Schanzl-Unterführung

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Die Unterführung Schanzl vom Eingang Frauengasse aus
Die Passage führt vom KAPS-Haus zum Donau-Center. (Foto: Jäger)

Schanzl-Unterführung heißt die Fußgängerunterführung unter der Schanzlbrücke in Passau. Sie führt unter der fünfspurigen Frauengasse zum KAPS-Geschäftshaus und Schanzl-Parkhaus oder in anderer Richtung zum Donau-Center und zur Bahnhofstraße.

Modernisierung

Die über drei Jahrzehnte alte und daher in die Jahre gekommene Passage wird seit Oktober 2008 für insgesamt 310.000 Euro grundlegend modernisiert sowie bunt und fußgängerfreundlicher renoviert. Für die Maßnahme bekommt die Stadt 170.000 Zuschuss von der Städtebauförderung. Der Halser Architekt Thomas Schmied und sein Co-Planer Robert Duscher führen die Renovierung durch.

Anstatt der einst kahlen (bzw. wild besprayten) Wände ist hier seit Mitte 2009 eine Stadtsilhouette zu sehen, die hinter Glasscheiben prächtig illuminiert wird: ständig wechselnde Farben durchleuchten die Umrisse bekannter Passauer Häuser, Kirchen und Türme. Hinter dieser Modernisierung samt Verkürzung der Passage sowie einem neuen ansprechenden Ab- bzw. Aufgang am Donau-Center stand der Gedanke, diese Fußgängerverbindung für Passanten attraktiver zu machen. Immerhin war unbestritten, dass die oft verschmutzte und verunstaltete, verwinkelte Unterführung über all die Jahre hinweg erheblich an Reiz für Fußgänger verloren hatte.

Die Passage ist nach der umfassenden Renovierung nachts von 21:00 bis 06:00 Uhr geschlossen – auch, um Vandalentum in dieser weniger frequentierten Zeit vorzubeugen. Dazu erhielten auch alle Zugänge Gittertore. Als jährliche Unterhaltskosten sind ca. 5.000 Euro veranschlagt. Behindertengerechte Auf- und Abgänge oder ein Lift ließen sich vor allem aus Platz- bzw. zum Teil auch aus Kostengründen nicht realisieren.

Ab 7. Dezember 2008 wurde die Maßnahme abgeschlossen und die Unterführung wieder geöffnet.

Farbliche Gestaltung

Während der 10. Passauer Kunstnacht 2009 konnten sich junge Sprayer-Talente,Kunst-Leistungskursler aus Passauer Gymnasien und regionale Künstler wie Moritz Dometshauser, Fabian Edenharder oder Christian Lammert verwirklichen und die Unterführung farblich gestalten.

Das monumentale und multiple Werk aus Graffti, Wandmalereien und -collagen sowie Zeichnungen soll den Blick auf die Schönheiten der Stadt Passau lenken.

Über Jahrzehnte hinweg hatten Sprayer in der dunklen Passage ihre meist illegalen Spuren hinterlassen – oft zum Ärger der Stadt. Zur Kunstnacht rief das Rathaus dann selbst dazu auf, Farbe in die renovierte Unterführung zwischen KAPS-Haus und Donau-Center zu bringen.

Im Laufe des Projekts entstand ein 112 Quadratmeter großer „Untergrund-Riesen“, der mit verschiedensten Kunstwerken gefüllt ist und sich über die gesamte Passagen-Länge erstreckt.

Das von einer Plexiglasscheibe geschützte Werk erinnert in der Draufsicht an den benachbarten „Ruhenden Mann“, der ein Hotel am Donau-Ufer schmückt. In dem Objekt finden sich viele kleine und teils liebevolle Hommagen und Anspielungen auf Passau. Schilder aus Partnerstädten. Hinweise auf Marinekameradschaften im hohen Norden. Pferde, die an den Pemperlprater erinnern. Stadt-Silhouetten und vieles, das sich erst bei näherer Draufsicht erkennen und erschließen lässt.

Kunstwerk-Riese: auf rund 112 Quadratmetern und über 46 Meter Passagenlänge haben sich Passauer Künstler in der Schanzl-Unterführung verewigt. (Foto: Rott)

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