltung ab 1800 stand der Haustyp entgegen. Für den größeren Bestand an Milchvieh wurden dann eigene Stallgebäude (dann zumeist mit Gewölben) errichtet. Umso erstaunlicher ist es, dass von der beharrenden bäuerlichen Elite der Region bis zum Ende des 19. Jahrhunderts an diesem Haustyp festgehalten wurde.

In der regionalen Heimatpflege fand das Rottaler Stockhaus, gelegentlich auch Eggenfeldener Stockhaus genannt, ab den 1950er Jahren Aufmerksamkeit, als der Bestand durch Abbruch deutlich zurückging.
In ideologischer Weise wurde der Haustyp als Ausdruck des Wesens der regionalen bäuerlichen Bevölkerung angesehen: „In der Tat wird man immer wieder von dem massigen, breit und behäbig hingelagerten Baukörper dieses Bauernhauses beeindruckt, der eine gewisse Monumentalität ausstrahlt. Mächtig und blockhaft an der Nordseite stehend, beherrscht das Stockhaus den Vierseithof. In ihm kommt so recht der Charakter des einheimischen Bauernvolkes zum Ausdruck, das ebenso wie das Stockhaus fest mit dem Heimatboden verwurzelt ist, dem es aber an stolzem Selbstbewußtsein nicht mangelt.“[2]
Im Jahr 1967 zählt Otto Schweiger, der Kreisbaumeister des Landkreises Eggenfelden, noch 35 Stockhäuser. Aktuell existieren davon nur noch wenige.

Viele Stockhäuser wurden umgebaut, als ab etwa 1860 Dachziegel die Legschindel ersetzten und deshalb die Dächer steiler gebaut werden konnten.

Das Wohnstallhaus des Anwesens Hochwimm (Falkenberg) wurde 1896 als Querstockhaus neu errichtet. (Foto: um 1925, Bildarchiv Martin Ortmeier)

Auch die sozialen Verhältnisse am Land änderten sich: Für Kinder und Dienstboten waren eigene Betten und richtige Schlafkammern vorzusehen. Dazu wurde das Obergeschoss des Hauses vollständig ausgebaut. Das Dach wurde erneuert, die Richtung des Firstes wurde um 90° gedreht.
Der Erdgeschossgrundriss des Hauses mit seinen flankierenden Stallungen wurde aber beibehalten, auch wenn bei den Ställen das Blockwerk der Wände durch Ziegelmauerwerk ersetzt wurde. Der Typus dieses so entstandenen Haues erhielt den Namen Querstockhaus. Der im Wohnstallhaus befindliche Rinderstall konnte auf diese Weise in der neuen Firstrichtung großzügig verlängert werden.

Zu einem Anwesen in Hochwimm (Gemeinde Rimbach, Landkreis Rottal-Inn) ist ein Baueingabeplan erhalten, der ein Querstockhaus darstellt. Das Erdgeschoss ist vollständig gemauert, die Ställe an den beiden Hausenden sind mit böhmischen Gewölben ausgestattet. Das Obergeschoss, das Wohnräume enthält, ist in Holzblockbau gezimmert. Eine Datierung 1896 am Glockentürmchen kann auf einen Neubau, aber auch eine wesentliche Instandsetzung hindeuten. Beides wäre, so nahe an der Jahrhundertwende, auch für das bäuerlich ländlich geprägte Rottal ungewöhnlich.[3]

Das Stockhaus von Schusteröd

Der Schusteröderhof im Freilichtmuseum Massing

Das Wohnstallhaus von Schusteröd ist Keimzelle des Freilichtmuseums in Massing. Als von den vielen Stockhäusern, die es einmal gab, mehr und mehr abgerissen wurden, damit sie Neubauten Platz machten, entschlossen sich einige Bürger, wenigstens eines davon zu bewahren. In der Einöde Schusteröd (Altgemeinde Malling) ließen sie das Wohnstallhaus abtragen und wenige Jahre später am Ortsrand von Massing wiedererrichten.

