Walter Mauder

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Walter Mauder bei der Arbeit im Atelier (Foto: Stadtarchiv Zwiesel)
Wandmalerei von Walter Mauder an einem Haus in Passau
„Blauer Berg“, 1995, Kunstharz auf Faserplatte, 64x67 cm (Privatsammlung)

Walter Mauder (* 6. Dezember 1913 in Zwiesel; † 31. Dezember 1999 ebd.) war ein Zwieseler Künstler, der durch seine Glaskunst und Malerei den Bayerischen Wald über ein halbes Jahrhundert prägte.

Leben und Wirken

Als Sohn des Direktors der Glasfachschule Zwiesel, Professor Bruno Mauder und seiner Ehefrau Ella, geborene Reithuber wurde Walter Mauder das Handwerk bereits in die Wiege gelegt. Er besuchte die Oberrealschulen in Passau und Regensburg und studierte dann von 1933 bis 1936 an der Akademie für angewandte Kunst in München. Als Studienschwerpunkte wählte er Sgraffito, Mosaik und Freskomalerei sowie die kunsthandwerklichen Techniken von Hinterglasmalerei, Glasfenster und Grafik. Nach der Diplomprüfung kehrte er nach Zwiesel zurück und machte sich 1937 als freischaffender Künstler selbstständig. 1938 heiratete er Gisela von Rohden und wurde Vater der Töchter Monika und Gundel.

Als er nach seinem Kriegseinsatz von 1939 bis 1944 schwer verwundet wieder nach Zwiesel zurückkehrte, war es vor allem die Freihandglasherstellung nach eigenen und historischen Entwürfen, die ihm und seiner Frau Gisela von Rohden das Einkommen sicherten. 1944 begann er seine Lehrtätigkeit an der Glasfachschule Zwiesel. Bereits 1947 ging er erste Schritte in Richtung Malerei und war Mitbegründer der Donau-Wald-Gruppe, einer Künstlervereinigung mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, die die Funktion der Landschaft in ihrem Werk zu dem Namen inspirierte. Mit dieser Künstlervereinigung nahm er an etwa 140 Ausstellungen teil und präsentierte seine Werke in zahlreichen Galerien. Seine ganz besondere Spezialität wurde die Wandmalerei. Zahlreiche Gebäude in Bayern tragen außen oder innen seine Gemälde, Mosaiken sowie Intarsien in Holz und Stein. Er betätigte sich auch in der Hinterglasmalerei und bemalte Gläser sowie Bauernmöbel.
Zudem war Walter Mauder als Mitbegründer der Kunstsammlung Ostbayern im Spital Hengersberg im Jahr 1996 ein Mentor der ostbayerischen Kunst. Er hatte zuvor vergeblich erwartet, dass Hanns Egon Wörlen sein Museum Moderner Kunst in Passau für eine Dauerausstellung der Künstler der Donau-Wald-Gruppe nutzen würde.

Walter Mauder starb am 31. Dezember 1999 im Alter von 86 Jahren.

Werke

Während zu Beginn noch die naturalistische Auffassung im Mittelpunkt stand („Brand von Passau“), entfernte er sich immer mehr vom Gegenstand und entwickelte eine Bildauffassung, die Gegenständliches als Geometrie abstrahierte („Engelsfenster“). Weitere bekannte Werke Mauders sind „Dorf“, „Wald“ und „Der Obstgarten“.

Seine Werke der Glaskunst befinden sich im Ratskeller in Passau, in der Stadtpfarrkirche in Regen, in Dingolfing, Freyung, Straubing, Pfarrkirchen, Bodenmais, Tettenweis und in Zwiesel. Seine Werke der Malerei befinden sich im Oberhausmuseum Passau, in dem 1997 eine Retroperspektive stattfand, im Städtischen Museum Regensburg, in der Fränkischen Galerie in Nürnberg, in der Bayerischen Staatsgemälde-Sammlung München und im Städtischen Museum Burghausen.

Ausstellungen (Auswahl)

Auszeichnungen

Titel des Ausstellungskatalogs 2014 mit „Rosa Horizont“, 1976, Kunstharz auf Faserplatte, 70x85 cm (Sammlung Freilichtmuseum Finsterau)

Literatur