Wappen (Thyrnau)
Das Wappen von Thyrnau ist seit 1980 das Erkennungszeichen der Großgemeinde Thyrnau.
Beschreibung
Das Emblem entspricht dem Stammwappen der Watzmannsdorfer, dem bedeutendsten spätmittelalterlichen Adelsgeschlecht in der Gegend. Bis zu seinem Aussterben 1527 unterstand ihm die frühere Herrschaft Thyrnau, eine weit ausgedehnte Grundherrschaft, die später die Grundlage eines hochstiftischen Landgerichts bildete. Die Grablege der Familie befindet sich in der Pfarrkirche Kellberg; die besonders gut erhaltene Wappendarstellung auf einem Grabstein diente als Vorlage für das Gemeindewappen. Das Watzmannsdorfer Wappen wurde auch mit vier Distelblättern an einem Stiel (Farnkraut) auf Dreiberg beschrieben.
Geschichte
Der golden stilisierte Dreiberg und das ebenfalls goldene Dornengewächs auf schwarzem Hintergrund sollte das Wappen der 1972 gebildeten Gemeinde Thyrnau sein. Die Begründung: Dieses Wappen spiegle eine 1000-jährige Geschichte des Ortes wider, der damals die Erstsiedelei der Watzmannsdorfer war. Die Vorlage stammte vom Grabstein Degenharts I. von Watzmannsdorf in der Pfarrkirche Kellberg. Er hatte im 15. Jahrhundert gelebt und die Kirche erbaut. Kein anderes Symbol kann, so Heimatpfleger Erich Schätzl, die aus drei Altgemeinden bestehende Großgemeinde Thyrnau so gut darstellen wie die Watzmannsdorfer-Distel in schwarz und gold beziehungsweise gelb: In der Altgemeinde Donauwetzdorf lebe der Name der Watzmannsdorfer weiter, Thyrnau war der Ausgangs- und Zentralort der Watzmannsdorfer und in Kellberg befindet sich ihr Grab.
Dieser Idee von Erich Schätzl stimmte der Gemeinderat 1978 geschlossen zu. Die Gestaltung wurde dem Graphiker Max Reinhart übertragen. Seit 1980 schließlich führt die Gemeinde das Wappen.
Literatur
- Franz Stangl: Dreiberg und Distel als Symbol. In: Passauer Neue Presse vom 23. Juni 2012 (S. 40)
