Verlagsgruppe Passau

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Das Gebäude der Mediegruppe Bayern in Passau-Sperrwies

Die Mediengruppe Bayern ist ein europäisches Medienunternehmen mit Sitz in Passau. Sie ist ist einer der größten Herausgeber regionaler Tageszeitungen in Europa mit mehr als 4.960 Mitarbeitern. Sie ist in Deutschland vertreten und erreicht täglich mehr als acht Millionen Leser. Mit 39 Tagestiteln und neun Wochentiteln gehört die Mediengruppe Bayern mit mehr als vier Millionen Exemplaren (Tages- und Wochenzeitungen) zu den größten Herausgebern von Regionalzeitungen in Europa.

Gründer der Mediengruppe Bayern ist Dr. Hans Kapfinger (†), derzeitige Geschäftsführer sind Alexander Diekmann und Simone Tucci-Diekmann.

Geschichte

Im Jahr 1946 von Dr. Hans Kapfinger gegründet und Jahrzehnte nur auf die Region Niederbayern beschränkt, expandiert die Gruppe unter Franz Xaver Hirtreiter ab 1988: Er leitet die Expansion nach Osten ein und stellt damit die Weichen für die Entwicklung zu einem europäischen Medienkonzern. 1990 wurden lokale Wochen- und regionalen Tageszeitungen in der Tschechischen Republik gekauft, 1991 erwarb die Verlagsgruppe die Mehrheit am Landesverlag Linz (Österreich) und damit an der Oberösterreichischen Rundschau, der größten regionalen Wochenzeitung Österreichs. Mit diesen ersten Auslandsbeteiligungen wuchs der Umsatz der Gruppe von rund 100 Millionen D-Mark auf rund 400 Millionen D-Mark, die Mitarbeiterzahl von rund 780 auf rund 2.400.

1992 wurden das Institut für Journalistenausbildung & Kommunikstionsforschung an der Universität Passau und die Euro-Druckservice AG (EDS) gegründet, in der die Druckaktivitäten der Mediengruppe in Deutschland, Österreich, Polen und in der Tschechischen Republik gebündelt sind. Das Engagement des Konzerns in Polen begann 1994. Von der französischen Hersant-Gruppe werden Anteile an neun polnischen Regionalzeitungen übernommen. Die Polskapresse wurde in den folgenden Jahren zu einem der bedeutendsten Zeitungsverlage Polens aufgebaut. Sie ist 2007, gemessen an Umsatz und Mitarbeiterzahl, die größte Landesgruppe der Mediengruppe. Erstmals 1997 erzielte die Mediengruppe einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro und beschäftigte 5.500 Mitarbeiter in vier Ländern.

Die Mediengruppe Bayern stieg 1998 beim Genueser Zeitungsverlag „Il Secolo XIX“ ein und fasste damit als erster deutscher Verlag bei einer regionalen Tageszeitung in Italien Fuß. Gemeinsam mit den italienischen Partnern bei „Il Secolo XIX“ wurde eine neue Zeitungsdruckerei im Genueser Stadtteil San Biagio geplant und gebaut. Die Anteile wurden nach drei Jahren wieder verkauft.

Engagiert ist der Konzern seit 1999 in der Slowakei: Zunächst wurde die ostslowakische Tageszeitung Luc gekauft, wenig später weitere slowakisch- und ungarisch-sprachige Tages- und Wochenzeitungen im Land. Ein Jahr später wurden diese Titel in ein Joint-Venture mit der SME-Gruppe eingebracht und ein gemeinsamer, im ganzen Land tätiger Verlag für Tages- und Wochenzeitung gegründet.

Das Passauer Medienunternehmen hatte 2014 die Heimatzeitungen "Südostbayerische Rundschau", "Trostberger Tagblatt", "Traunreuter Anzeiger", "Reichenhaller Tagblatt" und "Freilassinger Anzeiger" gekauft und so das Verbreitungsgebiet der Passauer Neuen Presse und ihrer Lokalausgaben vom Bayerischen Wald bis in die Alpen deutlich vergrößert. Seit Januar 2017 gehört auch das gesamte Verbreitungsgebiet des Donaukuriers zur Mediengruppe Bayern. Das ostbayerische Medienhaus erwarb zum 1. Januar 2017 die Donaukurier Verlagsgruppe in Ingolstadt. 2021 übernimmt die Mediengruppe die Mittelbayerische Zeitung in Regensburg.

