Soldaten- und Kriegerverein Saldenburg

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Bei der Generalversammlung 2008.
Bei der Generalversammlung 2009.

Der Soldaten- und Kriegerverein Saldenburg, ehemals Krieger- und Veteranenverein Saldenburg, ist ein Soldatenverein in Saldenburg im Landkreis Freyung-Grafenau. Er wurde 1958 geründet und versteht sich als Bewahrer und Pfleger soldatischer Traditionen und Tugenden. Er erinnert an die Opfer vergangener und aktueller Kriege und Krisenherde der Welt und engagiert sich in der Gemeinschaft mit der Aufgabe und dem Anspruch, Mittler zwischen Bundeswehr und Gesellschaft zu sein sowie militärische Fähigkeiten und Fertigkeiten der Reservisten aufrecht zu erhalten.

Darüber hinaus bindet er sich in das Vereinsleben der Gemeinde Saldenburg ein und unterstützt mithilfe des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. als Dachverband seine Mitglieder und deren Angehörige auf sozialem Gebiet. Unter dem Leitspruch „In Treue fest“ pflegt er Kameradschaft und Hilfsbereitschaft und leistet so generationenübergreifend seinen Beitrag für eine aktive Dorfkultur.

Zur Geschichte des Vereins

Fahnenjunker und Fahnenmutter im Jahre 1958
Die Fahnenweihe 1958

Die Gründung im Jahr 1958

Nachdem die amerikanische Militärregierung 1948 die Wiedereinrichtung bzw. Neugründung von Vereinen genehmigt hatte und dadurch auch wieder die Traditionspflege bei Kriegervereinen möglich geworden war, wurde zunächst in der Nachbargemeinde Thurmansbang ein Krieger- und Veteranenverein gegründet, der auch das Gebiet von Saldenburg mitumfasste. Obwohl die Saldenburger mit Anton Lechl sen., Johann Nirschl, Alois Wirket sen. und Max Herrnböck an führenden Stellen in diesem Verein mitwirkten, beschloss man im Herbst 1957 dennoch, einen eigenen Saldenburger Verein zu gründen. Bei der dazu am 30. März 1958 einberufenen Versammlung im Gasthaus Winter in Hundsruck wurde dabei der Grundstein gelegt. Die anschließend vorgenommene Wahl der Führungsmannschaft erbrachte folgendes Ergebnis: Zum Ersten Vorstand wurde Anton Lechl gewählt, zu seinem Stellvertreter Josef Zitzelsberger. Hauptleute waren Alois Wirket sen. und Alois Bürgermeister, Fahnenjunker Max Herrnböck. 73 Anwesende wechselten bei der Gründungsversammlung ohne Aufnahmegebühr von den Thurmansbangern in den neuen Saldenburger Verein. Für Neumitglieder betrug der Aufnahmebeitrag 1,00 DM; der Mitgliedsbeitrag wurde auf 2,00 DM festgesetzt.

Bürgermeister Robert Vogl mit Fahnenmutter Aloisia Wirket

Die Fahnenweihe im August 1958

Im August 1958 wurde dann das Gründungsfest mit Fahnenweihe abgehalten. Durch die Unterstützung vieler, insbesondere durch die Gemeinde Saldenburg und die Thurmansbanger Geistlichkeit sowie durch zahlreiche Spenden konnte das Fest organisiert werden. Nachdem Frau Aloisia Wirket als erste Fahnenmutter des Vereins gewonnen werden konnte und auch das Gründungsfest mit Feuerwerk zu einem „großen Fest“ geworden war (Grafenauer Anzeiger), konnte der Verein seine Arbeit beginnen.

Aufbaujahre von 1958 bis 1964

Schon im ersten Vereinsjahr wuchs die Zahl der Mitglieder auf 124 an. Alle bisherigen Mitglieder der Vorstandschaft wurden bei der ersten ordentlichen Generalversammlung in ihren Ämtern bestätigt.

Eine wichtige Aufgabe des Vereins wurde von Anfang an auch darin gesehen, durch entsprechende Veranstaltungen sowohl das Vereinsleben zu bereichern als auch den Verein in das Gemeinschaftsleben einzubinden. So wurde schon im Januar 1959 ein Faschingsball im Gasthaus Krenn in Tratzen abgehalten, und zum Jahresabschluss fand ein Silvesterball statt. Insgesamt können die Jahre von 1958 bis 1964 als Aufbaujahre gesehen werden, die dem Verein Ansehen und Präsenz in der Saldenburger Gemeinschaft einbringen konnten und als solide Grundlage für die kommenden Jahre gelten konnten.

