Suppenbrunzer

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Holzschnitzer Josef Krottenthaler bei der Arbeit. Foto: Marita Haller
Das fertige Kunstwerk. Foto: Marita Haller

Der Begriff Suppenbrunzer, auch Heiliggeistkugel, wird in der niederbayerischen Region für ein religiöses Kunstobjekt, eine Heiliggeisttaube in einer Glaskugel verwendet.

Herstellung

Vorgefertigten Einzelteile einer Taube werden nur mit Hilfe eines Stöckchens und einer langen Pinzette durch die Öffnung einer Glaskugel eingeführt und dort zusammengefügt. Einmal sind es geschnitzte Teile, dann wieder Teile aus gefaltetem Papier.

Geschichte

Bereits in der frühchristlichen Malerei wird der Heilige Geist in Gestalt einer Taube dargestellt. Die so genannten "Heiliggeistkugeln" waren im Bayerischen Wald, wie auch im Berchtesgadener Land und im Oberpfälzer Wald bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Symbole tiefer Volksfrömmigkeit weit verbreitet.

Die volkstümlichen "Heiliggeistkugeln" hingen im Haus meist über dem Tisch, was ihnen in der Region auch den deftigen Namen „Suppenbrunzer“ einbrachte. Der heiße Suppendampf setzte sich an der kalten Kugel nieder und das Wasser tropfte in die Suppenschüssel zurück.

Oft hingen die Kugeln aber auch über dem Bett oder in der Fensternische. Sie sollten die Bewohner des Hauses vor dem Teufel und vor bösen Geistern beschützen. Heute sind es vor allem die Sammler die stets auf der Suche nach besonders originell gestalteten Exemplaren sind.

Variationen

Die Glaskugeln können in Farbe, Form und Größe variieren. Auch die eingerichtete Heiliggeisttaube kann aus Holz oder Papier bestehen, das geschnitzt und bunt bemalt ist.