Ursula Reutner

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Prof. Dr. Ursula Reutner

Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Reutner (* 6. Oktober 1975 in Bayreuth) ist eine deutsche Sprachwissenschaftlerin und Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Sprach- und Kulturwissenschaft an der Universität Passau.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur 1994 am Richard-Wagner-Gymnasium in Bayreuth studierte Reutner als Stipendiatin der Bayerischen Begabtenförderung bis 2000 Italianistik, Hispanistik & Anglistik an der Universität Bamberg. Daran anschließend absolvierte sie bis 2001 ein Postgraduiertenstudium an der Université Paris IV Sorbonne. Praktika führten sie während ihrer Studienzeit unter anderem an das Goethe-Institut in Chennai in Indien und an die deutschen Botschaft in Quito in Ecuador. Zudem arbeitete sie als Dolmetscherin auf internationalen Messen. In Bamberg leitete sie die Hochschulgruppe von Amnesty International.

Von 2001 bis 2007 arbeitete sie am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft an der Universität Augsburg. Dort wurde sie 2004 mit einer Arbeit über Sprache und Identität promoviert. Die Habilitation folgte 2007 mit einer Schrift zu Sprache und Tabu. Forschungs- und Lehraufträge führten sie währenddessen wiederholt nach Frankreich, Italien, Spanien, Kanada, Mexiko, Argentinien und Brasilien.

Von 2007 bis 2008 vertrat sie den Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, bevor sie 2008 einen Ruf an die Universität Passau annahm. Dort ist sie seit 2009 Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Sprach- und Kulturwissenschaft (zunächst Professur für Romanische Sprachwissenschaft) sowie seit 2010 wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Interkulturelle Kommunikation. Einen Ruf auf den Lehrstuhl für Übersetzungswissenschaft/Französisch der Universität Heidelberg lehnte sie 2011 ab, einen Ruf auf den Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft der Universität Paderborn 2014. Von 2014 bis 2018 war Reutner zudem Vizepräsidentin für Internationale Beziehungen der Universität Passau.

Im Mai 2016 erhielt sie auf Vorschlag der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universidad del Salvador (USAL) in Buenos Aires die Ehrendoktorwürde der argentinischen Universität. Reutner zeichne sich durch herausragende Forschung im Bereich der interkulturellen Kommunikation und beachtliche Aktivitäten zur Förderung der internationalen Vernetzung aus, so die Begründung der dortigen Universitätsleitung. Reutner hatte 2009 maßgeblich zur Einrichtung eines Doppelabschlussprogramms der Universität Passau und der USAL im Bereich Kulturwirtschaft/International Cultural and Business Studies beigetragen, das deutschlandweit den einzigen deutsch-argentinischen Doppelabschluss auf Bachelorebene bietet. Sie war damit die erste Ehrendoktorin der Facultad de Sciencias Económicas y Empresariales und zugleich eine der wenigen Frauen, die diese Würdigung von der USAL bisher erhielten.

Bei der Wahl des neuen Präsidenten der Universität Passau am 17. Juli 2020 trat Reutner gegen Amtinhaberin Prof. Dr. Carola Jungwirth und Prof. Dr. Ulrich Bartosch an, wobei sich Bartosch durchsetzen konnte.

Bei der Stadtratswahl 2020 kandidierte sie auf Platz 31 der Passauer Liste.

Auszeichnungen

  • Prix Germaine de Stael des französischen Botschafters in Berlin (2006)
  • Elise-Richter-Preis des Deutschen Romanistenverbandes (2005)
  • Ehrendoktorwürde der Universidad del Salvador, Buenos Aires

Literatur

Weblinks