Kirche St. Johannes (Dingolfing)

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Die Kirche St. Johannes in Dingolfing. (Foto: Stadt Dingolfing)

Die Kirche St. Johannes ist die katholische Stadtpfarrkirche von Dingolfing. Die dreischiffige Hallenkirche mit Chorumgang und zehn Seitenkapellen stellt eine der bedeutendsten bayerischen Sakralbauten der Spätgotik dar und stand im Zentrum der Gründung der mittelalterlichen Altstadt Dingolfings.

Geschichte

Nach der Grundsteinlegung im Jahr 1467 stellte man erst das Rippengewölbe mit zahlreicher sternförmiger Figuration fertig, Ende des 16. Jahrhunderts dann den Turm, der 1688 nochmals erhöht wurde. Der heutige Turmhelm stammt von 1867.

Die katholische Stadtpfarrkiche St. Johannes Baptist und Evangelist wurde gebaut als dreischiffige Hallenkirche mit Chorumgang. Insgesamt 13 Rundsäulen, zehn Seitenkapellen mit spätgotischen und barocken Fresken sowie eine zweigeschossige, barocke Sakristei beinhaltet das historische Bauwerk.

Um 1680 in der Barockphase wurde das Innere dementsprechend verändert, jedoch 1864/68 und 1880/84 wieder regotisiert. Eine umfassende Gesamtrestauration fand von 1969 bis 1977 statt.

Ausstattung

Ein besonderer Teil der Ausstattung von St. Johannes ist das überlebensgroße Kruzifix, der sogenannte „Kolossale Herrgott von Dingolfing“ von 1522. Ebenso zieren lebensgroße Holzfiguren der beiden Kirchenpatrone seitlich den Hochaltar. Ein beachtenswertes spätgotisches Glasgemälde von 1530 stellt in einer der zehn Seitenkapellen, der Michaelikapelle, die Geburt Christi dar. Die Kirche ist reich mit weiteren Plastiken, Gemälden und Grabdenkmälern aus dem 15. bis 18. Jahrhunderten ausgestattet.

Bedeutung

Die historische Altstadt Dingolfings wurde ursprünglich als Doppelstadt angelegt. Die Untere Stadt wurde um die Pfarrkirche St. Johannes gebaut, die Obere Stadt gründete Herzog Otto II. von Bayern 1251 als eigene Stadt. Getrennt wurden die Teile im 14. Jahrhundert durch eine Backsteinmauer, von der heute noch Teile an Ost- und Westseite der Oberen Stadt, sowie beispielsweise der Stinkerturm, der Storchenturm und die Hochbrücke gut erhalten sind.

St. Johannes zählt zu den bedeutendsten Sakralbauten der Spätgotik in Bayern.