Viseon Bus GmbH

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Das Buswerk in Pilsting sollte weiter bestehen - unter dem neuen Namen der Viseon Bus GmbH.Foto:Viseon/Birgmann
Geschäftsführer Joachim Reinmuth.Foto:Birgmann

Die Viseon Bus GmbH ist ein Omnibushersteller. Das Unternehmen wurde am 1. Juli 2008 gegründet, um die ehemalige Neoplan-Busfertigung in Pilsting zu übernehmen und die Produktion von Omnibussen am Standort Pilsting weiterzuführen. Am 1. April 2009 startete das Werk seine Produktion. Am 26. April 2013 meldete Viseon Insolvenz an.

Vorgeschichte

Am 1. Dezember 1973 wurde das Werk 2 der Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG in Pilsting feierlich eingeweiht, um hier Busse der Marke Neoplan herzustellen. Der erste in Pilsting gebaute Bus ND6 gehört heute zum Museumsbestand des Auwärter-Museums in Landau an der Isar. Schon ab 1977 wurden hier mehr Busse produziert als im Stammwerk in Stuttgart-Möhringen. Nach nur sieben Produktionsjahren am Standort Pilsting konnte 1980 der 2.500ste dort gefertige Neoplan übergeben werden. 2001 wurde Auwärter durch die MAN Truck & Bus AG übernommen. 2008 gab MAN bekannt, dass in diesem Werk künftig keine Serienfertigung von Neoplan-Omnibussen mehr stattfinden sollte.

Gründung von Viseon

Nachdem die MAN Nutzfahrzeuge AG im Frühjahr 2008 angekündigt hatte das Neoplan-Werk in Pilsting aufzugeben, verhandelte der ehemalige Neoplan-Geschäftsführer Joachim Reinmuth mit MAN, um die Produktion unter dem Dach eines neuen Unternehmens weiter zu führen - das Ergebnis war die Viseon Bus GmbH.

Im Februar 2009 wurden nach langen Verhandlungen die Verträge mit MAN unterzeichnet. Ab dem 1. April 2009 ging das neue Unternehmen Viseon in Produktion. Dafür wurden Teile des Grundstücks sowie die Hauptfertigungshalle mit einer Fläche von 20 000 Quadratmetern von Neoplan übernommen.

Gesellschafter

Joachim Reinmuth ist geschäftsführender Gesellschafter der Viseon Bus GmbH, der auch die Kapitalmehrheit hält. Ein weiterer Gesellschafter und zweiter Geschäftsführer ist der bisherige Leiter der Bustechnik der MAN Bus Ernö Bartha. Mit einer Minderheitsbeteiligung ist die MAN Nutzfahrzeuge AG engagiert.

Der Prototyp C 10 (Foto: Gregor Wolf)

Geschäftsfelder

Viseon vertreibt und fertigt Oberleitungsbusse auf Basis des früheren Neoplan Electroliner. Zudem vertreibt das neue Unternehmen die Flughafenbusse der Marke Neoplan. Zusätzlich ist als eigenständiges Standbein die Veredelung von Reisebussen nach individuellem Kundenwunsch geplant. Auch das Entwickeln von eigenen Produkten wird angestrebt. Ziel ist es in einigen Jahren Viseon-Busse auf den Markt zu bringen. Neben dem Aufbau der Vertriebs- und Service-Infrastruktur wird im Rahmen der Umstrukturierung der Produktionsanlagen die einst von Neoplan nach Plauen verlagerte Rohbaufertigung wieder nach Pilsting zurück geholt.

Prototyp C 10

Charakteristisch für den bis zu 41 Personen fassenden Bus ist das Viseon-„V“. Nicht nur von außen ist es ein Erkennungszeichen, auch innen findet sich das „V“ in vielen Details wieder. Auf der technischen Seite setzt man auf bewährtes Know-How und die Ausnutzung neuer Möglichkeiten. LED-Licht spielt eine große Rolle: nicht nur bei Blinkern, Innenbeleuchtung oder Rückleuchten, sondern auch beim Tagfahrlicht. Eine weitere Neuerung ist der „open space“-Bereich im hinteren Teil des Busses. Dort ist ein Reise-WC sowie eine Küchenzeile untergebracht, dank eines erhöhten Dachfensters können auch Personen mit 1,90 Meter Körpergröße ohne Probleme aufrecht stehen. Dies gibt es derzeit bei keinem anderen Hersteller. Der Midibus ist mit 10,4 Metern Länge relativ kurz für einen Bus, doch das ist den Kundenwünschen geschuldet. So wolle man sich als Premiumhersteller, der auf die Befriedigung individueller Kundenwünsche setzt, auf dem Weltmarkt etablieren. Mit dem C 10 ist die Komplettfertigung in Pilsting zurück. Ein Faktum, das „den Standort Pilsting langfristig sichert“, so Geschäftsführer Bartha. Das neue Modell ist nicht nur der erste Bus, den die Firma Viseon komplett selbstständig entwickelte und nun baut, sondern auch seit acht Jahren die erste Serie, die komplett in Niederbayern gefertigt wird.

Neben dem C 10 werden in Pilsting zur Zeit vor allem Flugzeugbusse produziert, ein Segment, was man von Neoplan übernommen hat. Noch ist dieser Bereich das Hauptstandbein von Viseon, doch schlägt der C 10 ein, könnte sich das bald ändern. Im Juni 2010 wurde das erste Exemplar ausgeliefert.

Mitarbeiterstab

Das Unternehmen startete mit 215 Mitarbeitern, 174 davon ehemalige Neoplan-Beschäftigte, weitere 21 ehemalige Neoplan-Auszubildende sowie einige neu eingestellte Mitarbeiter. Trotz der Wirtschaftskrise und Kurzarbeitsmaßnahmen sollte der Mitarbeiterstand gehalten und mittelfristig sogar ausgebaut werden. Am 26. April 2013 meldete Viseon jedoch Insolvenz an. Ein neuer Investor wurde seither nicht gefunden. Die verbliebenen 280 Mitarbeiter in Pilsting erhielten zum Ende des Monats Juni 2013 ihre Kündigung.

Literatur

Weblinks