Sterbebild-Sammlung Attenberger

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ludwig Attenberger und Teile seiner Sammlung.

Die Sterbebild-Sammlung Attenberger ist eine Sammlung tausender Sterbebilder im Besitz von Ludwig Attenberger aus Massing. Sie besteht vorzugsweise von Verstorbenen aus seiner Heimatgemeinde. Zum Archivieren seiner Sterbebilder braucht der ehemalige Kfz-Meister und Tankstelleninhaber ein ganzes Zimmer.

Geschichte

In Ludwig Attenbergers Familie in Schernegg wurden die Bilder über Generationen hinweg aufbewahrt. Bei manchen Bauersfamilien fanden sie zunächst am Küchenkasten Platz, und erst wenn wieder ein neuer Verstorbener „nachrückte“, wanderte das Bildchen in das Gebetbuch. Dort war es dann bei jedem Kirchenbesuch eine stille Bitte um ein Gebet. Doch nicht nur die Sterbebilder aus seiner eigenen Familie, aus Nachbarschaft und Bekanntenkreis hat Attenberger ordentlich aufbewahrt; inzwischen sind es mehrere tausend geworden. Der „Schuster von Panzing“ hat ihm seine Sammlung überlassen; manchmal bringen ihm die Leute auch ganze Sterbebilder-Nachlässe aus Wohnungsauflösungen.

Auf langen Tafeln hat Attenberger die Bildchen nach Jahrgängen aufgereiht. Er hat sich aber auch die Mühe gemacht, für einzelne Familien die Generationen hintereinander zusammen zu stellen. Daraus entstand oftmals ein Stück Familiengeschichte. So kommen in Attenbergers Sammlung sogar teilweise längst ausgestorbenen Familien aus Massing, aber auch aus den umliegenden Pfarreien Oberdietfurt, Staudach, Unterdietfurt, Gangkofen, Eggenfelden, Roßbach und Hörbering, nochmals zu Ehren. Besonders stolz ist er auf die fast lückenlos vorhandenen Bilder von den Priestern aus der Umgebung, von Bischöfen und Päpsten, von den örtlichen Ordensfrauen und natürlich auch von großen Persönlichkeiten, angefangen von Franz Josef Strauß mit Gattin Marianne bis hin zu den verstorbenen Landräten und anderen politischen Größen. Das älteste Sterbebild, das im Allerlei-Museum zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1871 und erinnert an die „tugendreiche Bierbrauerstochter Jungfrau Kreszentia Kürmaier aus Gangkofen, die geprüft und geläutert durch schweres Leiden im Alter von 24 Jahren“ verstorben ist. Zu damaliger Zeit war es noch nicht selbstverständlich, dass man für die Verstorbenen ein Andenken drucken ließ; das Sterbebild aus Gangkofen musste noch in Landshut gedruckt werden. In seiner Sammlung findet sich auch das Sterbebild der Kaufmannsgattin Juliana Lipf vom August 1889, die laut Hummel-Heimatchronik die erste Massingerin war, für die im Rottaler Anzeiger eine Todesanzeige aufgegeben wurde.

Galerie

Literatur