Ungarischer Enzian

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ungarischer Enzian am Großen Arber

Der Ungarische Enzian oder Pannonische Enzian (Gentiana pannonica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae).

Beschreibung

Die zwanzig bis sechzig Zentimeter hohe Pflanze hat länglich-eiförmige Blätter und trüb rotviolette Blüten.

Vorkommen

Der Ungarische Enzian blüht von Juli bis August in subalpinen Magerrasen, Hochstaudenfluren und Latschengebüschen auf frischen, kalkarmen, modrig-humosen Lehmböden. Die nach der Bundes-Artenschutzverordnung besonders geschützte und in der Roten Liste Deutschland als gefährdet eingestufte Art kommt in Deutschland nur in den Alpen und im Bayerischen Wald vor. Bereits 1860 schrieb Otto Sendtner, dass diese Art hier zur Gewinnung von Wurzelschnaps von Wurzelgräbern ausgerottet werde. Nach Aufgabe der Beweidung der Schachten gab es dort vorübergehend Bestandszunahmen.

Nach längerer Vorbereitung wurde von Dr. Willy Zahlheimer von der Oberen Naturschutzbehörde in Landshut eine Anpflanzung am Arberrücken vorgeschlagen und befürwortet. So wurden im Laufe von drei Jahren von einem Restvorkommen am Großen Arber einzelne Samenkapseln entnommen und zu kleinen Pflänzchen herangezogen. Auf der Hochfläche Enzian (1285 Meter) setzte 2013 der Präsident des Bayerischen Wald-Vereins, Staatsminister Helmut Brunner mit einem Pflanztrupp vier kleine Exemplare, um den Bestand zu stabilisieren.

Literatur

  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Eugen Ulmer, Stuttgart, 5. Aufl. 1983, ISBN 3-8001-3429-2
  • Rosi Wagenstaller: Damit der Enzian wieder auf dem Enzian blüht. Präsident Helmut Brunner und Georg Jungwirth setzen Enzian-Pflanzen. In: Der Bayerwald, Ausgabe 3/2013 (S. 40-42)

Weblinks