Sallinger-Bande

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Datei:Pnp-22-02-14-Sallinger.jpg
Ein Räuber im Kerker.

Die Sallinger-Bande war eine niederbayerische Räuberbande, die um 1800 die gegend zwischen Rott und Inn terrorisierte. Sie wurde angeführt von Franz Sallinger.

Geschichte

Entschdanden ist die Bande wohl durch die Hungersnot von 1802/03, welche der Grund vieler Verbrechen zu dieser Zeit war. Die Bande führte meist gewaltsame Einbrüche durch, doch in der Umgebung von Braunau beging Sallinger eine besonders schwere Raubtat, durch welche auch das Ende der Bande folgte. Die Bande überfiel die Mühle zu Rottenbuch oberhalb Braunau. Als sie alle Bewohner für Tod glaubten, versteckte sich ein junger Knabe und überlebte.

Nachdem das Mühlenanwesen in fremde Hände gekommen war, kam nach vielen Jahren einmal ein Hausierer in das Haus, der seine Waren anpries. Nun war aber der überlebende Knabe in der Mühle weiter aufgezogen worden. Das Kind besah sich den Hausierer genauer, erkannte ihn und zog vorsichtig den Mühlbesitzer auf die Seite mit den Worten: „Der ist’s, der hat meine Eltern erstochen.“ Widerstand war vergebens. Der Überraschte ergab sich in sein Schicksal.

Durch diesen Zufall war die Mordbande entdeckt. Das Drama endete für den in Haft genommenen Angeklagten mit der Verurteilung zu einer langjährigen Zuchthausstrafe und dem Verlust der Ehrenrechte. Sallinger kam im Jahre 1817 aus dem Zuchthaus und starb in Simbach. 1909 wurde in Simbach im Dachboden unter einem Hackstock ein Münzschatz, sicherlich verstecktes Diebesgut der Bande, entdeckt.

Literatur