Skulpturengarten Sonnenwald

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Eine der ausgestellten Skulpturen.
Eine von Pavel Miguel gespendete Holzskulptur. Seit Juni 2010 ist sie im Skulpturgarten Sonnenwald zu bestaunen. Foto: Eichwald.
„Weltwirtschaftskrise“ von Beate Zollbrecht. (Foto: Eichwald)

Der Skulpturengarten Sonnenwald in Grattersdorf wurde 2005 erbaut. Es werden 70 Objekte auf 16.000 Quadratmetern ausgestellt. Bei der Auswahl der Künstler und der Skulpturen wird großer Wert auf Qualität gelegt, aber auch darauf geachtet, dass junge unbekannte oder aus der Region stammende Kunstschaffende Gelegenheit erhalten, sich einem breiteren Publikum zu zeigen. Besitzerin des Areals und Vorsitzende des Fördervereins ist Petra Gottfried.

Skulpturen

Über 20 Materialien sind im Jahr 2010 im Skulpturengarten zum Einsatz gekommen. Neben „Klassikern“ wie Bronze, Stahl, Granit oder Holz auch außergewöhnliche Skulptur-Ausgangsstoffewie Wolle, Silikon, Fiberglas, Lkw-, Motorrad- und Traktorschläuche nebst Installationen aus CDs oder ein „Kommunikations-Orakel“ aus Steinen. 54 Werke von 47 Künstlern befanden sich 2010 im Skulpturengarten.

Im Juni 2010 erreichte den Skulpturgarten eine große Spende. Der Künstler Pavel Miguel, in Kuba geboren und in Karlsruhe lebend, stellte zwei Skulpturen zur Verfügung. Sie sind grob aus Holz geschlagen.

Auszeichnungen

Monika Glasls Projekt „Chaos oder die ewige Suche nach dem Sinn“ überzeugte die Jury und bekam bei der Finissage 2009 den mit 2.000 Euro dotierten Jurypreis. Der mit 1.000 Euro versehene Publikumspreis ging an die Akademie-Studentin Beate Zollbrecht (25) für ihre Holzskulptur „Mann & Welt“: Aus einem 40 Zentimeter dicken Stamm hat sie eine etwa zwölf Zentimeter hohe Figur herausgehauen. Die Künstlerin, die aus Riedenzhofen im Kreis Dachau stammt, holte sich 2008 den Jurypreis. An der Saisonausstellung 2009 nahmen über 50 Künstler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien teil.

Neuzugang

Ein Münchner, der in Grattersdorf am Büchelstein einen Zweitwohnsitz hat, reagierte auf den Hilferuf in einer PNP-Ausgabe. Wolfgang Guth, Rentner, hilft aktiv im Skulpturengarten in Grattersdorf aus. Nachdem er dem Förderverein beigetreten war, übernahm er mehr und mehr Aufgaben. So kümmert er sich unter anderem um die Rasenpflege des 16 000 Quadratmeter-Areals.

Da Guth beruflich im Marketing tätig und zuständig für Events war, dürfte er dem Skulpturenwald eine große Hilfe sein. So stellte er sich auch für die Katalog-Gestaltung und andere mediengestalterische Aspekte zur Verfügung.

Änderungen

Künstler, die die Kunstscheune für Ausstellungen mieten, müssen sich künftig selber um Musik, Redner und Catering kümmern. Die Anlieferung der Kunstwerke für den Park wird auf eine Woche verkürzt und die Gemeinde Grattersdorf stellt für die Aufbauzeit zwei Mitarbeiter zur Verfügung. Das hat Bürgermeister Norbert Bayerl zugesagt.

Die Mitglieder denken auch über eine Burschenschänke nach, um zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen und Präsenz während der Öffnungszeiten zu zeigen. Die sanitären Einrichtungen reichen für einen Schankbetrieb aus.

Mangel an Aktivität

Nachdem die Betreiberin Petra Gottfried im Mai 2010 über die PNP einen Hilferuf gesendet hatte, fand sich bald ein Kunstfreund, der sie bei der Organisation unterstützt. Inzwischen steht fest: Es wird auch 2011 eine Saisonausstellung geben. Gottfried hofft, dass sich künftig auch die Vereinsmitglieder aktiv engagieren.

Open-Air-Saisonausstellung 2010

Mehr als in den fünf Open-Air-Saisonausstellungen zuvor haben die 47 Künstler aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz diesmal in ihren 54 Exponaten Geschichten unterschiedlichster Art: versteckt: Kritische, ironische, esoterische, witzige und verspielte.

Manche sind gefällig wie der bemalte Holzstamm „Tre Elemente“ von Ariana Keßler aus Eichstätt, andere greifen Historisches auf. So will der Österreicher Walter Gschwandtner seine Installation „Totenwagen für Marcel“ als „Mahnmal“ für Zivilcourage und gegen Faschismus“ verstanden wissen. Marcel Callo war französischer Zwangsarbeiter und engagierter Christ und kam 24-jährig im KZ Mauthausen ums Leben.

Kunsthandwerkliches gewinnt bei den Skulpturen an Terrain: Judith Franke hat die germanische Sonnengöttin „Sunna“ fast lebensgroß gestaltet. Franke, gebürtige Thüringerin, 33, die den Gesellenbrief im Korbmacherhandwerk hat und seit 2010 als freie Bildhauerin arbeitet, funktioniert das biegsame Flechtwerkmaterial akkurat als statuarisch wirkende „Person“ um. In dieselbe Kategorie fällt der „Frauenschuh“, den die Linzer Textil-Werkerin Astrid Starrermayr, 34, aus Wolle gefertigt und mit Riemchen-Pumps dekoriert hat. Für seinen „Lichtspielbaum“ mit den grünlich-blau schimmernden CDs hat sich Markus Kunzer, 30, aus Baden-Württemberg die Baumreihe im oberen Grenzbereich des Skulpturengartens ausgesucht - so unterstreicht der Standplatz die wortspielerische Umsetzung des Themas.

Kontraste vom Spielerischen zum „Gewichtigen“ setzt Thorsten Bisby-Saludas mit zwischen 500 und 1000 Kilo schweren Steinen und Stelen seiner vierteiligen namenlosen Granit-Serie. Alle Leichtigkeit versteckt sich indes in den „Seelenhüllen“, mit Farbstrichen versehene papierene Anzüge, wie man sie zum Malern als Schutzkleidung verwendet. Die Künstlerin, Philine Johanna Kempf, Jahrgang 1959, aus der Nähe von Karlsruhe, hat ihre Installation an Bäumen drapiert und will dem Betrachter die Möglichkeit eröffnen, sich in der Kunst wiederzuentdecken.

Fiberglas wie bei den schwebenden „Nonos“-Figuren von Traute Mercedes Welte und Franziska Brunner-Welte oder Silikon, aus dem die riesige Made „Maggy“ geformt ist, kreiert von Anne Duk Hee Jordan, gehören zu den Beiträgen, wo das Material die Wirkung der Exponate hervorhebt. Ähnlich ist es bei einer dem „Bundesadler“ nachempfundenen Skulptur: „Gib Gummi“ hat Renato Rill sein Werk aus zusammengenähten Reifenschläuchen genannt.

Ausstellungen und Kurse

  • "Gestalten mit Beton": Interessierte lernen in diesem Kurs, wetter- und frostfeste Skulpturen herzustellen.

Literatur

Weblinks