Schulerloch

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Schulerloch, Haupthalle mit Hintergrundbeleuchtung

Das Schulerloch (eigentlich Großes Schulerloch) ist eine Tropfsteinhöhle im Altmühltal, nahe des Marktes Essing im Landkreis Kelheim. Die Höhle wurde 1968 samt dem angrenzenden Gelände als Naturschutzgebiet ausgewiesen und kann als Schauhöhle besichtigt werden. Sie befindet sich unweit des Naturschutzgebiets Hirschberg und Altmühlleiten.

Beschreibung

Das Schulerloch ist eine Tropfsteinhöhle im Jurakalk und befindet sich 55 Meter über der Talsohle des Altmühltals. Mit 420 Metern Ganglänge gehört zu den längsten vermessenen Höhlen in dieser Gegend. Ihr größter Raum ist 793 Quadratmeter groß und 8 Meter hoch. Das Kleine Schulerloch befindet sich 200 Meter westlich davon; es ist durch ein Tor verschlossen und für Besucher nicht zugänglich.

Geschichte

Seine erste schriftliche Erwähnung fand das Schulerloch 1783. Darin wird behauptet, dass die Höhle als Rückzugsort bayerischer Herzöge diente. 1825 wurden die Höhle und das umliegende Gebiet von Regierungsrat Anton von Schmauss erworben. 1968 wurde das gesamte Areal als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Flora und Fauna

Auf dem sonnseitigen Altmühl-Einhang wächst ein geschlossener Kalk-Buchenwald, während an den felsigeren, wasserärmeren Stellen ein Steppenheidewald vorherrscht. Zudem gibt es um das Schulerloch eine Fülle von Kräutern und Gräsern, die an die zeitweise hohen Temperaturen und den Wassermangel des Standortes angepasst sind. Das Schulerloch ist darüber hinaus ein wichtiger Überwinterungsplatz für bedrohte Fledermausarten, wie unter anderem das Braune Langohr. Aus diesem Grund ist die Höhle jedes Jahr von November bis März für Besucher gesperrt.

Naturschutzgebiet

Die Regierung von Niederbayern erklärte das Schulerloch mit Verordnung vom 22. Dezember 1967, die am 1. Februar 1968 in Kraft trat, zum Naturschutzgebiet. Das Schutzgebiet hat eine Größe von rund 12,6 Hektar und umfasst das Flurstück 297 und Teilflächen der Flurstücke 289, 290, 291, 292, 293, 294, 296 und 401 der Gemarkung Altessing des Marktes Essing. Die genauen Grenzen des Schutzgebietes sind in § 2 der oben genannten Verordnug festgehalten:

Das Schutzgebiet liegt nördlich der Staatsstraße 2230 (Kelheim-Riedenburg) am nördlichen Talhang der Altmühl, etwa 4 km westlich von Kelheim. Die Grenze des Schutzgebietes verläuft, im Südosten am nördlichen Rand der Staatsstraße 2230 (Kelheim-Riedenburg) 250 m westlich des Gasthauses von Oberau beim Aufgang zum Großen Schulerloch beginnend, etwa 200 m entlang dieses geteerten Fußweges hangaufwärts bis zu dessen letzter Spitzkehre. Hier wendet sie sich nach Osten, folgt einem älteren, von West nach Ost verlaufenden Fußweg, verlässt diesen nach etwa 30 m und folgt dann etwa 200 m einem nach Norden hinaufziehenden Steig auf die Hochfläche bis zu einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Waldweg, auf den dieser Steig 20 m östlich des Grenzsteins Nr. 332 trifft. Von hier folgt die Grenze diesem Waldweg in nahezu westlicher Richtung hangabwärts bis in eine Senke zum Grenzstein 338, von hier der genau in Westrichtung den Hang hinaufziehenden Grenze der Flurstücke Nr. 297/298 bis zu der hier spornartig vorspringenden Hochfläche. Die Grenze schließt hier einen am Boden erkennbaren Turmrest ein und verläuft weiter in gerader Westrichtung hangabwärts, bis sie nach etwa 140 m auf einen von Südosten heraufziehenden Waldweg stößt. Diesem, von hier nach Westen verlaufenden Waldweg folgt die Grenze in Westrichtung bis zum Waldrand. Von hier verläuft die Grenze den Waldrand entlang zunächst südlich bis zu dem von Nord-West kommenden Weg, dann diesen Weg entlang nach Osten bis zu dessen Einmündung in die Staatsstraße 2230 (Kelheim-Riedenburg) und schließlich dem nördlichen Rand dieser Staatsstraße entlang bis zur Abzweigung des Fußweges zum Großen Schulerloch.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Schulerloch“ vom 22. Dezember 1967 (GVBl 1968 S. 13)

Weblinks


Naturschutzgebiete in Niederbayern

Deggendorf: Altlaufsenke, Außernzell/Jederschwing, Deggendorfer Himmelreich, Donaualtwasser Staatshaufen, Donaualtwasser Winzerer Letten, Isaraltwasser Neutiefenweg, Isarmündung, Kleinschwarzach, Runstwiesen/Totenmoos, Schuttholzer MoorDingolfing-Landau: Isarauen Goben, Isaraltwasser Mamming, Rosenau, Vilstal Marklkofen, Walperstettener QuellmoorFreyung-Grafenau: Haidfilz, Hochwald, Mitternacher Ohe, Moorwald Kirchl, Obere Ilz, Saußbachklamm, Urwald am Dreisessel, ZwicklfilzKelheim: Binnendünen Siegenburg/Offenstetten, Goldau, Hirschberg/Altmühlleiten, Klamm/Kastlhäng, Ludwigshain, Mattinger Hänge, Niedermoor, Sandharlander Heide, Schloss Prunn, Schulerloch, Sippenauer Moor, Weltenburger EngeLandshut: Ehem. Standortübungsplatz, Mittlere IsarstauseenPassau: Donauleiten, Halser Ilzschleifen, Vils-EngtalRegen: Bachlerner Moos, Birkenbruchwald Oed, Hof-Pfahl, Großer Arbersee und Arberseewand, Großer Pfahl, Kiesau, Moosbacher Pfahl, Rieslochfälle, Rotfilz, Stockau-Wiesen, Stockwiesen Schollenried, Todtenau, WeißensteinRottal-Inn: Salzachmündung, Unterer InnStraubing-Bogen: Bogenberg, Brandmoos, Buch- und Helmberg, Donauauen Stadldorf, Öberauer Donauschleife, Weiherlandschaft Wiesenfelden