Im Freilichtmuseum Massing wurde der Schusteröderhof aus Bauten verschiedener Herkunftsorte als urtypischer niederbayerischer Vierseithof rekonstruiert. (Grafik von Albrecht Bedal, 1977)
Der Schusteröderhof dient im Museum vielen museumspraktischen Zwecken. Diese Dienste setzen sich in der Gestaltung deutlich von der Denkmalsubstanz ab. (Foto: Oberhaizinger GmbH, 2014)

Bis 1970 wurden zum Wohnstallhaus[4] weitere Bauten transloziert, sodass ein regionstypischer Vierseithof entstand:

  • Wagenschupfen aus Sonnberg bei Nonnberg, Landkreis Altötting, ein Ständerbohlenbau mit Gitterbundwerk, übertragen 1970.[5] Im Erdgeschoss ist eine Machlkammer eingerichtet, über der Remise ist ein Getreidekasten. Das Obergeschoss dient als Lagerraum, im Erdgeschoss ist Servicetechnik für die üblichen Brauchtumsfeste eingerichtet, der offene Schupfen dient im Museumsalltag als überdachter Bereich bei pädagogischen Aktivitäten.
  • Stadel aus Blindenhaselbach bei Neumarkt-St. Veit, eine eintennige Ständerbohlenkonstruktion, übertragen 1968. Im Jahr 1990, als das Museumsgelände abgerundet und ein zentraler Eingang einrichtet werden konnte, wurde dort ein Kassenraum eingebaut, die nicht temperierte Restfläche diente lange Zeit für Sonderausstellungen.

Der Ausbau war provisorisch, dennoch sind dort aufwändige Ausstellungen wie „Zugkraft“ im Jahr 1990 und „Per Handschlag – Die Kunst der Ziegler“ im Jahr 1995 realisiert worden. 2014 bis 2016 wurden unter der örtlichen Bauleitung des Museumsmitarbeiters Hans Eichinger[6] die Kassenräume erneuert und der Ausstellungsraum für Warenpräsentation umgestaltet.

  • Der Getreidekasten aus Aich bei Hörbering, erbaut 1777, abgebrochen 1966, wiedererrichtet 1969, schließt den Vierseithof nach Westen. Die Denkmalsubstanz des Gebäudes ist gering, weil es seit der Museumsgründung als Wirtshaus dient. Im Erdgeschoss sind Holzbauteile unbekannter Herkunft verbaut, Unterkellerung, Küche (entsprechend den jeweils aktuellen amtlichen Auflagen), Sozialräume im Obergeschoss und zusätzlicher Bedarf an Gasträumen für einen wirtschaftlichen Betrieb nötigten auch in den Folgejahrzehnten zu weitgehenden Kompromissen.
  • Außerhalb des Hofgevierts ist ein Backhaus rekonstruiert. Das Haus ist ein Ständerbau mit gefälligem Gitterbundwerk, Berichten des Museumsgründers Michael Osterholzer zufolge nach einem Beispiel aus Oberroßbach bei Massing. Der im Gebäude freistehende Backofen hat ein birnenförmiges Gewölbe, er ist – regionstypisch – ohne Züge.[7]

Den Vierseithof, komponiert aus Bauten verschiedener Herkunftsorte, schließt nach Südosten ein zweiflügeliges Holztor. Es wurde 1970 mit Zimmermannsmalerei geschmückt. 1984 bis 2009 wurde es mehrfach nach konservatorischen Grundsätzen instandgesetzt, [2021]] wurde es der Einfachheit halber vollständig erneuert.

Das Wohnstallhaus, das der Bauer Josef Ortmayr 1770 in Schusteröd bei Massing erbauen ließ, wurde 1969 im damals so genannten „Niederbayerischen Bauernhofmuseum Massing“ als erstes Museumsgebäude eröffnet. Das Haus wurde mit den schönsten Sammlungsstücken ausgestattet, welche die Museumsgründer – neben Adolf Hummel und Michael Osterholzer der Kreisheimatpfleger Otto Schweiger – im Rottal zusammentrugen.
Beim Wiederaufbau des Hauses wurde dem Zeitgeschmack entsprechend die regionale Zimmermannskunst aufgefrischt. Alte Lichtbilder zeigen, dass die Brüstungen der Schrote ursprünglich schlicht verbrettert waren, an den Fenstern der Stube waren Läden montiert, das mittlere Fenster der Schlafkammer im Obergeschoss war schmal.
Über der Schrottüre wurde eine Inschrift restauriert, die bis heute alle Amtswalter mahnt, stets recht und gerecht zu handeln. Das Kryptogramm ORRRDPHUIPGWDRRMSWGRRD wird aufgelöst als O Richter richte recht | Du pist Herr und ich pin Gnecht | Wie du Richter richtest mich | So wird Gott Richter richten Dich.

