Rotthof

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Die Siebenschläferkirche in Rotthof

Rotthof ist ein Ortsteil des Marktes Ruhstorf an der Rott im niederbayerischen Landkreis Passau.

Lage

Rotthof liegt an der Bundesstraße 388 etwa einen Kilometer südwestlich des Ortszentrums von Ruhstorf an der Rott.

Geschichte

Rotthof zählt zu den nachweislich am frühesten besiedelten Ortschaften auf Landkreisebene. Im Jahr 2004 fanden Altertumsforscher in und um die Kirchengrundfeste der Siebenschläferkirche nicht nur mehrere Skelette und römische Grabsteine, sondern auch verborgen unter der Erde zwei Erdumwehrungen, die ein keltisches Gehöft begrenzen. Dieses bestand vermutlich aus Herrenhaus, Stall- und Vorratsgebäuden auf einer Fläche von nahezu einem halben Fußballfeld. Verschiedene antike Fragmente, die im Kirchenbau Verwendung gefunden haben, verweisen ferner auf die römische Besiedelung des Gebietes. Die zwei Reliefs an der Außenseite der Kirche, ursprünglich Oberteile von Grabsteinen, sind die letzten Zeugen der römisch-keltischen Bevölkerung.

Meginhard von Rotehouen und seine Frau Juditta, die 1126 ihren Besitz an Gütern und Leuten in Rotthof, darunter sechs Weingärten, der Augustinerprobstei Berchtesgaden schenkten, sind die ersten Rotthofer in den mittelalterlichen Urkunden. Das Stift richtete zur besseren Verwaltung der umfangreichen Güter ein „Amt im Rottal“ ein, das sich seit 1319 nachweisen lässt und zunächst seinen Sitz in Rotthof hatte.[1]

Am 14. August 1188 schenkte der Passauer Bischof Diepold Graf von Berg mit der gesamten Großpfarrei Sulzbach die schon vorhandene Kirche in Rotthof an das Benediktinerkloster Vornbach. Die jetzige Kirche wurde 1506 vom Passauer Weihbischof Bernhard Meurl geweiht. Bis zur Säkularisation 1803 besorgten Patres aus dem Kloster die Seelsorge. Gerichtlich gehörte Rotthof zur Obmannschaft Berg im Amt Karpfham des Landgerichtes Griesbach[2] und wurde nach der Gemeindebildung ein Teil der Gemeinde Ruhstorf.

Ein Knabe sollte am 17. Oktober 1848 in einem Gefäß Feuer auf das Feld bringen und verursachte dabei den Brand des ganzen Dorfes. Der brennende Kapellenturm beschädigte das Dach und brachte die Vorhalle zum Einsturz. Im Sommer 2006 konnte das 500-jährige Weihejubiläum der Siebenschläferkirche mit historischem Fest begangen werden. Kirchlich gehört Rotthof zur Pfarrei Ruhstorf an der Rott.

Sehenswürdigkeiten

Vereine

  • Mit der DJK Rotthof hatte der kleine Ort in den 1970er und 1980er Jahren einen eigenen Sportverein. Am 1. Juli 1989 fusionierten die Vereine SV Ruhstorf und DJK Rotthof zur Sportvereinigung SVG Ruhstorf.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historischer Atlas von Bayern
  2. Historischer Atlas von Bayern

Literatur

  • Renate Blickle: Landgericht Griesbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band IXX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1970, ISBN 3 7696 9819 3, (Digitalisat).