Versöhnungskirche (Passau)

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Die Versöhnungskirche in Passau-Neustift.

Die Versöhnungskirche ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Passau Sankt Matthäus in Passau-Neustift. Sie liegt an der Neustifter Straße und umfasst rund 1.120 Gemeindemitglieder. Die Kirche ist ein moderner Bau aus dem Jahr 1967.

Architektur

Zu den Besonderheiten der Kirche zählt die Glockenstube, die den Turm ersetzt. Dass die Besucher das Geläut der insgesamt drei Glocken von den Sitzplätzen aus sehen können, fasziniert nicht nur Kinder. Auch das symmetrisch ausgerichtete Zeltdach, das aus einer Holzkonstruktion besteht, und die künstlerische Ausgestaltung des farbigen Kirchenfensters aus Gussglas beeindrucken.

Geschichte

Hintergrund

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Evangelischen Christen in den Stadtteilen Neustift, Heining, Rittsteig und Schalding durch die zuziehenden Flüchtlinge stark an. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche wurde aufgrund einer 'langen Odyssee' zu wechselnden Gottesdienstorten immer lauter: Die Gläubigen feierten zuerst in der Lagerkirche des Lagers Schalding, danach in der Pfarrkirche Heining und dann in der Sigismundkapelle in Neustift. Nach deren Abriss zogen sie in die Schule Neustift um. In der Folge beschloss man den Bau einer eigenen Kirche für Heining-Neustift.

Bau

Schon im Jahr 1959 wurde das Grundstück für den Bau der Kirche im damals noch eigenständigen Heining erworben. Ein Jahr später wurde ein Kirchenbauverein unter der Leitung von Herrn Tesch gegründet, der Gelder für den Bau der Kirche sammelte. Es dauerte jedoch noch sieben Jahre, bis der Kirchenbau genehmigt wurde: Sechsmal lehnte der Landeskirchenrat ab und forderte immer wieder Nachweise, zum Beispiel über Finanzen, Bedarf und Zukunftsperspektive. Erst nach der siebten Eingabe kam im Jahr 1966 schließlich das Ja aus München zur Errichtung des damals 500.000 DM teuren Gotteshauses, welches die Evangelischen Christen lange herbeigesehnt hatten.

Den ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für den Bau der Versöhnungskirche gewann der Wiener Architekt Rollwagen. Das Passauer Büro Wörlen übernahm die Bauaufsicht und setzte den Entwurf um. Im März 1967 begannen die Bauarbeiten, am 07.05.1967 fand die Grundsteinlegung statt – und am 2. Adventssonntag 1967 schließlich, nach neunmonatiger Bauzeit, die Einweihung der neuen Kirche durch Regionalbischof Hermann Bürckstümmer. Um den Bau verdient gemacht hat sich auch der evangelische Pfarrer Herbert Hartnik.

Der Gemeinderaum der Versöhnungskirche ist der Form eines Zeltdaches nachempfunden. Am 30.04.1972 fand die Weihe der Orgel in der Versöhnungskirche statt. Die Orgel der Versöhnungskirche erbaute der Ludwigsburger Orgelbauer Walcker.

Namensfindung

Im Vorfeld war über verschiedene Namen diskutiert und abgestimmt worden. Zur Auswahl standen Versöhnungskirche, Thomaskirche, Reformationsgedächtniskirche, Jesus Christus-Kirche, Kreuzkirche, Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Lutherkirche und Erlöserkirche.

Die Wahl fiel jedoch auf den Namen Versöhnungskirche. Grundlage für den Namen war das Bibelwort aus dem 2. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 5, Vers 19: 'Gott versöhnte in Christus die Welt mit sich selber und rechnete ihnen die Sünde nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort der Versöhnung.' Im Hinblick darauf, dass sich die neue Evangelisch-Lutherische Gemeinde inmitten einer Römisch-Katholischen Mehrheit befindet ist dieser Name besonders passend und ruft zu einem friedlichen Miteinander auf.

Veranstaltungen

Mit der Projektreihe 'Kunst und Kirche' bietet die Versöhnungskirche Künstlern immer wieder eine Plattform. Die Pfarrstelle an der Versöhnungskirche ist mit dem Eintritt von Dieter Martin, dem langjährigen stellvertretenden Dekans´ und Pfarrer an der Versöhnungskirche, jedoch bis auf Weiteres vakant.

Literatur

Weblinks