Schloss Adldorf

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Außenansicht von Schloss Adldorf.

Schloss Adldorf ist ein Schloss im niederbayerischen Adldorf, einem Ortsteil der Gemeinde Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau. Es wurde 1602 errichtet, mehrmals stark beschädigt und 1906 nach einem Brand komplett neu aufgebaut. Zum Schloss gehört auch eine eigene Brauerei.

Geschichte

Das Schloss Adldorf wurde 1602 gebaut. Durch die Kämpfe im dreißigjährigen Krieg (16181648) wurde es stark in Mitleidenschaft gezogen und musste des Öfteren erneuert werden. 1836 brannte das Schloss und ein Großteil der angrenzenden Brauerei nieder. Ursache soll Brandstiftung gewesen sein. Bereits ein Jahr später wurde es wieder aufgebaut.

Im Schloss fanden viele Menschen eine Beschäftigung. Hilfskräfte, die in der Landwirtschaft arbeiteten, Knechte und Mägde, Gärtner, Braumeister und Verwaltungsbeamte. An oberster Stelle fungierte ein Hofmarksverwalter, der dem Hofmarksherrn juristisch und wirtschaftlich zur Seite stand. Ende des 19. Jahrhunderts endete die Hofmarksherrschaft, es folgte die selbständige Gemeinde Adldorf, die zur Großgemeinde Eichendorf gehört.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war das Schloss vorübergehend Heim für ausgebombte Hamburger Kinder. Bei Kriegsende besetzten die Amerikaner das Schloss. Adldorfer Bürger wurden für einige Tage in die Umgebung evakuiert.

Adelsdynastien

Die älteste Urkunde datiert vom Jahre 1160. Die Grafen von Ellenbrechtskirchen erwähnen darin einen „Eggerich de Arlendorf“. Nachweisen lässt sich das Adldorfer Ortsgeschlecht bis ins Jahre 1482. Im Herzogsurbar von 1301 steht, dass Adldorf im Besitz des Herzogs von Bayern liegt. Es wird vermutet, dass Adldorf mehrmals von den Herzögen verliehen und dann wieder eingezogen wurde. So war es anfänglich in Hand der Leiblfinger, später hatten es die Eschlbecker inne, dann die Alben und um 1500 die Schöllner oder Scheller.

Otto Heinreich von Fränckhing begann um 1600 die Hofmark durch Kauf, Tausch und Erbauszahlungen in seiner Hand zu vereinigen. Seine Familie bestimmte bis ins Jahre 1722 über die Hofmarksbewohner. Die Grafen von Tattenbach übernahmen danach die Hofmark Adldorf. Heinrich Graf von Tattenbach verstarb am 3. Oktober 1821 kinderlos. Darum ging der Besitz an seinen Neffen Maximilian Arco Valley über. Wegen einer starken Namensmehrung nennen sich die Grafen von Arco seit 1854 Grafen von Arco auf Valley.

Siehe auch

Literatur

  • Dieter Vogel: Das Vilstal Heimatbuch. Vilsbiburg, 1997 (S. 188-191)