Die Errichtung des Kriegerdenkmals

Nachdem Saldenburg im Jahr 1962 eine eigene Filialkirche erhalten hatte, wurde auf Initiative vor allem von 1. Vorstand Anton Lechl, in der Generalversammlung vom 22. März 1964 einstimmig beschlossen, das Vorhaben eines eigenen Kriegerdenkmals zu realisieren, zumal dies auch dem Wunsch vieler Gemeindebürger, die nicht dem Verein angehörten, entsprach. Der Gemeinderat sah darin eine kulturelle Bereicherung für das Dorf und zugleich einen Dankesbeweis der ganzen Gemeinde und nicht nur eines Vereins für das hohe Opfer der Gefallenen in den Kriegen.

Durch gemeinsame Aktionen von allen Vereinsmitgliedern, durch größtes Entgegenkommen der Gemeindeverwaltung und schließlich durch die Mithilfe von Geistlichkeit und Lehrern konnte dieses Vorhaben verwirklicht werden.

Der Bildhauer Karl Mader aus Englburg, der mit der Schaffung des Denkmals in Granit beauftragt worden war, stellte im Juni 1964 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung seinen Entwurf vor, der von der überwiegenden Mehrheit gebilligt wurde. Das Denkmal stellt nach der Idee seines Schöpfers einen älteren Krieger dar, der helfend einen jüngeren verwundeten oder sterbenden Kameraden in seinen Armen hält und ihm in seiner Not beisteht. Es bringt somit symbolhaft jene Tugenden zum Ausdruck, die in der konkreten Notsituation des Krieges unabdingbar und auch im Frieden die Grundlage menschlichen Zusammenlebens sind: Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Diese Bedeutung des Mahnmals brachte Bürgermeister Robert Vogl in seiner Ansprache bei der Einweihung am 18. Juni 1965 in eindringlichen Worten zum Ausdruck, indem er die Figuren aus Stein Folgendes aussprechen ließ: „Vergesst uns nicht! Bewahrt uns einen kleinen Winkel in eueren Herzen, uns, die wir das Leben für euch hingegeben haben!“

Gefallenen-Gedenkbuch 1968

Gefallenengedenkbuch

Anfang 1967 wurde angeregt, als Ergänzung zum Kriegerdenkmal, auf dem keine Namen aufgeführt sind, ein Gefallenen-Gedenkbuch anfertigen zu lassen, in dem, umhüllt von einem kunstvoll gestalteten Einband, auf einzelnen, ebenfalls kalligraphisch ausgearbeiteten Kartonblättern alle Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege namentlich aufgeführt werden. Der Vorschlag wurde aufgenommen, und so konnte im Rahmen eines Festgottesdienstes am 12. Mai 1968 das Gedenkbuch feierlich in eine mit einem Ziergitter abgeschlossene Nische in der Saldenburger Kirche eingelegt werden. Es enthält in einem silberbeschlagenen Bucheinband kunststoffbeschichtete Karten in goldbrauner Lederimitation, die jeweils mit zwei bis vier Namen kunstvoll beschrieben sind. Zur Verzierung sind rote Initialen eingebracht. Die Freiräume sind mit christlichen Symbolen und Darstellungen des leidenden Christus, die auf den Opfertod der Gefallenen hindeuten sollen, ausgestaltet. Insgesamt sind in dem Buch 93 Namen von Gefallenen und Vermissten aus der Gemeinde Saldenburg aufgelistet.

