STABO

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STABO war eine 1945 von Franz Xaver Stadler gegründete Bodenmaiser Firma, die Radiogeräte produzierte. Sie bestand bis 1948.

Geschichte

Am 8. Mai 1945, dem Tag der offiziellen Kapitulation, belud Franz Xaver Stadler einen herrenlosen Lastwagen mit herumliegendem Werkzeug und Werkmaterial, mit „Wehrmachtsröhren“ und Gummikabeln und steuerte das Gefährt nach Bodenmais. Stadler träumte schon immer von einer eigenen „Radiofabrik“. Diese gründete er dan unter dem Namen STABO, eine Abkürzung von „Stadler Bodenmais“.

Stadler beginnt mit der Reparatur von Elektrogeräten und mit „Lichteinrichten“ in Privathäusern. Nachdem einige „Spezialisten“ aus Böhmen, Mähren und Schlesien 1945/1946 in Bodenmais sesshaft geworden sind, konnten endlich Radios produzieren werden, denn die Flüchtlinge brachten das notwendige Know-how mit. Das Angebot an neuen Radiogeräten war nach dem Krief gleich Null, da die vorher dominierenden Unternehmen noch nicht wieder aufgenommen worden sind. Bis 1947 war STABO in Bayern ohne Konkurrenz. Beschäftigt waren in der Firma bis zu 30 Personen.

STABO-Radios kosteten je nach Typus und Ausführung zwischen 150 und 500 Reichsmark. Täglich wurden etwa zehn Stück fertig montiert und per Post oder mit der Bahn verschickt. Abnehmer fanden sich vor allem im Rheinland.

Nach der Währungsreform, die am 20. Juni 1948 eintrat und aus der Reichsmark die Deutsche Mark machte, stockte der Absatz. Stadler konnte sich gegenüber der wiedererstarkten Elektroindustrie in Fürth und Zirndorf nicht mehr behaupten. Und weil die STABO-Produkte keinen UKW-Empfang enthielten, kamen sie schnell außer Gebrauch. Sie wanderten nach und nach in den Sperrmüll. Die kleine Fabrik war nicht mehr zu retten und wurde 1948 geschlossen.

Literatur