Waldrapp

Aus RegioWiki Niederbayern
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Ein Waldtrapp mit seinem Nachwuchs.
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Waldrappen im Formationsflug auf dem Weg nach Süden.

Der Waldrapp (Geronticus eremita) ist eine Ibisvogelart. Einst sehr häufig in Europa, starb er im 17. Jahrhundert aufgrund starker Bejagung aus. Derzeit laufen auch in Deutschland zahlreiche Wiederansiedlungsversuche.

Merkmale

Waldrappe haben ein nacktes, rotes Gesicht und einen ebenfalls roten, langen, nach unten gebogenen Schnabel. Hinterkopf und Nacken weisen verlängerte Federn auf; das Gefieder ist weitgehend schwarz mit leicht grünem Metallschimmer, die mittleren Oberflügeldecken schillern rötlich. Der Schnabel eines Waldrapps besteht aus einem durchbluteten Knochen, der mit verhornter Haut bespannt ist und Tastsinneskörper enthält.

Ausgewachsene wiegen bis zu 1,4 Kilogramm, erreichen eine Körperlänge von 65 bis 67 Zentimeter und können etwa 15 bis 20 Jahre alt werden. Weibchen sind etwas kleiner und leichter als Männchen.

Die Vögel überwintern in Italien; wohin sie ins Winterquartier fliegen müssen, dieses Wissen geben Altvögel weiter.

Wiedereinbürgerungsprojekt

Der Waldrapp ist in freier Wildbahn hochgradig gefährdet. Es gibt nur noch eine Kolonie in Marokko mit rund 200 erwachsenen Tieren. Im Mittleren Osten sind nur noch drei Vögel gesichtet worden. Die Jagd war im Mittelalter der primäre Grund für die Ausrottung der Waldrappe in Europa. In Burghausen läuft seit 2002 ein Wiederansiedlungsversuch, der vom Waldrappteam Burghausen betreut wird. Bereits 2004 gelang der erste Überwinterungszug in die Toskana. 2013 besteht die Kolonie in der Voliere am Brunnenfeld aus 17 Alt- und sechs Jungvögeln. 2015 soll daraus an der Burg zu Burghausen hinunter zur Salzach die erste freilebende Waldrappkolonie Europas entstehen.

Das Wappen der Gemeinde Beutelsbach zeigt vermutlich einen Waldrapp.

Literatur