Wandel und Wechsel: die Jahre 1965 bis 1983

Fahnenweihe in Preying 1970
Fahnenweihe in Preying 1970

Aus Altersgründen gab es einige Veränderungen in der Vorstandschaft: 1965 legte Anton Lechl, inzwischen 80jährig, sein Amt nieder. Er wurde auf Grund seiner Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zu seinem Nachfolger an der Spitze des Vereins wurde Josef Zitzelsberger gewählt, der nach seinem Ausscheiden ebenfalls zum Ehrenvorstand ernannt wurde; das Amt des 2. Vorstands erhielt Willi Nirschl, der dann seinerseits bei der Generalversammlung am 2. April 1967 mit der Vereinsführung betraut wurde. Ihm zur Seite stand Anton Lechl jun. als 2. Vorstand. Schriftführer wurde Heinrich Fredl, der dieses Amt bis 1974 ausübte. Sein Nachfolger als Schriftführer, Herr Oberlehrer Bruno Ölscher, nahm nicht nur diese Aufgabe bis 1985 wahr, sondern erstellte auch eine Vereinschronik von der Gründung an bis 1985, die nicht nur eine detaillierte Dokumentation der Vereinsgeschichte liefert, sondern darüber hinaus auch zeitgeschichtliche Einblicke vermittelt. Schließlich konnte 1968 auch eine eigene Salutkanone angeschafft werden. Willi Fuchs übernahm nach einer Prüfung das Amt des Schützenmeisters.

1969 wurde der Verein umbenannt. Um die Mitgliederwerbung unter den Reservisten zu erleichtern, wurde aus dem Krieger- und Veteranenverein Saldenburg der Krieger- und Soldatenverein Saldenburg.

Eine weitere Neuerung ergab sich durch die Einführung einer eintägigen Fahrt, aus der sich der jährliche, nun mehrtägige Vereinsausflug entwickelte. 1971 trat der Verein nach dem Beschluss einer außerordentlichen Mitgliederversammlung dem Deutschen Soldaten- und Kriegerbund (DSKB) bei, den der Bayerische Soldatenbund 1874 e.V. als Dachverband ablöste.

25 Jahre erlebter Verein: Das Jubiläum 1983

Beim Jubiläum 1983

Das 25-jährige Gründungsfest des Soldaten- und Kriegervereins war verbunden mit der Weihe einer neuen Fahne. Edeltraud Braml konnte hierfür als neue Fahnenmutter gewonnen werden. Die bisherige Fahnenmutter Aloisia Wirket, die seit der Gründung des Vereins im Jahre 1958 dieses Amt bekleidet hatte, wurde für ihre Verdienste um den Verein zur Ehrenmutter ernannt.

Nach einem Ehrenabend zum Gedenken an die in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Kameraden sowie an die verstorbenen Mitglieder und einem Tanzabend war der Festgottesdienst am Sonntag auf der Burgwiese der Höhepunkt der Festlichkeiten. Neben dem Patenverein Thurmansbang waren 58 auswärtige Vereine zu dieser Feierstunde gekommen. Pfarrer Gscheider forderte in seiner Festpredigt, ausgehend von eigenen Erlebnissen im Kriegseinsatz, dazu auf, die Werte „Frieden, Freiheit, Vaterland und Gerechtigkeit“ nicht durch Wohlstand verkommen zu lassen. Jeder sei dazu aufgerufen, diese Ideale an seiner Lebensstelle zu verwirklichen. In diesem Sinn solle die neue Fahne als Sinnbild des Miteinanders und des gegenseitigen Helfens stets an diese Aufgabe erinnern.

Bürgermeister Robert Vogl nannte die Fahnenweihe „eine Freude und ein Hochfest für die gesamte Gemeinde“. Die neue Fahne sei Sinnbild der Kameradschaftspflege und des Zusammenhalts und diene dem ehrenden Gedenken an die Kameraden, die für ihr Heimatland ihr Leben gaben bzw. opfern mussten. Das Erlebte verpflichte die ältere Generation, ihre Erfahrungen an die Jugend weiterzugeben und damit einen Beitrag zur Erhaltung des Friedens zu leisten. Die junge Generation möge daraus ihre Lehren ziehen, um auch künftigen Generationen Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen zu ersparen und ihnen ein Leben in Frieden und Freiheit zu ermöglichen.

Jahre der Konsolidierung: 1983 bis 2008

In den Folgejahren war der Verein stets darum bemüht, zum einen seine Repräsentations-verpflichtungen zu erfüllen, zum anderen und insbesondere auch darum, durch gesellschaftliche Veranstaltungen verschiedenster Art das Vereinsleben zu pflegen. So wurde etwa der jährliche Vereinsausflug, zunächst nur eine Eintagesveranstaltung, auf Grund des regen Zuspruchs in Verein und Bevölkerung allmählich ausgeweitet zu einer viertägigen Reise mit Zielen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Kroatien.