Im Jahr 1997 wurde in der Stube eine farbige Wandfassung rekonstruiert, wie sie für die Zeit um 1920/30 typisch war.[8] In der Küche steht– auf Anregung der Museumspädagogin Roswitha Klingshirn – seit dieser Zeit ein gemauerter und gefliester Sparherd. Das Obergeschoss ist mit bemalen Möbeln des Rottals ausgestattet. Eine Ausstellung zum Thema Bauernhochzeit verbindet diese Einrichtung mit der Erinnerung an Menschen und Brauchtum einer vergangenen bäuerlichen Welt.
Die Kammer der verwitweten und ledigen Frauen (die Altbäuerin und ältere Töchter des Bauern) erhielt 2012 einen Kachelofen.
In der Fletzkammer informiert seit 2010 eine Ausstellung über traditionelle Vorratshaltung. 2017 wurde im Rinderstall die Ausstellung „Der Schusteröderhof im Freilichtmuseum Massing“ eingerichtet, die sich dem Haustyp Stockhaus und der Geschichte des Schusteröderhofs im Museum widmet.[9]

Das Wohnstallhaus des Schusteröderhofs bleibt weitgehend so erhalten, wie es 1969 im Museum geschaffen wurde. Wenn man die großzügige Fletz betritt, riecht man sofort: ein Heimatmuseum. Die Ausstattung des Wohnstallhauses von Schusteröd mit den schönsten Dingen des bäuerlichen Wohnens im Rottal, der doppelte Schrot mit den gedrechselten Balustern an der zum Hof blickenden Fassade und das Arma-Christi-Kreuz am Stadel sind Denkmäler der Museumsgeschichte.[10]

Familien- und Hofgeschichte des Schusteröderhofs

Wann in der Einöde Schusteröd der erste Bauernhof entstand, wie er aussah und wie er damals hieß, wissen wir nicht. Wir nehmen an, dass er in der Rodungs- und Siedlungszeit des hohen Mittelalters auf einer Anhöhe am Rand des Tals der Rott als neue Hofstelle mit eigener Blockflur geschaffen wurde.
Die erste Nennung des Hofes finden wir 1334 in einer Urkunde des Klosters Raitenhaslach.

Über den Viehbestand erfahren wir erstmals Genaueres in der Türkensteuer-Veranlagung des Jahres 1538. Demnach gab es auf dem Hof drei Rösser, fünf Kühe, zwei Kälber, 23 Schafe, eine Sau und drei Bienenstöcke. Sicher gab es auch Hühner und Gänse, wenn sie auch nicht eigens aufgeführt sind.
Das sind Bestände, wie sie für einen Hof dieser Größe lange Zeit üblich waren. Erst nach 1800 stieg die Zahl des Viehs, besonders der Milchkühe. Voraussetzung dafür war die Düngewirtschaft, die den Ertrag der Wiesen und Felder verbesserte, vor allem aber die Einführung der ganzjährigen Stallhaltung.

Nach dem Scharwerksbuch von 1602 ist Bauer auf Schusteröd ein Wolfgang Schustereder zu Schustered; über mehrere Jahrhunderte blieb der Hof im Besitz der Schustereder.
Der Hofname Schusteröd bleibt bestehen, aber der Name der Bewirtschafter wechselt im späten 18. Jahrhundert zweimal. 1761 übernimmt ein Joseph Ortmayr den Hof. Er ließ 1770 dieses Stockhaus erbauen. 1785 stirbt er kinderlos, seine Witwe Maria heiratet noch im selben Jahr einen gewissen Gangkofner.
Im Jahr 1843 umfasst der Grundbesitz Martin Gangkofners 95 Tagwerk und 39 Dezimal (das sind 32 Hektar und 500 Ar).

Die Familie Gangkofner bleibt bis 1926 auf Schusteröd.[11] Ab 1926 wechselt der Eigentümer mehrmals, der Schusteröderhof erlebt seinen Niedergang. 1964 erwirbt die Marktgemeinde Massing das Wohnstallhaus der Hofstelle Schusteröd. Der handgeschriebene Kaufvertrag über 10.000 DM ist Zeugnis einer Zeit leidenschaftlicher Heimatpflege.

Die Ausstellung „Der Schusteröderhof im Freilichtmuseum Massing“

In der Gründungszeit des Museums war im Rinderstall eine Auswahl von Sammlungstücken ausgestellt (vor allem Geräte zur Feld- und Wiesenbewirtschaftung), Repliken einer Art hölzerner Futterbarren sollten an den Zweck des Raums erinnern.
2017 ließ der Museumsleiter den Boden mit Abliegefläche, Jaucherinne und Mistgang rekonstruieren, die Fenster und Türen wurden handwerklich nachgebessert.