Die Aktivitäten der Gruppe werden seit dem Jahr 2000 unter einer gemeinschaftlichen Holding der Verlagsgruppe Passau GmbH zusammengefasst. Verleger Dr.Dr. Axel Diekmann übernahm 2003 die Geschäftsführung der Verlagsgruppe Passau und der Neue Presse Verlags-GmbH. Er führt das Unternehmen gemeinsam mit Roland Rager bis 2008. Zum 1. Januar 2009 gab Dr.Dr. Axel Diekmann, der von seinem Schwiegervater und Gründer der PNP, Dr. Hans Kapfinger, im Jahr 1984 in die verlegerische Mitverantwortung genommen worden war, und 2003 die Geschäftsführung über das mittlerweile international operierende Verlagshaus übernommen hatte, das Ruder an seine Tochter Simone Tucci-Diekmann und seinen Sohn Alexander Diekmann ab. Weil mittlerweile drei große Zeitungen aus verschiedenen Regierungsbezirken unter dem Dach der Verlagsgruppe versammelt sind, wird die Verlagsgruppe Passau 2022 in Mediengruppe Bayern umbenannt.

Konzernstruktur

Zu der Gruppe gehört die Passauer Neue Presse GmbH, der Donaukurier in Ingolstadt und die Mittelbayerische Zeitung in Regensburg sowie neun regionale Anzeigenblätter (Am Sonntag, Wochenblatt extra, BGL Panorama & Anzeigenpost, Altbayerische Heimatzeitung, IZ Ingolstädter Zeitung, Ihre Zeitung extra, Amper-Bote, Bayerisches Taferl, Rundschau) und regionale Radiosender, an denen sie mit unserRadio im Landkreis Deggendorf und Funkhaus Passau, Radio IN in Ingolstadt und das Funkhaus Regensburg, beteiligt ist.

Neben der Passauer Neue Presse GmbH gehört zu dem Konzern die Donaukurier GmbH und die Mittelbayerische GmbH.

2015 ordnet die Mediengruppe Bayern ihre strategischen Schwerpunkte neu. Sie verkauft ihre sämtlichen Aktivitäten in der Tschechischen Republik. Auch ihr Engagement in der Slowakei beendete die Mediengruppe wieder. 2020 verkaufte sie ihre sämtlichen Verlagsaktivitäten in Polen. 2021 übernimmt die Medientruppe die Mittelbayerische Zeitung in Regensburg. 2022 wird die Verlagsgruppe Passau und die Mediengruppe Bayern umgenannt.


Engagement

Die Mediengruppe Bayern richtet jährlich im Medienzentrum Passau die Veranstaltungsreihe Menschen in Europa aus. Die bedeutende Veranstaltungen wird mit führenden Persönlichkeiten aus ganz Europa durchgeführt, die Passau und die Passauer Neue Presse in den internationalen Fokus rücken.

In der im Jahre 1967 gegründeten Stiftung der Passauer Neuen Presse, vormals Dr. Hans Kapfinger-Stiftung, ist in der Satzung als Stiftungszweck angeführt die Fortführung der Passauer Neue Presse, die Unterstützung ihrer alten, invaliden (ehemaligen) Angehörigen, die Förderung des journalistischen Nachwuchses sowie die Förderung von Jugend, Sport, Kunst, Wissenschaft, Literatur, Journalismus und Brauchtum im Verbreitungsgebiet der Passauer Neue Presse. Alle Beiträge werden für die Region verwendet. Dabei haben sich in der Vergangenheit die drei Schwerpunkte Soziales, Kultur und Journalistenausbildung herausgebildet. Allein in den letzten vierzehn Jahren wurden über 4.100.000 Euro für diese Stiftungszwecke ausgeschüttet. (Stand 2016)

Kontakt

Alle Kontaktdaten und Ansprechpartner der Passauer Neue Presse GmbH finden Sie hier:

Weblink

Internet: [1]

Literatur