Sophonias Paminger

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Sophonias Paminger, auch Päminger, (* 5. Februar 1526 in Passau; † im Juli 1603 in Nürnberg) war Komponist und Schulmann, wie schon sein Vater Leonhard Paminger und seine beiden Brüder Balthasar und Sigismund.

Leben und Wirken

Sophonias Paminger wurde 1526 in Passau geboren. Sein Vater Leonhard Paminger schickte ihn an die Lorenzschule in Nürnberg, wo 1530 mit der Confessio Augustana die Lehre Luthers eingeführt worden war. Ab 1544 studierte er an der Leucorea in Wittenberg bei Melanchthon und dem Luther-Editor Georg Röder, doch schon 1545 kehrte er aufgrund einer Krankheit nach Passau zurück. Da die Wittenberger Universität wegen des Schmalkaldischen Krieges im November 1546 geschlossen wurde, absolvierte Paminger eine Vorbereitungszeit als Schulgehilfe im Kloster St. Nikola. Am 29. Oktober 1548 immatrikulierte er sich an der katholischen Hochschule in Ingolstadt. Ob es an diesem von den Jesuiten geprägten Zentrum der Gegenreformation zu einem Studium Pamingers kam, ist unbekannt. Am 1. September 1550 heiratete er in Passau Rosina Kündlinger. Das Paar hatte sieben Kinder.

Ab 1555 war Paminger Schulmeister in Deggendorf. Dort begann er 1557 mit der Herausgabe seiner ersten Schrift, den Poemata. Von 1559 bis 1562 unterrichtete er an der Ratsschule in Straubing. Am 14. April 1562 starb seine Frau Rosina und wurde auf dem Petersfriedhof beerdigt. Dann ging er für etwa vier Jahre als Privatlehrer nach Regensburg, wo er Anna Weinzierl, die Witwe des Regensburger Predigers Erasmus Zollner heiratete.

1566 kam er nach Nabburg (Oberpfalz) und Ende des Jahres nach Amberg, dann nach Ensdorf und wieder nach Regensburg. Hier erreichte ihn 1567 die Botschaft vom Tod seines Vaters. Er bestieg ein Lastschiff, das ihn auf der Donau nach Passau brachte. 1568 ließ er sich in Oettingen (Schwaben) nieder und bekleidete hier bis 1574 eine Stellung als Schulleiter und Musikdirektor. Im Herbst 1572 begann er mit der Herausgabe des musikalischen Nachlasses seines Vaters Leonhard. Anfang des Jahres 1574 wurde er Rektor der Lateinschule in der Reichsstadt Nördlingen. Seine Weigerung, die württembergische Schulordnung einzuführen, zwang ihn 1575 zur Aufgabe seiner Tätigkeit.

Paminger siedelte sich nun in der Reichsstadt Nürnberg an, wo ihm der Rat der Stadt eine Wohnung auf Lebenszeit im ehemaligen Kartäuserkloster zuwies. Hier unterrichtete er als Privatlehrer und gab sein pädagogisches Werk Reformatio et constitutio sive ordinatio scholae latinae heraus. 1580 schloss er die Ausgabe der musikalischen Werke der Familie ab. Die Pest zwang ihn 1585 mit seiner Familie zur Flucht nach Oettingen, wo seine zweite Frau Anna am 11. Oktober 1585 starb. 1588 heiratete Paminger seine dritte Ehefrau Barbara Herold, die Tochter des Pfarrers der Heilig-Geist-Kirche in Nürnberg.

Literatur