Urwaldsteig

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Nationalparkleiter Karl-Friedrich Sinner (2.v.l.) bei der Eröffnung des Urwaldsteigs
Der unbefestigte Weg um den Hochberg
Das Felsgebiet Johannisruh

Der Urwaldsteig ist ein 2009 eröffneter Wanderweg um den Hochberg bei Bayerisch Eisenstein im Nationalpark Bayerischer Wald.

Geschichte

Eröffnet wurde der Urwaldsteig bei Bayerisch Eisenstein am 23. Juli 2009 von Bürgermeister Thomas Müller und Nationalparkleiter Karl-Friedrich Sinner. Die Patenschaft für den Urwaldsteig hat die Lebenshilfe übernommen. Zwei Gruppen der Lebenshilfe haben insgesamt 144 Arbeitsstunden geleistet, um den Weg begehbar zu machen. Dabei wurden sie unterstützt von Mitarbeitern des Nationalparks Bayerischer Wald.

Verlauf

Ausgangspunkt ist der Wanderpark im Ortszentrum von Bayerisch Eisenstein; wer von hier dem Wanderweg mit dem Symbol „Maus“ folgt, erreicht nach rund 1,5 Kilometern den Einstieg in diesen Rundweg. Eine Infotafel mit deutscher, englischer und tschechischer Beschriftung klärt über den Erlebnisweg auf. Der Hochberg-Gipfelbereich auf rund 940 Metern ist der höchste Punkt, den Wanderer auf dem Urwaldsteig erreichen.

Ganz unbeschwerlich ist der auf rund zwei Stunden Gehzeit kalkulierte Weg nicht: An die 300 Höhenmeter sind zu überwinden, es geht auch mal durch etwas schwierigeres Gelände und man muss über den einen oder anderen quer liegenden kleinen Baum steigen. Es wurde aber nichts befestigt oder ausgebaut, man hat nur einen Pfad freigeräumt bzw. -geschnitten, der zum Teil auf alten Rückegassen verläuft. Ein Höhepunkt ist der Abschnitt, der durch das 1939 ausgewiesene, 1997 im erweiterten Nationalpark Bayerischer Wald aufgegangene ehemalige Naturschutzgebiet Johannisruh mit seinen mächtigen Felsformationen führt.

Natur

Seit der Borkenkäfer die Fichten, die früher den Blick verstellten, in nadellose Gerippe verwandelt hat sieht man vom Gipfel des Hochbergs aus den Arber in voller Größe. Gleich daneben wuchert allerdings bereits kräftiger Jungwuchs und bei genauerem Hinsehen entdeckt man auch überall zwischen den abgestorbenen Bäumen wieder kleine Pflänzchen. Der Hochberg-Gipfelbereich ist einer der Bereiche auf dem Weg, der am stärksten die Wildnis-Aura verströmt: kreuz und quer durch- und übereinander liegende Baumleichen, dazwischen Sträucher, Blumen und auch dichte Ansammlungen sattgrüner, junger Fichten. Der Bereich Hochberg war eine der ersten Naturzonen, die im NP-Erweiterungsgebiet ausgewiesen wurden. Hier findet schon einige Jahre kein menschlicher Eingriff mehr statt.

Literatur