Der Verein wurde in dieser Zeit von Willi Nirschl als Erstem Vorstand und Alois Wirket sen. als Erstem Hauptmann über mehr als zwei Jahrzehnte hin geleitet. Beide Kameraden wurden für ihre großen Verdienste um den Verein in besonderer Weise ausgezeichnet: Willi Nirschl mit dem Großkreuz des Bayerischen Soldatenbundes, Alois Wirket mit der goldenen Ehrennadel mit Eichenlaub des DSKB. Aloisia Wirket, die von der Vereinsgründung an bis 1983, als Fahnenmutter erhielt für ihre Mitarbeit im SKV Saldenburg den Verdienstorden in Gold mit Rubin am Band mit Schleife. Nachdem die beiden Gründungsmitglieder ihre Führungsämter abgegeben hatten, übernahm nach einer kürzeren Übergangszeit mit Willi Meindl bzw. Alois Weber als Erstem Vorstand im Sommer 1996 Josef Liebl die Führung des Vereins, die er bis heute inne hat.

Die Versetzung des Kriegerdenkmals im Jahr 2000

Gegen Ende der 1990er Jahre ergab sich im Zuge der grundlegenden Neugestaltung des Platzes zwischen Kirche und Rathaus die Möglichkeit, auch den Standort des Kriegerdenkmals in die Planungen miteinzubeziehen. Bürgermeister Herbert Gebert (Freie Wähler) und der Gemeinderat standen der Maßnahme positiv gegenüber und sagten auch konkrete Hilfe zu. Man kam schließlich überein, das Kriegerdenkmal etwa in der Mitte des Rathausplatzes auf einem rautenförmig gestalteten Granitsockel vor dem markanten, naturbelassenen Felsen des Burgberges aufzustellen. Am 9. September 2000 konnte das mit viel Unterstützung des gemeindlichen Bauhofs versetzte Kriegerdenkmal mit einem Gottesdienst, den der Singkreis Saldenburg unter der Leitung von Frau Maria Kapsner musikalisch umrahmte, in Anwesenheit von allen Ortsvereinen und einigen Abordnungen von Nachbarvereinen an seinem neuen Standort feierlich eingeweiht werden. Pfarrer Paul Zillner verwies in seiner Festpredigt auf den Symbolgehalt von Kriegerdenkmal und Altar: Durch das Monument, „das an das Leiden unschuldiger Menschen, die Opfer von Krieg und Gewalt, Profitgier und Machtstreben einzelner Gewaltherrscher geworden seien, erinnere, würden wie durch den Altar die Menschen zu Gemeinsamkeit und Miteinander aufgerufen, um Frieden zu halten.“ (Grafenauer Anzeiger vom 3. Oktober 2000).

Die Geehrten beim 50jährigen Jubiläum

Das 50-jährige Jubiläum 2008

Am 28. und 29. Juni 2008 beging der Soldaten- und Kriegerverein Saldenburg sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. Bereits im Oktober 2007 konnte dafür der Soldaten- und Kriegerverein Thurmansbang als Patenverein gewonnen werden, nachdem die Patenbitte unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Herbert Gebert angenommen worden war.

Dem Jubelfest ging ein Totengedenken am Saldenburger Kriegerdenkmal voraus, bei dem die Thurmansbanger und Saldenburger Vereinsmitglieder ihrer gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden gedachten. Für jeden Kameraden wurde dabei am Saldenburger Kriegerdenkmal eine Kerze entzündet, die bis in die Nacht hinein leuchtete und dem Denkmal einen würdigen und feierlichen Rahmen verlieh. Zum Gedenken wurde das Lied vom guten Kameraden gespielt. Das Jubiläum selbst wurde mit einem Festgottesdienst am Rathausplatz unter der Leitung von Pfarrer Paul Zillner begangen, begleitet vom Saldenburger Singkreis unter der Leitung von Frau Maria Kapsner. Im Anschluss wurde in der Saldenburger Binda-Schupfa der vergangenen 50 Jahre gedacht. Verdiente Mitglieder wurde dabei geehrt und mit Treuenadeln und Ehrenkreuzen ausgezeichnet. Alles zur Geschichte des SKV Saldenburg wurde einer Festchronik von Stefan Hundsrucker niedergeschrieben, die über den Verein immer noch bezogen werden kann.