Eine neue Ausstellung – 2017 eingerichtet von Dr. Martin Ortmeier und Roswitha Klingshirn – informiert über den Schusteröderhof und den eigenartigen Haustyp Rottaler Stockhaus. Sie ist so gestaltet, dass bei schlechter Witterung ohne großen Aufwand Platz für Schulklassen oder Vorführungen alten Handwerks gemacht werden kann.

Quellen und Literatur

  • Otto Schweiger, Das „Eggenfeldener Stockhaus“. In: Heimat an Rott und Inn. Heimatbuch für die Landkreise des Rottals. 1967, S. 173–180
  • Konrad Bedal, Schusteröderhof, Massing (Verlag: Kuratorium Niederbayerisches Bauernhofmuseum) 1970
  • Martin Ortmeier, Vom niederbayerischen Bauernhofmuseum Massing zum Freilichtmuseum Massing – 50 Jahre Geschichte eines Heimatmuseums. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 61/2019, S. 275-204-292

Anmerkungen

Um 1950 hat der Heimatpfleger Theodor Heck den Verfall des Schusteröderhofs im Lichtbild festgehalten. (Archiv für Hausforschung, München)
  1. Dieser Beitrag fußt auf dem Text der Ausstellung „Das Stockhaus. Ein Haustyp ohne Zukunft“, den der Autor im November 2016 (damals war er Museumsleiter des Freilichtmuseums Massing) verfasst hat.
  2. Otto Schweiger 1969)
  3. Siehe Martin Ortmeier: Die Sache mit den „Itakerhöfen“. In: Martin Ortmeier (Hg.): Per Handschlag – Die Kunst der Ziegler. Passau 1995, S. 18-37 (dort S. 24 und S. 36f.)
  4. Wohnstallhaus (Rottaler Stockhaus) von der Einöde Schusteröd bei Massing; erbaut 1770, 1966 abgebrochen, 1969 wiederaufgebaut und eröffnet
  5. 2006 hat der Museumsleiter vergeblich empfohlen, hier nach Vorbild des erfolgreichen Schlechtwetterspielplatzes im Freilichtmuseum Finsterau einen Unterdachspielplatz einzurichten. In diesem Zuge sollte der Innenhof erstmals einer Gesamtgestaltung unterworfen werden, die auch Verbesserungen für in der Beweglichkeit eingeschränkte Gäste berücksichtigt hätte. In einem früheren vergeblichen Ansatz zu einer Gestaltung ließ er am Rand der Gred vor dem Wirtshaus eine Linde als Hausbaum pflanzen.
  6. Planung Oberhaizinger GmbH, Marktl
  7. Bis 1984 wurde darin zum Verkauf von angeliefertem Bauernbrot nur dekorativ Feuer entfacht, seit langem wird nun wird in traditioneller Weise von Museumsmitarbeiterinnen im Ofen gebacken. Zunächst wurden Ofen und Backholz ansässigen Bäckern zur Verfügung gestellt, nach einigen Jahren haben die Museumsbäckerinnen des Freilichtmuseums Finsterau Frauen aus dem Raum Massing angelernt.
  8. Der Erste Bürgermeister Massings Josef Auer hielt dort an vielen Samstagen amtliche Hochzeiten ab, nachdem der Raum offiziell zum externen Trauungszimmer bestimmt worden war.
  9. Konzept von Dr. Martin Ortmeier, graphische Gestaltung Atelier Weissraum, Grafenau
  10. In der Gründungszeit (1965 bis 1979) des Freilichtmuseums Massing wurden bemalte Möbel, Kleidungsstücke der regionalen Tracht, Schüsseln der Kröninger und Krüge der Peterskirchener Hafnerei zusammengetragen. Schlitten mit Schnitzwerk, Putzmühlen mit Inschrift, Wachseingerichte der häuslichen Andacht, Körbe, Rossgeschirre, hölzerne Pflüge und Eggen wurden gesammelt. All das, was die zunehmende Verstädterung der Kultur und die Technisierung in der Landwirtschaft verdrängte, holten die Museumsgründer mit Leidenschaft in ihr neues Museum.
  11. Zwei Grabsteine, die bis 2014 auf einer Hofstelle in Massing einige Jahrzehnte als Bodenbelag gedient hatten, erinnern nun im Schusteröderhof an diese Familie.