Haus St. Maximilian

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Das Haus St. Maximilian (Steinweg 1).
Eingangstor.

Das Haus St. Maximilian ist ein Gebäude in Passau, Steinweg 1. Es ist benannt nach dem heiligen Maximilian von Celeia.

Architektur

Die Anlage aus der Mitte des 18. Jahrhunderts besteht aus einem Langflügel mit zwei kurzen Querflügeln. Die Fenster des dreigeschossigen, knapp 2700 Quadratmeter großen Gebäudes über romanischem Keller haben geschweifte Umrahmungen und Verdachungen. Im Untergeschoss befindet sich ein zweischiffiger Saal zu je vier Jochen mit Kreuzgewölben. Die Binnenpfeiler sind mit rotem Stuckmarmor verkleidet, die Gewölbe schmücken Rokokostukkaturen.

Geschichte

Stainersches Priesterhaus

Im Mittelalter Kellerhof des Domkapitels, wurde das Haus im 17. Jahrhundert neu erbaut. 1762 erwarb es Fürstbischof Joseph Maria Graf von Thun-Hohenstein als Eigentum für die Weltpriesteramtskandidaten des Bistums Passau. 1774 wurde hier das „Stainersche Priesterhaus“ einquartiert. Der fürstbischöfliche Offizialatsnotar Georg Michael Stainer (1672-1729) hatte 26 000 Gulden hinterlassen, die er zur Errichtung eines Hauses für kranke und alte Priester bestimmte. Seinem Willen war zunächst durch den Kauf eines Hauses am Neumarkt entsprochen worden.

Nach der Säkularisation 1803 Staatseigentum geworden, diente es 1828 bis 1832 als Sitz des neu errichteten Klerikalseminars, wofür das Bistum 300 Gulden im Jahr an den Stainerschen Priesterhausfonds zahlte.

Knabenseminar

Nachdem Bischof Heinrich von Hofstätter 1843 ein Knabenseminar in Passau gegründet hatte, führte er dieses ab 1844 in zwei Abteilungen. Die untere Abteilung, benannt nach dem hl. Maximilian, wurde hier im ehemaligen Stainerschen Priesterhaus einquartiert, während die Oberabteilung, das Seminar St. Valentin, zunächst im sogenannten Marschalekhaus, heute Sitz des Priesterseminars, untergebracht war und erst 1881 in das Haus St. Valentin wechselte.

Nach der Auflösung des Diözesanseminars St. Maximilian im Jahr 1983 wurde das Haus 1984 in die Diözesanstelle Berufe der Kirche, eine Begegnungsstätte für geistliche Berufe und für die Ministrantenseelsorge, sowie als Tagungsstätte für kirchliche Institutionen umgestaltet.

Sanierung

Bis Ende 2019 wird die Anlage umfangreich saniert. Mit Kosten von insgesamt 6,9 Millionen Euro ist es die in dieser Zeit größte und teuerste Baustelle der ganzen Diözese Passau. Während der vier Jahre langen Sanierung wird unter anderem ein Aufzug eingebaut, sodass das Gebäude künftig vom Steinweg aus barrierefrei erreichbar sein wird.

Direktoren

Galerie

Literatur

  • August Leidl: Die Priesterbildung im Bistum Passau. Von der Domschule bis zum Klerikalseminar St. Stephan, in: Franz Xaver Eder: Festschrift 150 Jahre Priesterseminar St. Stephan in Passau 1828-1978, Passau 1978
  • Stephan Kellner, Annemarie Spethmann: Historische Kataloge der Bayerischen Staatsbibliothek München: Münchner Hofbibliothek und andere Privenienzen. Wiesbaden: Harrasowitz, 1996, ISBN 3-447-03444-0
  • Elke Fischer: Die teuerste Baustelle des Bistums. In: Passauer Neue Presse vom 06.06.2018 (S. 19)

Weblinks