Das Jahr 2009

Im AufklBtl. 8

Der SKV Saldenburg besuchte im Jahr 2009 auch das Aufklärungsbataillon 8 in Freyung an dessen Tag der offenen Tür. Diese Gelegenheit ließen sich auch mehrere Kameraden nicht entgehen, bot dies doch seltene Einblicke in das Garnisonsleben, aber auch in die fortschreitende Entwicklung der Bundeswehr selbst. Schießsimulator und Hindernisparcours waren dabei nur Besispiele für die zahlreichen Attraktionen.Darüber hinaus konnten beinahe alle aktuellen Fahrzeuge der Bundeswehr mit fachmännischem Blick begutachtet werden, von innen und außen, begleitet von den technischen Einweisungen der Besatzungen. Dazu standen „Marder“, „Fuchs“, Zwei- und Fünf-Tonner, Unimog mit Aufklärungssystem, ein amerikanischer Spähpanzer sowie der schwere Transport-LKW „Elefant“ zur Verfügung. Ebenso wurde das neue Arbeitsgerät der Aufklärer - das Spähfahrzeug Fennek präsentiert. Sonja Braml, die mit Jürgen Breinbauer und Robin Zeiske hinzugestoßen waren, ließ sich dabei den ausfahrbaren Spähturm mit der hoch entwickelten Optik erklären und hätte dabei ohne weiteres „erspähen“ können, wie Jürgen Breinbauer nebenan das Scharfschützengewehr G 22 in Anschlag hielt, das Ziel fest im Blick. Absolutes Highlight im Rahmen der Präsentation war jedoch die dynamische Waffenschau, bei der sogar Panzer über den Exerzierplatz rasselten. Kaum hörbar surrte eine „Aufklärungsdrone“ über die Köpfe der Besucher hinweg, die Besatzung des Schützenpanzers Marder stellte den gefechtsmäßigen Einsatz mit seiner Besatzung dar, und auch der Fennek zog in schnellen Runden seine Kreise. Neuland betraten die Reservisten des SKV Saldenburg auch bei der Teilnahme am Reservistenwettkampf in Böhmzwiesel. Am 8. August stellten sich die Kameraden des SKV den Aufgaben, die die RK Böhmzwiesel den angetretenen Mannschaften angedacht hatte. So waren nicht nur Kartenskizzen anzufertigen und Meldungen verschlüsselt weiterzugeben, sondern auch Entfernungen zu schätzen und mit Karte und Kompass der sichere Umgang mit „soldatischer Navigation“ zu beweisen. Quer durch die reizvolle Landschaft des Bayerischen Waldes rund um Böhmzwiesel folgten Stationen mit simuliertem Handgranatenwurf und dem Anfertigen von Knoten und Bunden. Im Schlauchboot war Teamgeist gefragt, um im richtigen Anschlag der Paddel den See überqueren zu können, und im Rahmen der militärischen Patrouille waren Verletzte medizinisch zu versorgen. Die letzten Stationen - die Überquerung eines Baches auf dem Seilsteg, Hindernisbahn mit anschließendem Kleinkaliberschießen und der sich anreihende Wissenstest – forderten nochmals alle Kräfte.

Feierliches Gelöbnis 2010

Gelöbnis 2010

Am 5. August 2010 legten erstmals in der Gemeinde Saldenburg 65 junge Rekruten der 5. Kompanie des Aufklärungsbataillons 8 in Freyung ihr Gelöbnis ab. Die feierliche Zeremonie fand auf dem Kirchplatz in Preying statt und beeindruckte Besucher wie Einheimische gleichermaßen. Die Festreden dazu hielten Bürgermeister Max König, Bataillonskommandeur OTL Axel von Freymann sowie Rekrutensprecher Alexander Kanz.

Die Zeremonie wurde eingeleitet durch einen gemeinsamen Gelöbnisgottesdienst in der Preyinger Pfarrkirche zur Heiligen Brigida, den Pfarrer Manfred Wurm mit Militärseelsorger Norbert Sauer und Pater Roy gestalteten. Nachdem im Anschluss an den Gottesdienst die zwei Rekrutenzüge sowie die beiden Soldaten- und Kriegervereine aus Saldenburg und Preying Aufstellung genommen hatten – umrahmt von zahlreichen Angehörigen, Ehrengästen und Interessierten aus der Gemeinde – marschierte der Ehrenzug der Bundeswehr unter der Führung von Oberleutnant David Moderow und unter Begleitung des Luftwaffenmusikkorps 1 aus Neubiberg auf dem Kirchplatz ein und bezog ebenfalls Stellung, bevor das Feierliche Gelöbnis von den Rekruten abgelegt wurde.

