Schlacht bei Simbach

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Feldmarschall Karl von Lothringen im Jahr 1743

Die Schlacht bei Simbach vom 9. Mai 1743 war eine Schlacht im Österreichischen Erbfolgekrieg in der Nähe von Simbach am Inn. Sie endete mit einer schweren Niederlage der bayerischen Truppen gegen die Österreicher.

Verlauf

Im Winter 1742/1743 lag das bayerisch-französische Heer von insgesamt 60.000 Mann auf mehrere Städte verteilt zwischen Inn und Isar und in der Oberpfalz. Auch das östlich des Inns gelegene Braunau konnte trotz heftiger Beschießung gehalten werden. Während des Winters sammelte jedoch Prinz Karl von Lothringen eine 70.000 bis 80.000 Mann starke österreichische Armee und holte im Frühjahr zum Schlag gegen Bayern aus.

Am 6. Mai 1743 überschritt die österreichische Armee den Inn auf drei in Eile geschlagenen Brücken. Der Befehlshaber des rechten Flügels, Graf Ludwig Andreas von Khevenhüller, überquerte den Inn bei Schärding und rückte dann schnell durch das Rottal gegen Griesbach und Pfarrkirchen vor. Da sich die dort verteilten französichen Besatzungen nun zu ihrer bei Landau an der Isar stehenden Hauptmacht zurückzogen, war der mit nur 8.000 Mann bayerischen Truppen bei Simbach stehende Graf Minucci mit seinen Unterbefehlshabern Wittgenstein, Seiboltsdorf, Morawitzky und Nyß isoliert.

Die österreichische Hauptarmee, bestehend aus 49 Bataillonen Fußvolk und 9 Regimentern Reiterei führte Prinz Karl am 9. Mai 1743 persönlich nach Simbach. Es entbrannte ein heftiger Kampf, doch bald mussten die bayerischen Truppen vor dem dreimal so starken Gegner fliehen. Viele, die sich in das noch in bayerischer Hand befindliche Braunau flüchten wollten, wurden von den Österreichern in den Inn gedrängt und fanden dort den Tod, ein großer Teil zog sich unter Minucci nach Burghausen zurück. Minucci geriet später in Gefangenschaft.

Insgesamt betrug der Verlust an toten und gefangenen Bayern, Pfälzern und Hessen etwa 4.000 Mann, die Österreicher und Ungarn verloren nur etwas über hundert Mann. Simbach wurde bis auf ein Haus völlig zerstört, auch die Umgebung wurde verwüstet. Am 4. Juli musste Braunau übergeben werden. Bald danach wurden auch die von den Franzosen besetzten Städte Dingolfing, Landau und Deggendorf von den Österreichern eingenommen.

Literatur

  • Jakob Groß: Chronik von Simbach am Inn, Landshut 1864 PDF-Datei