Seyboldsdorf

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Die Pfarrkirche St. Johann Baptist und St. Johann Evangelist in Seyboldsdorf

Seyboldsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Vilsbiburg im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1978 bildete es eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Seyboldsdorf liegt etwa drei Kilometer nördlich von Vilsbiburg im Isar-Inn-Hügelland zwischen Großer Vils und Kleiner Vils.

Geschichte

Die Edlen von Seyboldsdorf werden bereits im 10. Jahrhundert erwähnt. 1506 ist das Schloss mit der Hofmark Seyboldstorf nachweisbar. Die Beschreibung der Hofmarken und Edelsitze im Gericht Biburg von 1558 zählt drei Teile dieser Hofmark auf, die verschiedenen Angehörigen der Familie Seyboldsdorf gehörten. Die Designation der Adelsgüter im Landgericht Biburg von 1638 bezeichnet Hans Albrecht von und zu Seyboldstorff als Fideikommissherrn über alle drei Hofmarksteile. Dieser Fideikommiss und die Aufteilung in drei Hofmarksteile (vorderer, mittlerer und hinterer) blieben bis zum Ende der Adelsherrschaft der Grafen von Freienseyboldstorff bestehen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort gebrandschatzt. Aus der Hofmark ging 1820 das Patrimonialgericht II. Klasse Seyboldsdorf mit Gerichtssitz in Aham hervor.

Aus dem Steuerdistrikt Seyboldsdorf mit vier Dörfern, einem Weiler und zwölf Einöden wurde 1818 die Gemeinde Seyboldsdorf gebildet. Sie gehörte zum Landkreis Vilsbiburg, Ortsteile waren Seyboldsdorf, Feldkirchen, Geiselsdorf, Geratspoint, Giersdorf, Haidberg, Haubenberg, Hermannsöd, Hippenstall, Karwill, Lohe, Mühlen, Reit, Schachten, Spitzenberg und Thalham. Durch die Gemeindegebietsreform kam Seyboldsdorf am 1. Mai 1978 zur Stadt Vilsbiburg. 1987 hatte das Pfarrdorf Seyboldsdorf 572 Einwohner[1], 2008 waren es 380[2].

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Johann Baptist und St. Johann Evangelist. Die Saalkirche mit angebautem Seitenschiff und Westturm ist eine spätgotische Anlage der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1865 erhielt der Turm einen Spitzhelm, 1903 bis 1912 wurde das Langhaus erweitert. An den Wänden und Säulen sowie an der Außenmauer an der Nordseite befinden sich die Grabdenkmäler der verstorbenen Adeligen von Seyboltstorff aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
  • Ehemaliges Hofmarkschloss. Die Vierflügelanlage des 18. Jahrhunderts war ab 1951 Magdalenerinnenkloster, jetzt ist sie in Privatbesitz.
  • Pfarrhof. Er wurde 1752 bis 1753 erbaut.

Vereine

  • Bayerischer Bauernverband - Ortsverband Vilsbiburg/Gaindorf/Seyboldsdorf
  • CSU-Ortsverband Seyboldsdorf
  • Freiwillige Feuerwehr Seyboldsdorf. Sie wurde 1878 gegründet.
  • Jagdgenossenschaft Seyboldsdorf
  • Katholische Landjugend Seyboldsdorf
  • Krieger und Soldatenkameradschaft Seyboldsdorf
  • Obst- und Gartenbauverein Seyboldsdorf
  • Rotkreuzgemeinschaft Seyboldsdorf
  • Senioren-Club Seyboldsdorf
  • Seyboldsdorfer Kinder- und Jugendchor
  • Seyboldsdorfer Männergesang

Literatur

  • Georg Schwarz: Vilsbiburg: Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXXVII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1976, ISBN 3 7696 9898 3, (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pfarrdorf Seyboldsdorf bei GOV
  2. Ortsteil Seiboldsdorf