Stephansposching

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Stephansposching
Das Wappen von Stephansposching


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Höhe: 325 m
Fläche: 44,67 km²
Einwohner: 3.050 (30. Juni 2011)
Postleitzahl: 94569
Vorwahl: 09935
Kfz-Kennzeichen: DEG
Website: www.stephansposching.de
Erste Bürgermeisterin: Jutta Staudinger (CSU)

Stephansposching ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Lage

Die Gemeinde Stephansposching befindet sich am westlichen Rand des Landkreises Deggendorf. Nördlich und westlich grenzt der Landkreis Straubing-Bogen, südlich der Landkreis Dingolfing-Landau an das Gemeindegebiet an. Direkt an der Donau zwischen Regensburg und Passau gelegen ist das Erscheinungsbild der Umgebung durch die fruchtbare Ebene des Gäubodens geprägt. Im Norden trifft der Blick über die Donau auf das gegenüberliegende, durch die Donaufähre Mariaposching-Stephansposching verbundene Mariaposching sowie das Mittelgebirge des Bayerischen Waldes.

Luftaufnahme von Stephansposching
Das Rathaus von Stephansposching
Die Pfarrkirche St. Stephanus
Die Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in Loh

Ortsteile

Die Gemeinde umfasst 20 Ortsteile: Bergham, Fehmbach, Freundorf, Friesendorf, Hankhof, Hettenkofen, Loh, Michaelsbuch, Rottenmann, Rottersdorf, Sautorn, Schaidham, Steinfürth, Steinkirchen, Stephansposching, Uttenhofen, Uttenkofen, Wappersdorf, Wischlburg und Wolferskofen.

Geschichte

Frühgeschichte und Besiedelung

Die Siedlung vom "Urdorf" in Stephansposching aus der 2. Hälfte des 6. Jahrtausends vor Christus gehört der ältesten bäuerlichen Kultur Mitteleuropas an, die nach der typischen Keramikverzierung Linienbandkeramik genannt wird. Es handelt sich um die umfangreichste Ausgrabung, die je in einer Siedlung der Linienbandkeramik Ostbayerns stattfand. Sie liefert uns den ältesten Nachweis sesshafter Bevölkerung im Kern von Stephansposching.

Name

Der Name Posching geht zurück auf Pasucho, der vom Herzog einen Hof als Lehen erhielt. Wahrscheinlich war die Hofstelle links der Donau und bildete mit den Siedlungen rechts der Donau lange Zeit eine Einheit. Pasucho und dessen Nachkommen, die Pasuchinger gaben also der Siedlung den Namen Pasuchingen. Im Jahre 790 wird Posching zum erstenmal im "Breviarium Urolfi" von Kloster Niederaltaich genannt. Wahrscheinlich im 10. Jahrhundert fällt der Poschinger Besitz an das Domstift zu Passau. Der neue Herr lässt eine Stephanskapelle bauen und gibt damit dem Posching rechts der Donau den endgültigen Namen: Stephansposching. Im Jahre 1216 ist Stephansposching in den Händen der Grafen von Bogen, die urkundlich bekennen, dass sie diesen Besitz vom Bischof von Passau als Lehen erhielten. Nach dem Aussterben der Grafen von Bogen im Jahre 1242 geht der Besitz über an die Herren von Degenberg. Der letzte Degenberger, Hans Sigmund zum Degenberg, Erbhofmeister und fürstlicher Rat, verstarb im Jahre 1602. Da er ohne Erben war, wurde die Hofmark Stephansposching zum Verkauf angeboten und vom bayerischen Landesherrn 1606 erworben. Sie war kurfürstliche Hofmark bis zur Neuorganisation Bayerns im 19. Jahrhundert.

Die politische Gemeinde

Die Gemeinde Stephansposching ging 1818 aus dem gleichnamigen, 1808 gebildeten Steuerdistrikt hervor, der die ehemaligen Obmannschaften Stephansposching, Wischlburg, Loh mit Wolferskofen und Uttenhofen umfasste. Bis zur Gebietsreform blieb die Gemeinde unverändert. Die heutige Gemeinde Stephansposching wurde bei der Gebietsreform am 1. Mai 1978 aus den vormals selbständigen Gemeinden Michaelsbuch, Rottersdorf und Stephansposching neu gebildet und führt seit 1982 auch ein eigenes Gemeindewappen.

