St.-Marien-Kirche (Passau)

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Gedenktafel für die ehem. St.-Marien-Kirche
Die spätromanischen Fresken. (Foto: Jäger)
Die Niedernburger Fresken aus dem Jahr 1200. (Foto: Jäger)

Die St.-Marien-Kirche (auch: Marienkirche) war eine Passauer Laienkirche. Sie ist heute nur noch als Ruine erhalten.

Über die St.-Marien-Kirche

Die Kirche befand sich an der Ostseite des Klosters Niedernburg und wurde um 1150 erbaut. Sie wurde bereits 1285 teilweise zerstört, jedoch in der Folge wieder aufgebaut. Beim großen Stadtbrand von 1662 wurde sie allerdings erneut zerstört und auch nicht mehr wieder errichtet. Seither ist die Kirche, die nur noch in Resten erhalten ist, eine Ruine.

Übrig blieben eine Vorhalle zwischen den Stümpfen des Turmpaares mit spätromanischen Fresken und zwei Joche des südlichen Seitenschiffs. Das Gewändeportal um 1200 trägt Kerbschnittornamentik oberitalienischer Prägung. Eine Inschrift deutet auf Kaiser Friedrich II., der Passau 1217 besuchte. Auch die die zwei erhaltenen Pfeiler des Seitenschiffs tragen Schmuckwerk. Gegen Westen verband eine spätgotische Halle aus dem späten 15. Jahrhundert die Marienkirche mit der Heiligkreuzkirche.

Eine Gedenktafel befindet sich beim Parkplatz des Gisela-Gymnasiums Passau-Niedernburg.

Am 12. Dezember 2008 wurde ein eigener Förderverein gegründet, der die Mittel zur baulichen Sicherung der wertvollen Fresken in der Vorhalle der ehemaligen Kirche auftreiben soll. Für die Maßnahme werden rund 95.000 Euro benötigt.

Fresken

Die rund 800 Jahre alten, romanischen Fresken von Niedernburg gehören zu den bedeutendsten im südostbayerischen Raum. Sie stammen aus der Zeit um 1200 und zeigen unter anderem das Gastmahl von Bethanien und die Geschichte vom reichen Prasser und vom armen Lazarus.

Um die Fresken in der Vorhalle der ehemaligen Marienkirche des Klosters auf Dauer zu sichern, benötigt das Kloster 95.000 Euro. Zu diesem Zweck wurde der „Verein zur Förderung der Niedernburger Fresken“ gegründet, denn schädliche Salze und die hohe Luftfeuchtigkeit zerstören die in Kalk-Secco ausgeführten Malereien. Seit Sommer 2008 laufen deshalb die Renovierungsmaßnahmen, die zum Großteil das Landesamt für Denkmalschutz bezahlt. Doch damit ist es auf Dauer nicht getan, da es sich dabei nur um die Restaurierung des Ist-Zustandes handelt. Um die Fresken auf eine lange Zeit zu schützen, müsste jedoch in Richtung Bräugasse ein zugemauertes Portal geöffnet werden, um einen besseren Luftwechsel zu ermöglichen. Anstelle der Mauer sollte dann eine Plexiglasscheibe angebracht werden, damit die Fresken für alle Passanten jederzeit sichtbar wären.

Literatur

Weiterführende Publikationen

  • Markus Ewel: Die romanischen Fresken in der Vorhalle der Marienkirche zu Passau-Niedernburg. In: Ostbairische Grenzmarken XXV, Passau 1983 (S. 128-136)