Volksschule Wiesing

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Die Arbeiter vor dem neu errichteten Schulgebäude im Jahr 1949.
Vom Dachstuhl aus hatte man eine gute Sicht zur Wiesinger Dorfkirche.
Die Helfer auf dem fertig errichteten Dachstuhl des Schulgebäudes.

Die Volksschule Wiesing war bis zu ihrer Auflösung 1972 eine Schule in Wiesing. Heute befinden sich hier Sozialwohnungen.

Geschichte

Nach dem Krieg

Zum Kriegsende 1945 hat sich im Bereich Wiesing eine militärische Einheit aufgelöst und einen Teil ihrer Waffen im Schulhaus abgelagert. Das Gebäude wurde von den Amerikanern gestürmt und auf Grund der vorgefundenen Waffen in Brand gesteckt. In einem unversehrt gebliebenen Schulsaal wurde der Unterricht wieder aufgenommen.

Anfang 1946 wurde auf Grund einer Bürgerbefragung festgestellt, dass ein Wiederaufbau des Schulhaues am bisherigen Standort nicht mehr gewünscht wird, sondern ein Neubau in der Nähe der Kirche erfolgen soll. Mit dem damaligen Grundstückseigentümer Xaver Graßl konnte, trotz einer bereits erfolgten mündlichen Zusage, zunächst keine Einigung erzielt werden, so dass mit den Grundstückseigentümern Gastwirt Brem und Landwirt Daffner über geeignete Grundstücke nordöstlich der Wiesermühle verhandelt wurde.

Bei einer erweiterten Sitzung am 20. Januar 1947 mit Landrat Irmler, Kreisbaumeister Pfeiffer, Regierungsbaurat Wiesinger vom Landbauamt Passau, sowie Blossersbergs Bürgermeister Maimer mit Gemeinderat Penzkofer fiel die Entscheidung mit knapper Mehrheit für das Grundstück Graßl in unmittelbarer Nähe der Kirche.

Nach langer Verhandlung kam schließlich eine Einigung zustande. Mit Urkunde des Notars Dr. Gerlach aus Viechtach vom 19. Juni 1947 erfolgte eine Grundstücksüberlassung von 1.979,54 qm oder 59,39 Dezimal.

Neues Schulgebäude

Mit dem Bau des Schulhauses wurde auf Grund eines Notariatsvertrages ohne eine Vermessung 1948 begonnen, so dass 1950 die Einweihung stattfinden konnte. Die Grundstücksvermessung mit Beurkundung konnte nach einem jahrelangen Rechtsstreit erst im Jahre 1958 erledigt werden.

Der Schulunterricht wurde 1945 wieder aufgenommen und erfolgte bis zur Fertigstellung des neuen Schulhauses im Jahr 1950 in einem unversehrt gebliebenen Schulsaal und in privat angemieteten Noträumen.

Die große Einweihungsfeier 1950 und der erste Schulunterricht im neuen Schulhaus ist auch heute noch vielen Wiesingern in freudiger Erinnerung.

Derzeitige Nutzung

Die dreiklassige Volksschule Wiesing wurde 1972 aufgelöst und nach Viechtach eingegliedert. Die leer stehenden Räumlichkeiten wurden bis zum Verkauf durch die Stadt Viechtach im Jahr 1981 an ein Architekturbüro von der Landjugend und teilweise auch von den übrigen Ortsvereinen genutzt.

Zwischenzeitlich zeigen die Ortsvereine auf Grund des Gebäudezustands und der zu erwartenden hohen Sanierungskosten kein Interesse mehr an dem Objekt und stehen geschlossen hinter einer neuen Planung. Die Dorfgemeinschaft würde es aber trotzdem begrüßen, wenn nach Jahren des Stillstandes zur Teilverbesserung des Ortsbildes auf dem Kirchplatz etwas geschehen könnte.

Mit dem Schulhausbau war bereits auch die Errichtung eines Lehrerwohnhauses geplant, welches aber erst im Jahr 1962 verwirklicht wurde. Es steht noch im Eigentum der Stadt Viechtach und wird seit der Auflösung der Volksschule Wiesing im Jahr 1972 als Sozialwohnungen vermietet.

Literatur