Wallfahrtskirche Maria-Hilf (Vilsbiburg)

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Die Türme der Wallfahrtskirche

Die Wallfahrtskirche Maria-Hilf ist eine Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg in der Stadt Vilsbiburg im niederbayerischen Landkreis Landshut.

Geschichte

Die Wallfahrt geht auf den im italienischen Locarno geborenen Kaminkehrer Donat Orelli zurück. Er lebte in der Nähe von Vilsbiburg und errichtete 1668 auf einem Hügel zunächst ein Kreuz zu einem Kalvarienberg. 1686 wurde dort der Grundstein zu einer Rundkapelle gelegt. Sie wurde zum Dank für den Sieg über die Türken im Jahr 1683 erbaut, als eine Welle der Marienverehrung durch Europa ging. 1687 ließ Orelli dorthin ein Mariahilfbild zur Verehrung überführen.

Orelli, der mehrere Pilgerfahrten nach Rom unternahm, erhielt 1688 von Papst Innozenz XI. ein Schreiben, das jedem Wallfahrer nach Vilsbiburg für das Fest Mariä Himmelfahrt einen vollkommenen Ablass erteilte. 1691 wurde die Kapelle erweitert, und Orelli übernahm die Mesnerdienste, 1704 bekam die Kapelle ein Langhaus. Die Wallfahrtsseelsorge besorgten Kapuziner, und als Orelli 1734 starb, wurde er feierlich in der Kapelle beigesetzt. Später erfolgte eine neue Erweiterung der Kirche.

In der Säkularisation wurde das Kapuzinerkloster aufgehoben. 1830/1831 musste die barocke Wallfahrtskirche wegen Baufälligkeit abgetragen werden. 1832 bis 1836 entstand, zunächst noch ohne Türme, die jetzige Kirche, die während des gesamten 19. Jahrhunderts weiter ausgebaut wurde. 1846 kamen zur Betreuung der Wallfahrt Redemptoristen nach Vilsbiburg. 1880 erfolgte die Weihe der damals noch eintürmigen neuromanischen Kirche, 1885 war der zweite Turm vollendet. 1886 übernahmen erneut Kapuziner die Betreuung der Wallfahrer.

1999 mussten die Kapuziner die Wallfahrt an die Diözese zurückzugeben. Seit dem 1. September 2005 liegt die Wallfahrtsseelsorge in den Händen der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos. Von besonderer Bedeutung ist die Feier des Fatimatages an jedem 13. des Monats. Die Wallfahrtskirche ist zu den geprägten Zeiten, Advents- und Fastenzeit, seit jeher Beichtkirche.

Kunst

Die Eingangsseite der Wallfahrtskirche

Weithin sichtbar sind die beiden Türme und das große Mosaik der Schutzmantelmadonna im Giebel. Die Ausmalung des Innenraumes besorgte der Redemptoristenbruder Max Schmalzl. Der Hochaltar wurde um 1953 anhand eines Kupferstiches dem barocken Vorgänger nachgebaut. Im Mittelpunkt steht das Gnadenbild, eine Kopie des Passauer Mariahilfbildes. Nach dem Inventarverzeichnis von 1705 wurde das Bild von dem in Venedig geborenen Maler Daniel Bisani in Vilsbiburg gemalt.

Im rechten Seitenschiff befindet sich das Grab des Kapuzinerpaters Viktrizius Weiß. Dieser stand an der Spitze der Bayerischen Ordensprovinz der Kapuziner, bevor er sich 1908 in sein Lieblingskloster Vilsbiburg zurückzog, wo er 1924 starb. Das Grab des Wallfahrtsgründers Donat Orelli hat seinen Platz im Krippengang. Die Krippe enthält über hundert bekleidete Figuren aus der Zeit um die Jahrhundertwende. In der Kirche und in den Nebenräumen haben sich zahlreiche Votivtafeln erhalten.

Literatur

  • Susanne Hansen (Hg.): Die deutschen Wallfahrtsorte, Pattloch Verlag, Augsburg, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-629-00005-3

Weblinks