Severinstor (Passau)

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Das Severinstor in Richtung Osten.

Das Severinstor (oder Peichtertor) ist ein Stadttor der früheren Innstadt-Befestigung am Beiderwiesbach in der Innstadt in Passau.

Geschichte

Das Tor ist der westliche Eingang zur Innstadt und wurde zwischen 1408 und 1411 errichtet. Es war Bestandteil der Innstadt-Befestigung, von der noch eine turmbesetzte Mauerstrecke erhalten ist. Vom Severinstor selbst ist allerdings nur die Barbakane verblieben. Sie steht in der Nähe der Severinskirche mit dem dazu gehörigen Friedhof. Der Torturm von 1414 wurde 1820 abgebrochen.

Während der Napoleonischen Kriege spielte es eine wenig rühmliche Rolle bei der Verteidigung der Stadt: Wie aus Unterlagen des Stadtarchivs hervorgeht, drangen hier im Jahr 1809 die Österreicher ein, als das Tor für den Postillon von Schärding geöffnet wurde.

1898 löste eine steinerne Brücke, die sogenannte Severinsbrücke, die über Graben und Beiderwiesbach führende hölzerne Zugbrücke ab. Nach einer Sanierung in den 1970er Jahren wurde das Severinstor zuletzt 1986 bis 1988 für 150.000 DM restauriert, wovon die Stadt ein Drittel aufbringen musste.

Durch das Tor hindurch führt die Straße „Am Severinstor“. Ganz in der Nähe steht der 1403 errichtete und 1983 restaurierte Peichterturm, ein Rundturm, der die Stadtmauer verstärkte. Am Tor befindet sich auch die „Scheune am Severinstor“, ein vielseitig genutzter Veranstaltungsraum.

Peichtertor

Der Name „Peichtertor“, der zwischen 1541 und 1669 belegt ist, wird meist auf das römischen Kastell Boiotro zurückgeführt. Heinz Kellermann dagegen identifizierte 2005 das in mehreren Urkunden des 14. Jahrhunderts erwähnte Pawter-Tor mit dem Innbrucktor, das damals im Norden der Innstadt den Zugang zur Innbrücke kontrollierte. Erst nach dem Bau des Westtores (dem heutigen Severinstor) zwischen 1408 und 1411 verlagerte sich der Name auf dieses. Im 16. Jahrhundert wurde es auch als Peuter- oder Paiter-Tor bezeichnet.

Galerie

Literatur

  • Dorothea Wagner: Küchenkräuter statt Geschütze. In: Passauer Neue Presse vom 11. Mai 2011 (S. 22)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9

Weblinks