RW silicium GmbH
Die RW silicium GmbH (ugs. auch Rottwerk) ist ein 1942 gegründeter Betrieb der chemischen Industrie in Pocking mit etwa 125 Mitarbeitern.
Geschichte
Mit Hilfe von Fremd- und Zwangsarbeitern wurde das Rottwerk (Vereinigte Aluminiumwerke VAW) im Jahr 1942 auf Indlinger Gemeindegebiet gebaut. Es entstand ein Siliciumwerk. 1944 musste die Siliciumproduktion aus Koksmangel eingestellt werden. Als Ersatz wurde auf dem Werksgelände ein Zerlegebetrieb für beschädigte Flugzeuge eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in der Schlupfinger Barackensiedlung Kriegsgefangene interniert.
1947 erhielten die VAW vom Kontrollrat der Alliierten die Genehmigung zur Produktion von Ferrosilicium, das in der Stahlindustrie eingesetzt wird. Das höherwertige Silicium-Metall durfte nicht hergestellt werden, da es unter die Kategorie „kriegsverwertbar“ fiel. Von 1948 bis 1951 wurden drei Ferrosilicium-Öfen mit einer Gesamtleistung von 17 Megawatt in Betrieb genommen. Nach der Erweiterung des Ofenhauses kam bereits 1955 ein vierter Ofen dazu. Bis heute sind im Rottwerk vier Öfen in Betrieb.
Ab 1969 wurde die Produktion auf Silicium-Metall umgestellt. In den Jahren 1995 und 1996 entstanden zwei Gießanlagen für Silicium. Das so erhaltene Hochwertprodukt „Silcocast“ geht zur Herstellung von Siliconen an die chemische Industrie. 1998 fand der Wechsel von VAW zur Graphit Kropfmühl AG statt.
1976 wurde die erste große Entstaubungsanlage zur Reinigung der Ofenabluft mit einer Absaugleistung von 800.000 Kubikmeter pro Stunde installiert. 1999 und 2008 gingen weitere Entstaubungsanlagen mit je 400.000 Kubikmetern pro Stunde in Betrieb. Im Jahr 2001 entstanden zwei automatische Mölleraufbereitungsanlagen zum fördern und Mischen der Rohstoffe. Bereits ein jahr Später wurde durch Einführung des „RW-Füller-Q1“ der Bedarf an qualitativ höherwertiger Mikrosilicia gedeckt.
Kontakt
RW silicium GmbH
Wöhlerstraße 30
94060 Pocking
Tel. +49 8531 702-0
Fax. +49 8531 702-90
E-Mail: info@silicium.de
Internet: www.silicium.de
Literatur
- PNP: Aus unrühmlichen Anfängen zum Vorzeige-Betrieb. In: Passauer Neue Presse vom 19. März 2015 (S. 21)
