Siegfried Schriml
Siegfried Schriml (* 14. März 1927 in Gleiritsch, Oberpfalz; † 11. September 2016) war ein Künstler und Lehrer in Zwiesel. Seit seiner Pensionierung 1990 war er freischaffend als Bildhauer, Maler und Grafiker tätig. Er hatte sein Atelier in Zwiesel. Bedeutende Werke, hauptsächlich bronzene Brunnenfiguren, stehen auf zahlreichen öffentlichen Plätzen der Region.
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Leben und Wirken
Nach dem Abitur 1947 an der Oberrealschule in Weiden in der Oberpfalz besuchte er bis 1948 eine private Kunstschule in München. Ab 1948 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste München Kunst für das Lehramt an höheren Schulen. 1952 machte er das Künstlerische Staatsexamen und 1953 das Pädagogische Staatsexamen für das künstlerische Lehramt an höheren Schulen.
Nach seinem Refendariat 1952/1953 am Wittelsbacher Gymnasium in München unterrichtete er ab September 1953 Kunsterziehung an der ein Jahr zuvor gegründeten Realschule Zwiesel, dem heutigen Gymnasium Zwiesel. Hier lehrte er ununterbrochen bis zu seiner Pensionierung als Studiendirektor im Jahr 1990. Neben Kunsterziehung unterrichtete er zeitweise auch Geographie sowie im Wahlfach Flugmodellbau und unterstützte als ausgebildeter Skilehrwart die Fachschaft Sport im Bereich des Skisports. Er wirkte beim Kulissenbau im Bereich des Schulspiels und besonders bei der künstlerischen Gestaltung des Gymnasiums mit, wo Steinmosaiken, Betonglasfenster, die Christusfigur im ersten Stock und die Kupferplastik des St. Gunther neben dem Haupteingang von Schülern nach seiner Anleitung geschaffen wurden. Danach wurde er freischaffender Künstler und war Mitglied der Künstlergruppe Deggendorf.
Schriml arbeitete mit unterschiedlichsten Materialien und Verfahren. Er schuf Malereien, Zeichnungen, Druckgrafiken, Holzschnitte, Siebdrucke, Emailarbeiten, Reliefs, Keramikwerke, Plastiken und betätigte sich im Bereich von Layout und Design. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen teil und war selbst 25 Jahre lang Jury-Mitglied bei der Kunstausstellung Zwiesler Buntspecht, die er auch mitgestaltete. Zudem erteilte er Kurse als Dozent der Volkshochschule.
Waren es früher vorwiegend großformatige Holzschnitte, die er anfertigte, so hat er sich später verstärkt der Malerei gewidmet und insbesondere die Airbrush-Technik wieder neu belebt. In erster Linie war es aber die Bildhauerei, die Schriml mit Leidenschaft und Hingabe pflegte. Als Material bevorzugte er Bronze.
In Zwiesel sind mehrere seiner Werke öffentlich aufgestellt: der Hirten-Brunnen im Stadtpark und der Blüten-Brunnen am Zwieseler Skulpturenweg sowie das Flößerdenkmal. Außerdem stammen von ihm das Betonrelief am Gymnasium und der von ihm und Walter Mauder gestaltete Schott-Brunnen, an dessen Sanierung im Jahr 2010 er beteiligt war. Auch das Volksaltar-Ensemble im Altarraum der Filialkirche St. Johannes Nepomuk und der Stormberger-Brunnen im Ortsteil Rabenstein wurden von ihm gestaltet.
In Regen befinden sich sein Pichelsteinerbrunnen, der Brunnen im Rosengarten des Kurparks, der Kolping-Brunnen und eine Brunnenplastik in Neusilber. In Bodenmais stammen ein Skulpturen-Ensemble vor dem Rathaus und die Bergknappenfigur eines Hotels von ihm. Auch der Dorfbrunnen in Gotteszell wurde von Siegfried Schriml geschaffen. Wandmalereien in Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden zeugen ebenfalls von der künstlerischen Vielfalt Siegfried Schrimls.
Auszeichnungen
- Bürgermedaille der Stadt Zwiesel (2015)
Galerie
„Erich-Schott-Brunnen“ in Zwiesel, mit Walter Mauder
Literatur
- Fritz Pfaffl: Berühmte Leute, Verlag Karl Stutz, Passau 2002, ISBN 3888490995
- Erwin Steckbauer: Siegfried Schriml: Auch mit 80 ungebrochen kreativ. In: Passauer Neue Presse (BB) vom 14. März 2007 (S. 27)
- Claudia Winter: Stadt ehrt drei Kulturmacher. In: Der Bayerwald-Bote vom 12. Dezember 2015 (S. 26)
- hs/cl: In seinen Werken lebt er weiter. In: Der Bayerwald-Bote vom 19. September 2016 (S. 25)