Theo Blum

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Theo Blum 1950
Theo Blum 1982

Der deutsche Pädagoge Theo (Theodor) Blum (* 11. März 1929 in Utting am Ammersee, † 26. Juni 1991 in Passau) war Volksschullehrer im Landkreis Wegscheid, dann Berufsschullehrer in Passau.

Leben und Wirken

Theo Blum hat acht Jahre die Volksschule besucht, davon zwei in Weilheim und sechs in Germannsdorf. Ab 28. April 1944 – kriegsbedingt jung, zudem aus sozialen Gründen ohne Gymnasialschuljahre – war er an der Lehrerbildungsanstalt, zunächst in Zangberg bei Mühldorf, ab September 1944 in Traunstein, ab Januar 1945 bis 1. April 1945 in Marquartstein. Nach kurzer Zeit im Wehrertüchtigungslager Prien kam er zurück nach Germannsdorf, wo er in einer Pflegefamilie lebte.
1946 bis 1950 hat er an der Lehrerbildungsanstalt Straubing seinen Bildungsgang in „ordentlicher Lehrerbildung“ fortgesetzt.

Als Lehramtsanwärter war er ab 1. September 1950 tätig in Spechting, Schaibing, Schalding r.d.D. (Lagerschule) und Passau (St. Nikola Volksschule), dann als „außerplanmäßiger Lehrer“ in Mitterfirmiansreut, wo er auch drei Berufsschulklassen unterrichtete, ab 1954 in Tittling zunächst als außerplanmäßiger Lehrer, ab 1956 als Lehrer.
Vom Dienst beurlaubt, absolvierte er 1955 bis 1957 ein zweijähriges Studium am Staatlichen Berufspädagogischen Institut München zum Berufsschullehrer Fachrichtung Metall. Mit Urkunde vom 9. Januar 1957 wurde Theo Blum zum Beamten auf Lebenszeit berufen.
Bis 31. August 1957 war Theo Blum Volksschullehrer im Staatsdienst, ab 1. September 1957 als Kommunalbeamter Gewerbeoberlehrer an der Berufsschule Passau. Schüler der Metallgewerbe (u.a. der Zahnradfabrik Passau) hat er im allgemeinen Fachcurriculum, außerdem in Mathematik und Physik unterrichtet. Zudem hat er die Lehrbefähigung im Fach Deutsch erworben. An der Berufsschule Passau hat er an der Einrichtung und Entwicklung der Berufsaufbauschule (BAS) mitgewirkt. Seine Absolventen wurden im Fach Mathematik in der ersten Fachschulreifeprüfung 1962 als die besten in Niederbayern ausgezeichnet.
Als Studiendirektor ging er 1983 krankheitsbedingt vorzeitig in den Ruhestand.

1955 hat Theo Blum im Liederkranz Dreiburgenland Tittling ein Doppelquartett zusammengestellt und bis 1958 mit überregionalem Erfolg geführt. 1961 bis 1964 war er Chorleiter („Chormeister“) des Liederkranzes.

Am 20. April 1954 hat Theo Blum die Industriekauffrau Anneliese Lagerbauer (* 1933, † 2021) aus Passau geheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Die Tochter Sonja Ortmeier folgte ihm in den Lehrerberuf.

Theo Blum 1961 mit dem Kollegen Heinrich Kölbl († 2020) auf Fortbildung bei der Technischen Vereinigung für Schraubverbindungen und Gewinderohre e. V. in Eislingen/Fils
Theo Blum (in weißem Hemd) inmitten seiner erfolgreichen Schüler der BAS (neben ihm mit verschränkten Armen Reinhold Meisinger), 1963 (Foto: Archiv Reinhold Meisinger

Theo Blum war in schwierigen familiären Verhältnissen aufgewachsen.
Dennoch ist es ihm gelungen, die pädagogische Tradition und Bildungsorientierung seiner väterlichen Abkunft fortzuführen.
Die Deregulierungen der Kriegs- und Nachkriegszeit und der Zeit des Wiederaufbaus haben ihm die Möglichkeiten zu sozialem und beruflichem Aufstieg eröffnet.

1991 erlag Theo Blum einer Herzinsuffizienz.

Quellen

Nachlassakten (nach dem Tod von Anneliese Blum 2021 zur Abgabe an das Stadtarchiv Passau bestimmt)