Teja Fiedler

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Teja Fiedler (* 1943 in Dauba, Tschechien) ist Journalist und Schriftsteller. Er kam 1946 nach Plattling und lebt heute in Hamburg.

Leben und Wirken

Zweieinhalb Jahre war Teja Fiedler, als er mit der Mutter und seinem fünfjährigen Bruder Tankred nach Plattling kam. Auf Vermittlung seines älteren Halbbruders Hellmut, der sich im Lazarett in Prachatitz in eine Plattlingerin verliebt hatte und ihr gefolgt war. Einige Monate später kam der Vater nach, inzwischen 57, von Krieg und Gefangenschaft schon gezeichnet.

In Plattling in der Preysingstraße und später in der Dr.-Kiefl-Straße erlebte er eine „arme, aber glückliche Kindheit“, in der er als Bub und Jugendlicher nicht merkte, dass die Familie arm war. Bis 1963, als er zum Studium nach München ging, lebte er in der Isarstadt, besuchte auch regelmäßig seine Eltern. 1966 starb sein Vater, um den es im Buch in erster Linie geht. Seine Mutter lebte bis 2006. Noch jetzt kommt er jedes Jahr mindestens zweimal nach Plattling.

„Die Zeit ist aus den Fugen“

Seine „Gebrauchsanweisung für Niederbayern“ beinhaltete schon eine Liebeserklärung an Plattling. Jetzt hat „Stern“-Autor Teja Fiedler ein neues Buch veröffentlicht – und wieder nimmt Plattling darin über 30 Seiten ein: In „Die Zeit ist aus den Fugen“ beschreibt er die Geschichte seines aus dem Sudetenland vertriebenen Vaters, der in Plattling einen – schwierigen – Neuanfang versuchte. Dabei setzt der Autor nicht nur seinem Vater, sondern auch einigen guten und liebenswerten Plattlingern „ein Denkmal“.

„Ein Schicksal, wie es nur das Leben selbst erfinden kann“, heißt es in der Buchbeschreibung. Dabei ist es nicht die rührselige Geschichte eines Sudetendeutschen – und schon gar nicht mit erhobenen Zeigefinger. „Vom Kaiserleutnant zum Vertriebenen – Das Leben meines Vaters“ liest sich flüssig wie ein Roman. Ein Tatsachenroman. Geschrieben aus den Erinnerungen des liebenden Sohns, aber auch mit den Augen des kritischen Autors. Da Alois Fiedler bei der Geburt seines Sohns schon 54 Jahre alt war, beruht vieles auch auf Erzählungen. Da sind die des Vaters, der in Plattling krank wurde und viel im Sessel saß. Da hat der Bub aufmerksam zugehört. Und auch die Erzählungen der Mutter. Auch „Ergänzungen“ gibt Teja Fiedler zu, aber nur zum Ausschmücken. Von den Tatsachen sei nichts erfunden. Er beschreibt liebevoll die Kindheit seines Vaters im böhmischen Sägewerk, zeichnet herrliche Charaktere. Auch die „heikle Geschichte mit der ersten Frau“ des Vaters, die wahnsinnig wurde, hat er nicht verschwiegen.

Publikationen

  • Teja Fiedler: „Die Zeit ist aus den Fugen“ Vom Kaiserleutnant zum Vertriebenen - Das Leben meines Vaters., Piper Verlag, ISBN 978-3-492-05188-0

Literatur