Wappen (Ortenburg)

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Das Ortenburger Wappen.

Das Wappen von Ortenburg ist seit 1808 das Erkennungszeichen des Marktes Ortenburg.

Beschreibung

Auf rotem Grund ein schrägrechter, silbener Wechselzinnenbalken.

Geschichte

Das Ortenburger Wappen orientiert sich am alten Wappen der Grafen von Ortenburg. Der Markt Ortenburg war seit dem Mittelalter bis 1805 Mittelpunkt der reichsunmittelbaren Grafschaft Ortenburg.

Das Siegel Graf Rapotos II. von Ortenburg mit der ältesten Darstellung mit dem Wechselzinnenbalken aus dem Jahre 1190.

Die Ursprünge des gräflichen Wappens reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Lange zeit galt das Wappensiegel Graf Gebhards aus dem Jahre 1268 als älteste Darstellung mit dem Wechselzinnenbalken. Neuere Forschungen weisen den gegenästigen Schrägbalken auch in den Reitersiegeln der Jahrzehnte davor nach. Die älteste bekannte Darstellung findet sich auf einem Siegel des späteren bayerischen Pfalzgrafen Rapoto II. von Ortenburg aus dem Jahre 1190.

Für die Jahre 1576 und 1577 sind zwei Siegelkonzepte für den Markt Ortenburg bekannt in Briefen an Kaiser Rudolf II. Diese zeigen einen zweigeteilten Schild, der oben den silbernen Wechselzinnenbalken auf rotem Grund und unten eine rote Burg auf silbernem Grund zeigt. Anscheinend wurde es aber nicht weiter verwendet.

Im Jahre 1811 war nach Auskunft der Gemeinde Ortenburg kein Wappen in Gebrauch. Der Wechselzinnenbalken erscheint erstmals im Bürgermilitärsiegel von 1808, dann in einer Zeichnung von 1812 und in der Bürgermeistermedaille aus dem Jahre 1819. Bis zu Beginn der 1960er war der Wechselzinnenbalken im Marktwappen horizontal dargestellt, erst später, dem neuen Dienstsiegel folgend, wurde dieser schräg gestellt. Es folgt damit wieder direkt dem Familienwappen der Grafen zu Ortenburg. Zur Feier des 450sten Reformationsjubiläums wurde im Jahre 2013 vom Gewerbeverein Ortenburg, der Marktgemeinde und der Gärtnerei Öller am Eingang der Passauer Straße, kurz vor dem Marktplatz, das Wappen mit Blumen dargestellt.

Siehe auch

Literatur

Fachliteratur

  • Stefan Wild: Das älteste Wappen der Grafen von Ortenburg. In: Ortenburg – Reichsgrafschaft und 450 Jahre Reformation (1563-2013), Ortenburg 2013 (S. 45-49).
  • Markus Lorenz: Der Übergang der Grafschaft Ortenburg an Bayern (1805) - Tradition und Umbruch in einer Adelsherrschaft, Diplomarbeit an der Universität der Bundeswehr München, Neubiberg 1996 (S. 44).
  • Walter Fuchs: Das Wappen der Grafen zu Ortenburg. In: Donau-Bote, Nr. 10, Vilshofen 1989 (S. 28-29).
  • Klemens Stadler: Die Wappen der niederbayerischen Landkreise und Gemeinden, Landshut 1960 (S. 113).

Zeitungsartikel

Weblinks