Schneider-Bad (Passau)

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Ansichtskarte des Schneider-Bades.

Das Schneider-Bad war ein Naturbad in der Stromlänge in Passau. Es wurde im Sommer 1930 durch Alfred Schneider erbaut, der dem Bad auch seinen Namen gab, und in den 1950ern aufgegeben.

Das Schneider-Bad ist nicht zu verwechseln mit dem benachbarten, einstigen Bschütt-Bad.

Geschichte

Bei Ilz-Kilometer 1,27 (nahe der Gaststätte „Stromlänge“) wurde eine Anstalt mit Liegewiese, Umkleideanlagen und einem Wehr geschaffen. Letzteres sorgte für eine teilweise aufgestaute Ilz, in der sich passabel schwimmen ließ. Das Badearreal umfasste rund 20.000 Quadratmeter Wasserfläche und eine rund 3.000 Quadratmeter große Liegewiese.

Das Naturbad wurde auch noch nach dem Krieg von vielen Passauern besucht. Im Jahre 1949 aber stand eine größere Runderneuerung des in die Jahre gekommenen Areals an. Rund 25.000 DM waren für eine Ausbesserung des Staudammes vorgesehen, rund 15.000 DM für die notwendige Ausbaggerung, da der Fluss in den Jahren stark aufgelandet war. Die damalige Eigentümerin wollte das Bad in Stand setzen, hatte aber nicht die nötigen Mittel. 1951 prüfte die Stadt einen großen Wiederaufbau des „Volks-Schwimmbades“, wie es auch genannt wurde. 135.000 Mark wurden veranschlagt. Für das benachbarte ebenfalls arg renovierungsbedürftige Bschütt-Bad sollten damals keine Mittel mehr verwendet werden. „Das Bschütt-Bad solle, da die Betriebskosten zu hoch und das große Bassin einsturzgefährdet seien, später einem Stadtpark Platz machen“, hieß es am 26. Mai in der Passauer Neuen Presse.

Das große Volksbad in der Stromlänge aber wurde nie gebaut. Vielmehr erlebte das benachbarte Bschütt-Bad nach einer völligen Neugestaltung 1956 bis zu seiner Schließung und dem Abbruch 1998 eine Blüte als Freibad. Trotzdem wurden bis in die frühen 1980er Jahre viele Passauer nicht müde, das einstige Schneider-Bad-Areal als Kleinod zu nutzen. In Eigenregie wurden Steine in die Ilz getragen, um nahe der noch bestehenden kleinen Insel das Wasser aufzustauen und dort zu schwimmen. Viele nutzen nach wie vor das idyllische von Bäumen eingefasste Areal zum Ausspannen.

Wiederbelebung

Im Spätsommer 2008 war eine Wiederbelebung des Schneider-Bades in Form einer kleinen, reduzierten Variante angedacht. Es sollte eine gepflegte und gesicherte Naherholungsfläche am Ilz-Ufer auf einer Drittel des einstigen Schneider-Bad-Areals entstehen. Am 16. Oktober 2008 fand hierzu eine Anwohnerversammlung im nicht weit entfernten Gasthaus zur Stromlänge statt. Der Stadtrat beschloss im November dann allerdings nur Gestaltungsmaßnahmen für die früheren Badegelegenheiten Hofbauerngut (Halser Stausee), Schneiderbad (Stromlänge) und Bschütt und hob nicht das Badeverbot in der Ilz auf.

Eine Aufhebung dieses Badeverbots im Schneider-Bad kommt zunächst nicht in Betracht, da die schlechte Wasserqualität ein gesundheitschonendes Baden nicht zulässt. Vielmehr soll mit einem Etat von 20.000 Euro die Anlage Schneiderbad so wiederbelebt werden, dass ein angenehmer Aufenthalt an Land ermöglicht wird.

Literatur