Russenmahnmal

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Das Mahnmal am Rande des Hochholzes

Das Russenmahnmal erinnert an die Ermordung von 42 russischen Kriegsgefangenen am 29. April 1945 in Tiefenbach. Es steht nahe des Weges, der von Weideneck kommend in das Hochholz führt.

Geschehen

Mitte März 1945 wurden in der damaligen Gemeinde Tiefenbach ca. 600 russische Kriegsgefangene untergebracht, je 200 in Jacking, in Fatting (Alter Pfarrhof) und in Tiefenbach (Ortsmitte). Die Bewachung erfolgte durch die in Hacklberg stationierte Landesschützenkompanie 5/515. Am 27. April 1945 wurden die Gefangenen aus Jacking und Fatting nach Passau in die Maierhof-Kaserne verlegt. Der Abtransport der in Tiefenbach noch verbliebenen Gefangenen wurde nicht durchgeführt, auch nicht auf Drängen des NSDAP-Ortsgruppenleiters und anderer namhafter Bürger der Gemeinde. Der Grund für deren Ansuchen war der bevorstehende Einmarsch der amerikanischen Armee und die damit verbundenen Fragen und Ungewissheiten.

Am Morgen des 29. April 1945 versuchte der NSDAP-Kreisleiter den Abtransport dieser Gefangenen durch das SS-Pionier-, Ersatz- und Ausbildungsbataillon 2, das in der Somme-Kaserne in Passau stationiert war, zu veranlassen. Dessen Leitung entschied jedoch, die Gefangenen zu erschießen. Dies wurde dann auch durch ein zusammengestelltes Kommando des Bataillons noch am selben Tag gegen 18 Uhr ausgeführt. Manche Tiefenbacher Bauern versteckten die ihnen zur Arbeitsleistung zugewiesenen Gefangenen bzw. brachten sie nicht ins Lager zurück und retten ihnen so das Leben. Bereits am nächsten Tag, um 8.30 Uhr, sind die amerikanischen Streitkräfte in Tiefenbach einmarschiert. Die ermordeten Russen mussten exhumiert werden; sie wurden in Särge gebettet und mit militärischen Ehren seitens der Amerikaner beerdigt. 1957 wurden sie erneut exhumiert und in der Kriegsgräberstätte in Neumarkt/Oberpfalz zur letzten Ruhe gebettet.

Das steinerne Mahnmal wurde 1954 durch die Gemeinde Tiefenbach einige Meter südlich der Stelle, an der das Massaker stattgefunden hat, errichtet. Es wurde durch den Tiefenbacher Steinmetz Josef Höldl aus Gramming entworfen und gefertigt.

Literatur

  • Heinz Kellermann: Das Schicksal von Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion am Ende des 2. Weltkriegs im Passauer Raum, November 2014