Seinen Ausklang fand das Gelöbnis in der Preyinger Mehrzweckhalle, zu der auch alle Ehrengäste – darunter MdB Barthl Kalb und Regierungsvizepräsidentin Monika Weinl, Landrat Ludwig Lankl, der Saldenburger Gemeinderat und Bürgermedaillenträger Norbert Schrüfer – geladen waren. Vor der Halle selbst konnten Eltern, Angehörige und alle Interessierten eine statische Waffenschau begutachten und sich in die Fahrzeuge der Bundeswehr probeweise hineinsetzen.

Die Reservistenarbeit im Verein

ResRadln 2013

Der Soldaten- und Kriegerverein hat sich zum Ziel gesetzt, neben der gepflegten Kameradschaft auch die Mittlerrolle zwischen der Bundeswehr und den Streitkräften einerseits sowie der Bevölkerung andererseits aufrecht zu erhalten. Hierzu nehmen die Mitglieder an örtlichen und überregionalen Veranstaltungen teil und intensivieren ihr Wissen über aktuelle politische Themenfelder, deren Hintergründe sie vor Ort weitergeben können. Die Teilnahme an Marsch- und Sportveranstaltungen gehört dabei ebenso zum Programm wie die Veranstaltungen des Bayerischen Soldatenbundes, wie etwa das jährlich stattfindende und zur Tradition gewordene Bezirksreservistenseminar. Auch eigene Veranstaltungen konnte der SKV bereits durchführen. Hierzu gehören die Herbstwanderung des BSB in der Gemeinde Saldenburg, insbesondere aber auch die bereits zweimal realiserte Veranstaltung des "ReservistenRadeln", bei dem Sport, Kultur und Kameradschaft miteinander verbunden werden. In regelmäßigen Abständen erscheint auch der "ResBlitz", der die Vereinsmitglieder über aktuelle Themen aus dem Verein, dem Verband und der Bundeswehr informiert.

Der SKV Saldenburg aktuell

Der Verein bei der Generalversammlung 2017
Die neue Vereinskerze

Der SKV Saldenburg besteht derzeit aus 62 Mitgliedern, darunter zwei Kriegsteilnehmer. Zum Anlass des Gedenkens wurde im Rahmen des Gottesdienstes zur Generalversamlung im April 2017 eine Vereinskerze gestiftet, die von Pater Joseph Rai Gaspar gesegnet wurde.

Personen

Aktueller Vorstand

  • 1. Vorsitzender: Josef Liebl (seit 1996), zugleich Beisitzer in der Kreisvorstandschaft des BSB
  • 2. Vorsitzender: Willi Meindl
  • Fahnenmutter: Edeltraud Braml
  • 1. Hauptmann u. Reservistensprecher: Stefan Hundsrucker (zugleich stellv. Kreisvorsitzender des Bayerischen Soldatenbundes im Landkreis Freyung-Grafenau)
  • 2. Hauptmann: Josef Braml
  • Schriftführer: Josef Hartl
  • Kassier: Alois Weber
  • Schussmeister: Alois Wirket

Vorstände

  • 1958 bis 1965: Anton Lechl
  • 1965 bis 1967: Josef Zitzelsberger
  • 1967 bis 1992: Willi Nirschl
  • 1992 bis 1994: Willi Meindl
  • 1994 bis 1995: Alois Weber
  • seit 1996: Josef Liebl

Hauptmänner

  • 1958 bis 1992: Alois Wirket
  • 1992 bis 2009: Josef Braml
  • seit 2009: Stefan Hundsrucker

Fahnenmütter

  • 1958 bis 1983: Aloisia Wirket
  • seit 1983: Edeltraud Braml

Fahnenjunker

  • aktuell: Alexander Kremp

Galerie

Kontakt

Soldaten- und Kriegerverein Saldenburg e.V.
p.Adr. Josef Liebl
Seldenstraße 2
94163 Saldenburg

Literatur

  • S. Hundsrucker: 50 Jahre Soldaten- und Kriegerverein Saldenburg (Saldenburg 2008).
  • B. Ölscher: Chronik des Soldaten- und Kriegervereins Saldenburg von 1958 bis 1983 (Saldenburg 1983).

Weblinks

Dies ist ein ausgezeichneter Artikel.
Diesem Artikel wurde am 11. Januar 2012 das Prädikat „Ausgezeichneter Artikel“ verliehen.