Valentin Treml

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Valentin Treml mit der rumänischen Zeitung, die groß über sein Engagement in Rumänien berichtet. − Foto: Wojczenko

Valentin Treml (* 21. Dezember 1940 in Bodenmais) kümmert sich um Kriegsgräber in Rumänien.

Leben und Wirken

Treml war Ministrant und ging vom elften bis 13. Lebensjahr auf die Klosterschule in Furth bei Landshut. Die entsandte Schüler an das Instituto fratelli maristi in Turin, eine Klosterschule. Seine Eltern hätten insgeheim gehofft, dass eines ihrer zehn Kinder in einem Kloster unterkommt. Mit 13 ging Treml nach Italien und kehrte vier Jahre später nach Bodenmais zurück. Neben der Unterrichtssprache Französisch hatte er in Turin Italienisch, Englisch und Spanisch gelernt.

Er machte in Zwiesel 1962 das Abitur und ging zur Bundeswehr, wo er bis zur Pensionierung blieb. Durch seine Arbeit lernte er ganz Deutschland kennen und brachte es bis zum Oberstleutnant. Seit 35 Jahren engagiert er sich beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für Versöhnung und Freundschaft. Seit 15 Jahren lebt Treml in Abtswind in Unterfranken, kommt jedoch mehrmals im Jahr nach Bodenmais, wo sein Bruder Ernst lebt. 1965 heiratete er Ingrid Richter, deren Vater in Bodenmais eine Zahnarztpraxis hatte. Nach ihrem Tod lernte er in Rumänien seine zweite Frau Margareta kennen. Treml hat drei Söhne aus erster Ehe.

Engagement in Rumänien

Eine Umbettungsaktion brachte den gebürtigen Bodenmaiser Valentin Treml im September 1998 zum ersten Mal nach Rumänien. Heute ist er mit einer Rumänin verheiratet und setzt sich für die Freundschaft zwischen Rumänen und Deutschen ein - vor allem mit Hilfe der Musik.

Dass sich ein deutscher Oberstleutnant a.D. für Rumänien begeistert, deutsche Kapellen zum Militärmusikfestival nach Braila holt und mit dem Domchor aus Jassj auf Bayerntour geht, erstaunt selbst die Rumänen. Dabei war es gerade Rumäniens militärische Nichteinmischung, die Treml 1968 an dem Land faszinierte.

Es sollten 30 Jahre vergehen, bis er in das Land reiste. Bis 1989 war es Bundeswehrangehörigen unmöglich, bis 1996 ließ ihm die Arbeit keine Zeit. 1998 erhielt Treml einen Anruf aus der Zentrale des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Für eine Umbettungsaktion in Rumänien benötigten man einen Dolmetscher. Zu dem Zeitpunkt sprach Treml zwar noch nicht Rumänisch, aber drei andere romanische Sprachen. Treml brach zu seiner ersten Umbettungsaktion auf. Etwa 3000 Gefallene versetzten sie bei ihren Einsätzen, weil sie Straßen oder Häusern weichen mussten.

Valentin Treml hat das Land wegen seiner Schönheit und die Rumänen wegen ihrer Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft ins Herz geschlossen. Er erinnert sich gut, wie er bei seinem ersten Besuch mit seinem Auto mitten in der Nacht einen Totalschaden erlitt. Wie die Leute in dem kleinen Dorf ihn zu sich einluden, verköstigten und beherbergten. Er ist heute noch eng befreundet mit ihnen. Und er ist seit acht Jahren mit einer Rumänin verheiratet. Margareta, 53, Gymnasiallehrerin in Jassj, der zweitgrößten Stadt Rumäniens.

Weil sie im Gegensatz zu Treml noch berufstätig ist und sich um ihre Mutter kümmert, verbringt Treml etwa die Hälfte des Jahres in Jassj. Er singt dort im Domchor. Musik ist seit seiner Jugend seine Leidenschaft, als er in Zwiesel im Schülerchor sang und in Bodenmais im Kirchenchor. Heute nutzt er seine Kontakte für die deutsch-rumänische Sache. So fragt er fürs Internationalen Militärmusikfestival in Braila bei deutschen Kapellen an und betreut und dolmetscht für die Gruppen, wenn sie nach Braila kommen. Und er hilft, die rumänischen Musiker nach Deutschland zu holen wie zum Beispiel zum Militärmusikfestival in Bayreuth. Außerdem organisierte er eine elftägige Konzerttour durch Bayern. Passau, München, Bayreuth, Würzburg, Abtswind standen auf dem Tourplan.

Literatur