Stockwiesen bei Schollenried
Die Stockwiesen bei Schollenried sind ein 1983 errichtetes, etwa zwölf Hektar großes Naturschutzgebiet bei Schollenried im Landkreis Regen
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Naturschutzgebiet „Stockwiesen bei Schollenried“ wurde von der Regierung von Niederbayern mit Verordnung vom 7. Juni 1983 geschaffen, die am 1. Juli 1983 in Kraft trat. Es umfasst das ca. 1 km nördlich der Ortschaft Schollenried im Landkreis Regen gelegene Feuchtgebiet der Stockwiesen und der Neuwiese.
Vorkommende Arten
Das Kleine Helmkraut (Scutellaria minor), das zu den stark gefährdeten Arten gehört und sonst nur noch an einer einzigen Stelle in Unterfranken vorkommt, wächst in Schollenried. Ebenso gefährdete Arten wie das Firnisglänzende Sichelmoos, die Große Sumpfschnecke und die Kreuzotter sind auf den Stockwiesen zu finden. Weitere Pflanzen sind die Arnika, der Fieberklee, die Moosbeere, die Niedrige Schwarzwurzel, das Sumpf-Blutauge, das Breitblättrige Knabenkraut, die Echte Sumpfwurz, das Wald-Läusekraut, die Flohsegge, der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbäuling und der Wiesenpieper.
Geschichte
Seit 2014 weisen zwei Infotafeln auf das ca. zwölf Hektar große Naturschutzgebiet hin. In den 30 Jahren zuvor verwiesen nur die Blechtafeln „Naturschutzgebiet“ auf das Natur-Kleinod bei Schollenried. Dabei wurde Anfang der 1980er Jahre hier eine touristische Bebauung wie etwa die Blockhäuser in Kattersdorf geplant. Drei Muster-Häuser standen schon, doch dann ging das Unternehmen Pleite. Der Regener Bauunternehmer Josef Eder, der Anfang 2014 verstarb, fand die Idee interessant und ersteigerte das Grundstück mit, wie er glaubte, Baurecht. Doch die Naturschutzbehörden wollten die Bebauung verhindern, die Ausweisung zum Naturschutzgebiet war schon angelaufen. Laut dem ehemaligen Fraktionskollegen Eders im Regener Stadtrat Otto Pfeffer wurde Eder Opfer einer Schwachstelle. Es fehlte nämlich der genehmigte Grünordnungsplan. Der Vorbesitzer dachte, er könne diesen nachreichen. Nach der Ausweisung zum Naturschutzgebiet fühlte sich Josef Eder vom Stadtrat betrogen und führte bis zu seinem Tod einen jahrzehntelangen Kampf gegen die Behörden, da er nur minimalle Entschädigung erhielt.
Weblinks
- Naturschutzgebiete (NSG) im Regierungsbezirk Niederbayern
- Johannes Fuchs: Ein Naturidyll mit Geschichte. In: Der Bayerwald-Bote vom 12. Mai 2014 (S. 21)
Deggendorf: Altlaufsenke, Außernzell/Jederschwing, Deggendorfer Himmelreich, Donaualtwasser Staatshaufen, Donaualtwasser Winzerer Letten, Isaraltwasser Neutiefenweg, Isarmündung, Kleinschwarzach, Runstwiesen/Totenmoos, Schuttholzer Moor — Dingolfing-Landau: Isarauen Goben, Isaraltwasser Mamming, Rosenau, Vilstal Marklkofen, Walperstettener Quellmoor — Freyung-Grafenau: Haidfilz, Hochwald, Mitternacher Ohe, Moorwald Kirchl, Obere Ilz, Saußbachklamm, Urwald am Dreisessel, Zwicklfilz — Kelheim: Binnendünen Siegenburg/Offenstetten, Goldau, Hirschberg/Altmühlleiten, Klamm/Kastlhäng, Ludwigshain, Mattinger Hänge, Niedermoor, Sandharlander Heide, Schloss Prunn, Schulerloch, Sippenauer Moor, Weltenburger Enge — Landshut: Ehem. Standortübungsplatz, Mittlere Isarstauseen — Passau: Donauleiten, Halser Ilzschleifen, Vils-Engtal — Regen: Bachlerner Moos, Birkenbruchwald Oed, Hof-Pfahl, Großer Arbersee und Arberseewand, Großer Pfahl, Kiesau, Moosbacher Pfahl, Rieslochfälle, Rotfilz, Stockau-Wiesen, Stockwiesen Schollenried, Todtenau, Weißenstein — Rottal-Inn: Salzachmündung, Unterer Inn — Straubing-Bogen: Bogenberg, Brandmoos, Buch- und Helmberg, Donauauen Stadldorf, Öberauer Donauschleife, Weiherlandschaft Wiesenfelden