Tilo Kotschenreuther

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Tilo Kotschenreuther

Tilo Kotschenreuther (* 4. Juni 1931 in Thüringen; † 2. August 2016) war ein deutscher Journalist und langjähriger Chefredakteur des Passauer Bistumsblatts.

Leben und Wirken

Der 1931 in Thüringen geborene Kotschenreuther hatte keine leichte Kindheit. Der Vater, ein Bergmann, starb früh an der Staublunge. Der Bub, begabt und vielseitig interessiert, machte als Seminarist sein Abitur am Bamberger Gymnasium, nahm dann das Studium der Theologie auf. Angestrebt war das Priesteramt, doch die Liebe kam dazwischen: Seine Sieglinde, die er in der Studienzeit kennenlernte, sollte ihm drei Söhne schenken, über 55 Jahre gingen sie gemeinsam durchs Leben.

Seine Sprachbegabung und sein breites Wissen brachte den jungen Theologen zum Journalismus. Er absolvierte sein Volontariat, arbeitete für den St. Otto Verlag in Bamberg, der die Kirchenzeitung „Heinrichsblatt“ sowie das Kronacher Volksblatt herausgab. Auf eine Stellenanzeige hin sprach er 1960 in Passau beim Bistumsblatt vor. „A Preiß“ – so empfing ihn der Generalvikar. Franken, wo der Jungredakteur lebte, war eben weit jenseits des damals noch engen niederbayerischen Horizonts.

1978 legte Dompropst Dr. Emil Janik nach 42-jähriger Tätigkeit die Schriftleitung des Blattes nieder, Kotschenreuther wurde als Chefredakteur zum Nachfolger berufen. 17 Jahre leitete er die Kirchenzeitung, öffnete diese in behutsamen Modernisierungen für neue Leserkreise, immer aus dem Ziel heraus, die Freude der Menschen am Glauben zu fördern. 1993 erhielt er für seine Verdienste um die katholische Pressearbeit das Bundesverdienstkreuz am Bande. Ein Höhepunkt privater und beruflicher Natur war 1986 eine Privataudienz bei Papst Johannes Paul II. anlässlich einer von ihm organisierten Leserreise des Bistumsblatt. Rom wurde in der Folge zu seinem Lieblingsreiseziel.

1995 verabschiedete sich Kotschenreuther in einen sehr ausgefüllten Ruhestand. Ins Pfarrleben von St. Konrad brachte er sich als Pfarrgemeinderat, Lektor und Kommunionhelfer ein. Er liebte als Klassikfan Bruckner und Beethoven, werkelte gerne im Garten, kochte gerne. Vor allem aber hielten ihn seine fünf Enkel ständig auf Trab. Ein schwerer Sturz fesselte ihn 2014 an den Rollstuhl. Und doch konnte er seinen Lebensabend in vertrauter Umgebung genießen.

Am 2. August 2016 starb Kotschenreuther nach kurzer schwerer Krankheit.

Auszeichnungen

Literatur