Tom und Hacke

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Filmpremiere 2012 mit Filmteam im Cineplex Passau
Filmpremiere 2012 mit Filmteam im Cineplex Passau

Tom und Hacke ist der Titel eines 2011 zum Teil in Ostbayern gedrehten Familienfilms, der sich als bayerische Version des Klassikers „Tom Sawyer“ von Mark Twain versteht. Von Drehbuchautor Rudolf Herfurtner geschrieben und inszeniert von Regisseur Norbert Lechner kam er 2012 in die Kinos und stellt eine Mischung aus Kinder-, Abenteuer-, Kriminal-, Historien-, und Heimatfilm dar.

Handlung

Obwohl der Film als Dialektversion von „Tom Sawyer“ mit bayerischem Setting vermarktet wurde, erzählt Drehbuchautor Rudolf Herfurtner doch seine ganz eigenständige 90-minütige Geschichte. Dabei greift er jedoch wohlbekannte Motive auf. Beispielsweise lässt Tom seine Freunde mit amerikanischen Lutschbonbons dafür zahlen, dass sie ihm helfen dürfen, Mörtel von Ziegelsteinen zu schlagen. So werden in gewisser Weise die ursprünglichen Erzählungen vom Missisippi im 19. Jahrhundert mit eingebunden.

Tom und Hacke spielt im Bayern von 1948. Der Zweite Weltkrieg ist gerade mal drei Jahre vorbei und das tägliche Leben ist nach wie vor vom Mangel geprägt. Väter sind nie zurückgekehrt, Mütter haben neben dem Broterwerb kaum Zeit für die Kinder. Nahrung und Geld sind knapp. In einer bayerischen Kleinstadt am Inn lebt das Waisenkind Thomas Sojer bei seiner Pflegetante. Die Schulbank teilt er sich mit dem Mädchen Biggi, was den beiden, obwohl es noch keine Liebe ist, einen kleinen Vorgeschmack darauf gibt. Ebenso wie Tom hat auch der Fluss-Streuner Bartel Hacker viele Flausen im Kopf, die sie zusammen in die Tat umsetzen. Sie klauen dem Totengräber Altpapier für den Schwarzmarkt und lassen den Lehrer prügeln bis ihm selbst die Lust vergeht. Die Kinder erziehen sich selbst in einer Zeit die ihnen so viel Freiheit gibt, wie keiner Generationen danach je wieder zuteil wurde. Ernst wird es als Tom die Nähmaschine seiner Tante beschädigt. Die Existenzsicherung der Familie ist dadurch in Gefahr. Und auch der einarmige Kriegsversehrte Ami Joe (Twains Indianer Joe) bereitet den beiden Jungen Sorgen. Sie beobachten ihn durchs Fenster beim Mord an seinem Schwarzhändler-Komplizen Wastl. Obwohl Tom und Hacke einen Freundesschwur leisten, niemandem davon zu erzählen, schreiten sie ein als Ami Joe einen Unschuldigen hinhängt um seine Tat zu verschleiern. Am Ende wendet sich alles zum Guten, sowohl in Sachen Nähmaschine als auch mit dem Mordfall, und die Schwarzmarktzigaretten von Ami Joe kommen dem Roten Kreuz zu gute.

Drehorte

Drehorte waren unter anderem Mühldorf in Oberbayern, sowie das österreichische Braunau und Passau in Niederbayern. So sind die Darsteller beispielsweise auf einem improvisierten Boot auf dem Inn zu sehen und erleben eine wilde Fahrt im Leiterwagen, welche in einer Passauer Altstadtgasse in Szene gesetzt wurde. Auch in den Innauen wurden Aufzeichnungen gemacht.

Darsteller

Regisseur Norbert Lechner entschied sich, bei seinem zweiten Langfilm nach „Toni Goldwascher“ (2007), Laienschauspieler mit den Titelrollen zu besetzen. Die frischen Gesichter der drei Hauptdarsteller Tom, Hacke und Biggi wurden aus 2.000 Kindern ausgewählt. Die Wahl fiel auf die folgenden Drei: Der 1999 geborene Benedikt Weber aus Rotthalmünster im Landkreis Passau verkörpert das Waisenkind Thomas Sojer. Xaver-Maria Brenner (geboren ebenfalls 1999) aus Johanniskirchen im Rottal gibt dessen Freund Bartel Hacker. Schließlich wird das Trio von der 2002 geborenen Julia Forstner aus Eichendorf (Landkreis Dingolfing-Landau) als Biggi komplettiert. Fritz Karl, der unter anderem aus „Wer früher stirbt, ist länger tot“ bekannte Schauspieler leiht dem Bösewicht Ami Joe sein Gesicht und bringt deutlich mehr Erfahrung sowie Popularität mit als seine kleinen Kollegen. Nichtsdestotrotz wirken die Kinder nicht wie Laien und verleihen dem Film durch ihren echten Ausdruck, die echte Furcht und Gaudi sowie ihren bayerischen Dialekt, Authentizität.

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