Watten

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Watten (ugs. Wattn) ist ein bayrisches Kartenspiel, das zu dritt oder zu viert gespielt wird.

Spielprinzip

Jeder Spieler erhält nach dem Zufall fünf Karten zugeteilt. Die restlichen Karten kommen nicht ins Spiel. Beim Watten zu viert spielen gegenübersitzende Personen zusammen. Diejenige Partei, die die Mehrzahl der insgesamt möglichen fünf Stiche — also mindestens drei — erreicht, hat das Spiel gewonnen. Dabei gehört geschicktes Betrügen und Blitzen des Gegners zum guten Ton. Das ganze wird dann ein „halbstrenger Watterer“ genannt.

Es gibt auch die Variante „böhmisch Wattn“, bei der zusätzlich immer Farbe bedient werden muss.

Begriffe aus dem Wattn

  • der Max: der Herz-König, der höchste Trumpf
  • der Weli:[1] der Schellen-Siebener, zweihöchster Trumpf
  • der Soach: der Eichel-Siebener, dritthöchster Trumpf
  • d’Maschin: wenn ein Spieler alle drei Kritischn, also Max, Weli und Soach, gleichzeitig in der Hand hält
  • Geht’s?: Aufforderung an den Gegner das Spiel aufzugeben; will dieser weiterspielen, sagt er schauen.
  • d’Eisenbahner: die Zehner
  • da Hund hängt om: die Schellen-Sau (im bayrischen Blatt ist auf dem Rücken der Sau ein Hund zu sehen)
  • dant (eigentlich tant) nehmen, also dantn: einen billigen Stich machen, d. h. mit einer höherwertigen Karte der gleichen Farbe stechen, ohne einen Trumpf einzuwerfen.

Die Etymologie von Tant ist unklar, Schmeller kennt es nicht. Es könnte in Zusammenhang stehen mit Tand oder Tant, dann also letzten Endes (laut Wörterbuch der Brüder Grimm) mit dem spanischen Wort tanto.

  • Schneider sind ein Spielteam, das in einer aus mehreren Spielen bestehenden Partie keines gewonnen hat.

Einzelnachweise

  1. Das ist die Bezeichnung für den Schellen-Siebener im sog. Salzburger Kartenblatt.