Schachtenbach

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Schachtenbach in den 1950er Jahren. Foto: Steckbauer
Das verschneite Schachtenbach im Winter 1855

Schachtenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Bayerisch Eisenstein im Landkreis Regen.

Lage

Schachtenbach liegt etwa 1,5 Kilometer südwestlich von Regenhütte im Landkreis Regen in einer Höhenlage von 920 Metern.

Geschichte

Als im Jahre 1820 die Althütte des Glashüttengutes Rabenstein abbrannte, wurde 1822 die neue Glashütte Schachtenbach in Betrieb genommen. Sie wurde 1843 von Wilhelm Steigerwald gepachtet. 1863 musste Steigerwald auf Betreiben der Staatsforstverwaltung den Pachtvertrag für Schachtenbach auflösen. Als Ersatzbetrieb wurde ihm die Regenhütte angeboten. Zwei Jahre betrieb er beide Hütten. 1865 war der Umzug abgeschlossen. Von dem guten Dutzend Gebäuden in Schachtenbach hat Steigerwald die meisten abgebrochen und in Regenhütte wieder aufgebaut. Am 1. Oktober 1867 zog Förster Spörlein in eines der verbliebenen Wohnhäuser. In die anderen zogen Waldarbeiter. Aus dem Glashüttenort wurde eine Holzhaueransiedlung. Erst 1904 wurde das noch heute vorhandene, vollständig aus Holz gezimmerte Forsthaus erbaut.

Lebensumstände

Das Leben in dem abgeschiedenen Dorf war nicht einfach. Die Bewohner hingen aber an ihrer Heimat, denn diese gab ihnen Arbeit und Verdienst. Die Lebensmittel mussten mit der Kirm oder dem Rucksack von Regenhütte oder Rabenstein herauf getragen werden. Der Schulort war Regenhütte. Bei den Fußmärschen mussten auf dem schmalen Steig, den es zu überwinden galt, um nach Hause zu kommen, 400 Meter Höhenunterschied überwunden werden.

In den 1950ern verbesserten sich die Lebensbedingungen allmählich. Elektrisches Licht und eine bessere Straßenanbindung hielten auch in Schachtenbach Einzug. Das ehemalige Wirtshaus, das später als Holzhauerwohnhaus diente, brannte im Februar 1958 ab.

Aufgabe des Weilers

Zu den Bewohnern Schachtenbachs in den letzten Jahrzehnten bis 1960 gehörten die Familien Ertl, Zitzelsberger, Stoiber, Wallner, Kiesbauer und Pscheidt. Im Forsthaus waren bis zu den 1960ern die Förster Botz, Völkl, Knoblauch, Tischler und Schwarz tätig. Hans Schwarzer, Fachlehrer an der Fachschule in Zwiesel als akademischer Bildhauer, hatte auch in Schachtenbach sein Domizil aufgeschlagen.

Das mehrere Hektar große Wiesenareal rund um die einstige Siedlung ist in den letzten Jahren mit Laubbäumn, großteils Eschen, bepflanzt worden. Freigelassen wurde von der Bepflanzung nur das Umfeld des einstigen Forsthauses. Dort verweist auch eine Informationstafel auf die Vergangenheit des einstigen Glashüttenortes. Das ehemalige Forsthaus ist das einzige Haus, das heute noch steht.

Literatur