Stinkerturm (Dingolfing)

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Der Stinkerturm in Dingolfing.

Der Stinkerturm Dingolfing ist ein halbrunder Backsteinturm mit einem Kegeldach aus Holzziegeln im niederbayerischen Dingolfing, der als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und auch als Bürgerarrest diente. Seit 1997 ist er in Besitz der Stadt Dingolfing.

Geschichte

Die historische Altstadt Dingolfings wurde ursprünglich als Doppelstadt angelegt. Die Untere Stadt um die Stadtpfarrkirche St. Johannes als der ältere Teil und die Obere Stadt auf dem zur Isar hin ragendem Bergstück, die 1251 von Herzog Otto II. von Bayern als eigene Stadt gegründet worden war. Als Trennung und zum Schutz legte man im 14. Jahrhundert eine Stadtmauer aus Backstein mit Kieselfüllung an.

Zu dieser Stadtbefestigung gehört der Storchenturm wie auch der Stinkerturm, der neben der Hochbrücke, dem südlichem Zugang zur Oberen Stadt, und einzelnen Teilen der Stadtmauer an Ost- und Westseite der Oberen Stadt, zu den bis heute erhaltenen Resten der mittelalterlichen Befestigung zählt. Schätzungsweise Ende des 15. Jahrhunderts wurden diese Überreste ergänzt und teilweise verändert.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1997 befand sich der Stinkerturm in Privatbesitz, seitdem gehört er zum städtischen Eigentum und wird im Rahmen von regelmäßigen thematischen Stadt- und Kulturführungen für Touristen zugänglich gemacht.

Namensgebung

Zur Namensgebung des Stinkerturms gibt es zwei Mären. Nach der einen gab man ihm diesen Namen, da die dort eingesperrten Bürger aufgrund fehlender Nasszellen ihre Notdurft an Ort und Stelle verrichten mussten und so stets ein penetranter Gestank von ihm ausging. Die zweite Begründung des Namens geht darauf zurück, dass die Häftlinge wegen ihrer Kriminalität auch als „stinkende“ Leute bezeichnet wurden.

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