Gemeindewappen

Die dreizipfelige Mütze stammt aus dem Wappen der Degenberger und erinnert daran, dass dieses altbayerische Adelsgeschlecht seit dem 14. Jahrhundert die auf Gemeindegebiet gelegenen Hofmarken Stephansposching und Uttenhofen besaß, wobei sich die Degenberger die Niedernburger Hofmark Uttenhofen Mitte des 16. Jahrhunderts gewaltsam einverleibt hatten. Nach dem Aussterben der Degenberger 1602 wurden die Hofmarken 1606 vom bayerischen Herzogshaus erworben; die Kloster Niedernburger Hofmarksrechte blieben auf die Grundherrschaft reduziert. Stephansposching wurde Sitz eines landesherrlichen Kastenamts. Die Kornähre stellt einen Bezug zur geografischen Lage der Gemeinde im fruchtbaren Gäuboden her. Der dreiblättrige Buchenzweig symbolisiert als redendes Bild für den Ort Michaelsbuch zugleich stellvertretend die drei ehemals selbstständigen Gemeinden Michaelsbuch, Steinkirchen (1971 zu Michaelsbuch) und Rottersdorf, die im Zuge der Gebietsreform 1978 in der Gemeinde Stephansposching aufgingen.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeisterin ist Jutta Staudinger (CSU). Sie gewann 2014 die Stichwahl mit 53,95 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Thomas Müller (SPD, 46,05 Prozent). Ihr Vorgänger Siegfried Ramsauer (CSU), der 2008 mit 94,60 Prozent wiedergewählt worden war, trat altersbedingt 2014 nicht mehr an.
  • 2. Bürgermeisterin ist Martina Reichl (Freie Wähler).

Gemeinderat

Der Gemeinderat (16 Sitze + 1. Bürgermeisterin) setzt sich wie folgt zusammen:

  • CSU: 5 Sitze + 1. Bürgermeisterin (2008: 8)
  • SPD 3 Sitze (2008: 3)
  • Freie Wähler 4 Sitze (2008: 5)
  • Unabhängige Bürgerliste Stephansposching (UBS): 2 Sitze (neu)
  • Aktive Gemeinde Liste (AGL): 2 Sitze (neu)

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Stephanus in Stephansposching. Die Kirche wurde 1891 im neubarocken Stil erbaut und enthält eine barocke Einrichtung aus der Zeit um 1750.
  • Pfarrkirche St. Michael in Michaelsbuch, errichtet 1727 bis 1732 auf romanischen Grundmauern. Die Deckenfresken von Joseph Anton Merz (1730/1731) zeigen Szenen der Geschichte der sel. Gamelbert und Utto. Den Hochaltar von 1764 schuf Christian Jorhan der Ältere.
  • Wallgrabensystem in Wischlburg aus dem 10. Jahrhundert
  • Wallfahrtskirche Hl. Kreuz in Loh, Wandpfeilerkirche von 1690, mit Westturm von 1714. Die Kirche ist reich ausgestattet mit Stuck, Altären und Kanzel von Franz Xaver Feichtmeier, Fresken von Christian Winck und den Seitenfiguren Maria und Johannes von Mathias Obermayr.

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Stephansposching
  • Kindergarten St. Stephan
  • Kindergarten Michaelsbuch

Vereine

  • ASV Stephansposching
  • Freiwillige Feuerwehr Stephansposching
  • Kath. Frauenbund Stephansposching
  • KLJB Stephansposching
  • Krieger- und Reservistenkameradschaft Stephansposching
  • Männerchor Stephansposching
  • Spvgg Stephansposching
  • T.V. Die Naturfreude OG Stephansposching
  • Vdk Ortsgruppe Stephansposching
  • Verein für Gartenbau u. Landespflege Stephansposching
  • Wasserwacht Ortsgruppe Stephansposching

Literatur

  • Klaus Rose: Deggendorf. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXVII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1971, ISBN 3769698738, (Digitalisat).

Weblinks


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Wappen Landkreis Deggendorf.png

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