Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel
Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel, geborene Freiin Michel von Tüßling, (* 13. April 1961 in München) ist eine deutsche Schloss- und Waldbesitzerin sowie Tüßlinger Bürgermeisterin.
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Leben und Wirken
Stephanie von Pfuel ist die erste Tochter aus der zweiten Ehe des Land- und Forstwirts Karl Freiherr Michel von Tüßling mit Ulrike Barth. Sie wuchs zusammen mit 1962 geborenen Schwester Ulrike auf Schloss Tüßling. Ihr Abitur legte sie am Gymnasium Landheim Schondorf ab und studierte in der Folge bis 1988 Forstwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Danach arbeitete sie als Angestellte ihres Vaters und wurde nach dessen Tod 1991 Alleinerbin des Familienbesitzes, darunter neben großen Wäldern auch das Schloss Tüßling. Dieses befand sich damals in sehr marodem Zustand, weshalb sie es 1992 allein mit Einsatz privater Mittel renovieren ließ. 1999 wurde von Pfuel in den Ausschuss des Bayerischen Waldbesitzerverbandes gewählt, 2000 in den Beirat des Bayerischen Grundbesitzerverbandes. Seit 1998 ist sie berufene Ehrenrichterin am Sozialgericht München.
Im Jahr 1996 wurde sie für die CSU erstmals in den Marktgemeinderat von Tüßling gewählt; seit März 2011 war sie stellvertretende Bürgermeisterin. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde sie mit 81,9 Prozent zur Bürgermeisterin von Tüßling gewählt und beendete sie nach 52 Jahren die SPD-Vorherrschaft in der Gemeinde. Zugleich ist von Pfuel im gesamten Landkreis die erste Frau im Amt eines Bürgermeisters. Bereits einen Tag nach der Wahl erklärte sie, auf ihr Bürgermeistergehalt verzichten zu wollen. Allerdings war dies rechtlich nicht möglich, weshalb von Pfuel ihr Gehalt in Höhe von monatlich rund 3.500 Euro nach eigenen Angaben auf ein Spendenkonto einzahlt.
Nachdem von Pfuel 2002 in einem Werbespot für Eduscho erstmals vor einem breiteren Publikum im Fernsehen zu sehen war, moderierte sie 2005 die Sendung Einmal im Leben im MDR und seit 2011 die Einrichtungsshow Stephanies Wohnwunder auf ZDFinfo. Zudem war sie wiederholt Gast in politischen Talkshows. Seit 2003 ist Stephanie von Pfuel Ehrenbotschafterin für die SOS-Kinderdörfer, 2008 war sie Schirmherrin der SOS-Patenwochen.
Auszeichnungen
Literatur
- Christoph Kleiner: Absolute Mehrheit – auch ohne Bürgermeisterin. In: Alt-Neuöttinger Anzeiger vom 18. März 2014 (S. 22)
- Christoph Kleiner: Gräfin verzichtet aufs Bürgermeistergehalt. In: Passauer Neue Presse vom 18. März 2014 (S. 10)
- Christoph Kleiner: Bürgermeisterin darf nicht auf Geld verzichten. In: Passauer Neue Presse vom 1. Mai 2014 (S. 10)