Sterbebild-Archiv Rathsmannsdorf

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Bild von der Beisetzung eines Soldaten. (Foto: PNP)

Das Sterbebild-Archiv Rathsmannsdorf ist eine Privatsammlung von Sterbebildern von Soldaten, die in Rathsmannsdorf (Markt Windorf, Landkreis Passau) gelebt haben und im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Angelegt wurde sie von dem Besitzer und Rathmanntsdorfer Erich Rossa.

Hintergrund

Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg mit dem Waffenstillstand von Compiègne. Über 10 Millionen Soldaten und ebenso viele Zivilisten waren gefallen.

Das Sterbebild-Archiv zeigt, wie unerbittlich dieser erste weltumspannende Krieg einst seine blutigen Spuren bin hin in das kleine Dorf Rathsmannsdorf gezogen hat. 44 Namen bekommen dank der Sammlung eine eigene Geschichte. In akribischer Kleinarbeit hat der 71-jährige Erich Rossa in den letzten 20 Jahren über 1.300 Sterbebilder zusammengetragen. Darunter auch eine lückenlose Aufstellung aller Kriegsgefallenen seiner Heimatpfarrei Rathsmannsdorf.

Die Geschichten der Familien

Die Familie Buchberger

Gleich vier Söhne nahm der Krieg dem Schreinermeister Buchberger und seiner Frau. Binnen 18 Monaten fielen die vier Brüder. Ulrich (29) fiel im Januar 1915 in Belgien. Georg (34) starb drei Monate im März 1915 später in Frankreich. Ihm folgten die Brüder Franz (24) und Josef (38). Beide fielen 1916 feindlichen Minen zum Opfer.

Die Familie Ragaller

Die zwei Söhne Michael (22) und Johann (25) fielen in einer Schlacht, die traurige Berühmtheit erlangt hat: Dem Sturmangriff auf Verdun. Der dritte Sohn, Paul (27), kehrte zwar noch aus dem Kreig nach Hause zurück, doch seine Gesundheit war so angeschlagen, dass er zwei Monate nach dem Waffenstillstand starb.

Die Vermissten

Oft erfuhren die Angehörigen nicht einmal, wo und auf welche Weise ihre Söhne und Ehemänner ums Leben gekommen waren. So wie bei dem 27-jährigen Josef Fisch. Von ihm ist nur bekannt, dass er am 10. März 1916 gefallen ist. Noch größer war die Ungewissheit, wenn Soldaten vermisst wurden. So geschehen im Fall Josef Bernkopf. Er wurde vermisst gemeldet und später für tot erklärt.

Todesarten

Die Soldaten kamen auf unterschiedliche Weise ums Leben.

  • Josef (38) und Franz Buchbauer (24) wurden von Minen in die Luft gesprengt
  • Josef Schrimpf (20) fiel einem britischen Giftgas-Angriff zum Opfer
  • Johann Schilling (19) starb durch einen Granateinschlag
  • Georg Anthofer (27) zog sich eine tödliche Brustverletztung zu
  • Rupert Schliefer (23) starb durch einen Granatsplitter im Kopf
  • Gerog Hartl (28) und Joseph Hochleitner (30) erlitten einen Kopfschuss
  • Alois Fisch (21) starb beim Rückzug im Oktober 1918 in einem Lazarett an einer Lungenentzündung

Weitere Bilder

Literatur