Saulburg

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Schloss Saulburg
Die Expositurkirche Maria Schnee

Saulburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Wiesenfelden im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Saulburg liegt im Falkensteiner Vorwald etwa fünf Kilometer südlich von Wiesenfelden an einem markanten Bergvorsprung.

Geschichte

Im Traditionskodex von Kloster Windberg, der vor 1150 begonnen wurde und vor 1191 endet, wird ein Heinrich de Sulperge erwähnt, was zugleich die erste urkundliche Erwähnung Saulburgs ist. Jahrhundertelang wird Saulburg in den Urkunden Sulperge, Suleberch oder Saulperch genannt, was ursprünglich „Säulenberg“ bedeutet.

Vom 12. bis ins 14. Jahrhundert sind die Saulberger urkundlich als Herren von Saulburg bezeugt. Am 29. Dezember 1353 starb Alhart II., mit dem das Geschlecht der Saulberger erlosch. Von 1332 bis 1482 waren die Herzöge von Bayern Herren auf Saulburg. Albrecht IV. verkaufte 1482 die saulburgische Hofmark an Hans Westendorfer, herzoglichen Rat und Mautner zu Straubing. 1555 kam die Hofmark durch Heirat an die Ettlinger. Diese waren bis 1638 Herren auf Saulburg. Von 1638 bis 1642 war die Stadt Straubing im Pfandbesitz der Hofmark Saulburg, ehe sie durch Pankraz von Pürching ersteigert wurde. Da er 1664 kinderlos starb, fiel Saulburg den Auer als Erbe zu. Bei ihnen blieb der Besitz bis um 1750, als Josef Albert Matern von Septfontaines, kurbayerischer Generalmajor und Kommandant im Waldrevier, die Hofmark Saulburg kaufte. 1780 wurde Franz Josef von Magerl, Reichsfreiherr auf Wegleiten, Hag und Wiesenfelden, durch Heirat der jüngsten Tochter Besitzer der Hofmark. 1834 kaufte Ludwig von Krapp Schloss und Gut Saulburg. Unter ihm wurde ein Patrimonialgericht 2. Klasse errichtet.

Nach der Zerschlagung des Saulburger Schlossgutes konnte das ehemalige gutsherrliche Försterhaus von der Gemeinde käuflich erworben werden. Dort wurde nun ein Schulsaal eingerichtet, in dem ab 1837 unterrichtet wurde. 1838 kaufte Josef Widmann, Pächter des Brauhauses, das Schlossgut mit Brauerei um 17.000 Gulden, wodurch das Schloss in bürgerlichen Besitz überging. Das Patrimonialgericht 2. Klasse wurde 1848 aufgelöst.

1907 wurde ein neues zweiklassiges Schulhaus erbaut, 1936 musste die Brauerei stillgelegt werden. 1967 erwarb Herr von Schmieder einen Teil der Schlossanlage von Josef Widmann, im Oktober 1982 den übrigen Teil. Der neue Besitzer sanierte die gesamte Schlossanlage.

Zu Beginn des Schuljahres 1966/1967 schlossen sich die Schulen Kirchroth, Kößnach und Saulburg zu einer Verbandsschule zusammen. Im September 1973 wurde diese zur Volksschule Kirchroth-Pondorf erweitert. Im Saulburger Schulhaus wurden noch die Kinder des 5. und 6. Schülerjahrgangs der ehemaligen Gemeinden Kirchroth, Kößnach und Saulburg unterrichtet.

Politisch unterstand die Gemeinde Saulburg dem Landgericht Mitterfels und gehörte später zum Bezirk und Landkreis Bogen. Bürgermeister Ring äußerte sich in einem Brief an das Innenministerium skeptisch hinsichtlich möglicher Gemeindezusammenlegungen. Als kleineres Übel sahen die Saulburger eine Verwaltungsgemeinschaft mit ähnlich strukturierten Nachbargemeinden. Als am wahrscheinlichsten galt ein Anschluss an die Großgemeinde Parkstetten, auch mit einem Anschluss an die Großgemeinde Kirchroth wurde gerechnet. Am 1. Mai 1978 wurde dann die Gemeinde Saulburg im Zuge der Gebietsreform größtenteils in die Gemeinde Wiesenfelden eingegliedert, während die Gemeindeteile Aufroth, Neumühl und Neuroth zur Gemeinde Kirchroth gelangten.

Sehenswürdigkeiten

  • Expositurkirche Maria Schnee. Langhaus und Turm entstanden 1698, eine Erweiterung erfolgte 1922.
  • Schloss Saulburg. Die auf einer Felsnase errichtete Anlage stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und ist ein Bautenkonglomerat vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. Der gotische Wohnbau besitzt einen Renaissance-Laubengang.
  • Schlosskapelle St. Aegidius. Es handelt sich um einen Rokokobau des Baumeisters Johann Fischer von 1754 mit toskanischer Pilastergliederung.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Saulburg. Ihr Gründungsdatum ist der 3. Oktober 1875.
  • Christlicher Frauen und Mütterverein Saulburg
  • Fischereiverein Geßmannszell
  • Fußballsportverein FSV Saulburg-Obermietnach. Er wurde 1966 gegründet.
  • Katholische Landjugendbewegung Saulburg
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Saulburg
  • Landfrauen Saulburg
  • Obst- und Gartenbauverein Saulburg
  • Schnupferclub Saulburg
  • Schützenverein Burgfalken Saulburg

Weblinks