Teufelsfelsen

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Der Größenunterschied zwischen Mensch und Teufelsfelsen ist beeindruckend. Foto: Jörg Schlegel.

Als Teufelsfelsen werden zwei große Felsen bei Bad Griesbach bezeichnet: Einer lehnt schräg auf dem anderen und zwischen ihnen befindet sich eine kleine Höhle, durch die man gebückt hindurch gehen kann.

Geschichte

Der Sage nach flog einst der Teufel mit einem Felsbrocken über dieses Waldstück, denn er wollte das Kloster Tettenweis zerstören. Durch das Läuten der Glocken der Kronberger Kirche erschrak er so stark, dass er den großen Felsen fallen ließ und dieser direkt im Wald gelandet ist. Der große Teufelsfelsen ist sechs Meter lang und zwei Meter breit. Und da er auf einem anderen Felsen lehnt, ist er stolze fünf Meter hoch. Allerdings ist er nicht der Einzige in diesem Wald: Im ganzen Steinkart sind überall riesige Steinbrocken versteckt. Daher kommt auch der Name Steinkart, der sich von ,Steingarten‘ ableitet. Doch der Teufelsfelsen ist etwas Besonderes: Auf den ersten Blick mag er genauso ausschauen wie alle anderen Felsbrocken, doch in der Höhle, die der Teufelsfelsen mit einem anderen Steinbrocken bildet, ist das Geheimnis des Felsens versteckt: An der Wand des Teufelsfelsen hat man steinzeitliche Felsmalereien gefunden. Eine meterhohe Habergoaß (Ziegenbock), kleine Pferde und andere Figuren schmücken diesen Stein. Manche denken sogar, dass nicht die Habergoaß, sondern der Teufel – wie es der Sage nach ist – an die Wand gemalt wurde. Um den Felsen herum hat man ebenfalls Elemente aus der Steinzeit gefunden, was auf eine Siedlung um den Felsen hinweist. Da es die Kronberger Kirche jedoch noch nicht in der Steinzeit gegeben hat, kann somit auch der Teufel nicht mit dem Felsen über den Steinkart geflogen sein.

Ab 1700 haben sich hier auch die Geheimbünde der Haberfeldtreiber, die so genannten Haberer, getroffen. Sie waren maskiert und schwarz angestrichen und vollzogen das Rügegericht, das unter anderem Ehebruch, Heuchelei und Geiz anprangerte. Daher gibt es auch eine weitere Bezeichnung für den Felsen: Die Habererkirche. Denn vor ihren Auftritten haben sie sich immer beim Teufelsfelsen getroffen und gemeinsam vorbereitet.

Literatur